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Antrag nach Mitternacht

Antrag nach Mitternacht

Titel: Antrag nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Camp
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Ehre verteidigen.“
    „Sofern man welche besitzt.“
    „Ihr Ehemann hatte bei diesem Kartenspiel viel verloren“, fuhr Perkins fort, ohne auf ihre Bemerkung einzugehen. „Wie so oft, muss ich leider dazusagen. Er hatte kein Geld mehr in der Tasche, und seine Manschettenknöpfe und die Krawattennadel hatte er ebenfalls schon verloren. Einen Schuldschein konnte ich nicht annehmen, weil er die nur selten einlöste. Beim letzten Blatt setzte er daher sein Haus ein. Bedauerlicherweise, aber keineswegs unerwartet, verlor er auch diesmal.“
    Francesca starrte ihn an, und einen Moment lang konnte sie sich nicht rühren und keinen Ton herausbringen. Schließlich gab sie mit rauer Stimme zurück: „Wie meinen Sie das? Welches Haus? Haughston Hall?“ Sie hatte das Gefühl, von einer schrecklichen Kälte erfasst zu werden, doch sie kämpfte mit sich, damit er ihr die Angst nicht ansah. „Sie lügen.“
    „Meinen Sie?“ Er hielt das Blatt so hin, dass sie es lesen konnte. „Glauben Sie wirklich, Andrew wäre zu so etwas nicht fähig gewesen?“
    Sie überflog den Text und erfasste die typischen Vertragsformulierungen, unter denen die verblasste, aber erschreckend vertraute Unterschrift stand: Andrew, Lord Haughston. Ihr Atem stockte, und sie fürchtete, sie müsse ohnmächtig werden. Das konnte nicht wahr sein! Das durfte nicht sein! Nicht einmal Andrew konnte in der Lage gewesen sein, ihr so etwas anzutun! Natürlich wusste sie, dass es sehr wohl so sein konnte. Andrew hatte an die Folgen seines Handelns nie einen Gedanken verschwendet, erst recht nicht, wenn es darum ging, was aus ihr werden sollte.
    Sie schluckte angestrengt und hob den Kopf, um ihm in die Augen zu sehen, während rettender Zorn in ihr aufstieg. „Verschwinden Sie aus meinem Haus.“
    Perkins lächelte nur spöttisch. „Wir reden hier von meinem Haus, Mylady.“
    „Dachten Sie etwa, ich würde es Ihnen einfach so überlassen?“, fragte sie. „Ich kann Ihnen versichern, das wird nicht passieren. So leicht lasse ich mich nicht unterkriegen. Ich habe einflussreiche und mächtige Freunde, und so wie ich das sehe, ist dieses Dokument eine Fälschung. Ich kann nirgends eine Unterschrift eines Zeugen entdecken.“
    Er machte einen Schritt auf sie zu, sodass er mit seinen blassen Augen voller Niedertracht auf sie herabblicken konnte. „Ich lasse mich ebenfalls nicht unterkriegen, Mylady.“ Die förmliche Anrede war von Verachtung geprägt. „Es gibt Zeugen. Zwei andere Spieler, die mit am Tisch saßen, und nicht zu vergessen die Huren und die Chefin des Bordells. Ich werde Sie verklagen, wenn Sie mir nicht dieses Haus übergeben. Und jede der von mir aufgezählten Personen wird vor Gericht aussagen.“ Er zog die Augenbrauen hoch und fügte säuselnd hinzu: „Wenn es das ist, was Sie wollen.“
    Seine Worte trafen sie wie ein Faustschlag, was er auch beabsichtigt hatte. Wenn sie um ihr Haus kämpfte, würde er das skandalöse Verhalten ihres Ehemannes publik machen. Jeder würde von Andrews Verhalten erfahren, und alle würden dann über seine Trunksucht, seine Spielsucht und seine Untreue reden. Trotzdem blieb sie mit geradem Rücken und straffen Schultern vor Perkins stehen und erwiderte finster: „Ich werde diesen Ort nicht verlassen.“
    Er musterte sie noch einen Moment lang, dann wich er vor ihr zurück und meinte fast im Plauderton: „Natürlich könnte ich Ihnen das gleiche Angebot unterbreiten, das ich seinerzeit auch Andrew machte. Ich sagte ihm, wenn er mir den Betrag in bar gibt, den das Haus wert ist, würde ich das Dokument zerreißen.“
    Francesca wurde etwas ruhiger. Vielleicht gab es ja doch einen Ausweg. Der Mann war eigentlich nur auf Geld aus. „Wie hoch ist der Betrag?“
    „Fünftausend Pfund.“
    Sie fühlte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Hastig umfasste sie die Kante ihres Schreibtischs, da sie sich unbedingt irgendwo festhalten musste. Es war unmöglich, einen solchen Betrag aufzubringen.
    „Ich gab ihm zwei Wochen Zeit, um das Geld zu beschaffen, dann jedoch musste ich bedauerlicherweise das Land verlassen … wegen dieses Vorfalls mit Bagshaw.“
    „Vorfall? Bezeichnen Sie so einen Mord?“
    Als hätte sie gar nichts gesagt, fuhr er fort: „Seltsamerweise kam Haughston nie auf den Gedanken, mir das Geld zu schicken, das er mir schuldete.“ Er schüttelte den Kopf, als könne er diese mangelnde Loyalität unter Freunden nicht fassen. „Aber ich bin bereit, Ihnen in gleicher Weise entgegenzukommen. In

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