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Anwaltshure 3

Anwaltshure 3

Titel: Anwaltshure 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Carter
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müssen und ein paar Stunden Ruhe davon zu haben. Außerdem hat das mit dem Geheimnisverrat nicht mal bei Christine Keeler, dem ehemaligen britischen Model und Callgirl, geklappt.«
    »Und die hatte mehr zu bieten«, fügte das Wiesel an.
    Jetzt war ich kurz davor, ihr eine zu scheuern.
    »Bess? Könntest du vielleicht mal deine Kommentare einstellen?«, blaffte MacNeill sie an.
    »Wieso?« Sie stemmte die Fäuste in die Hüften und beugte sich kampflustig nach vorn. »Willst du sie etwa ficken?«
    »Na, das kann ja heiter werden«, brummte der Namenlose.
    Derek sah die beiden scharf an und sie schwiegen. »Emma, mag sein, dass du recht hast, aber wir müssen es versuchen. Eine andere Chance ergibt sich im Moment nicht. Von daher werden du und ich als Paar am Freitag in Suffield einlaufen.«
    Es tat ehrlich gesagt weh, ihm zuzuhören. Denn er klang so unbeteiligt, wie ein Regisseur, der seiner Darstellerin Anweisungen gibt. Damit beugte er sich wieder über seine Unterlagen und machte dort Notizen. Nach einem kurzen Moment sah er zu mir hoch. »Ist noch was?«, fragte er distanziert. Es war klar, dass ich entlassen war.

Das KampfWiesel
    Wie so oft hatte ich es mir in der Bibliothek gemütlich gemacht. Sie barg wahre Schätze und ich genoss es, die endlosen Reihen entlangzugehen und immer wieder einen Titel herauszuziehen, in dem ich dann las.
    Nachdem das Kampf-Wiesel klar gemacht hatte, dass ich nicht zu ihrer Geburtstagsfeier eingeladen werden würde, hatte eine Art Solidarisierungsprozess mit ihr stattgefunden. Selbst MacNeill hielt sich nun von mir fern.
    Derek sah ich so gut wie nie, denn er tauchte nicht mal bei den Mahlzeiten auf, die ich bald fern von den »Avengers« einzunehmen begann. Solange er nicht dabei war, machte das für mich keinen Sinn. Und so spaßig war es nicht, sich von der Gruppe anstarren zu lassen, die schweigend das Essen verzehrte, wobei sich einige sicherlich dabei vorstellten, meine Einzelteile auf den großen Fleischplatten liegen zu sehen, die auf dem Tisch standen.
    Wie der Zufall es wollte, stand ich gerade in der Nähe der Bibliothekstür, die lediglich angelehnt war, als ich Stimmen vom Flur näherkommen hörte. Offensichtlich stritten die beiden. Schneller jedoch, als ihre Stimmen, war der Zigarettengeruch, der sie begleitete. Und so wusste ich sofort, dass Derek einer der beiden war. So dicht ich konnte, drückte ich mich gegen den Türspalt und verfluchte mein unzureichendes Gehör, das mich absolut nicht verstehen ließ, was die beiden zueinander sagten. Erst, als sie nur noch Schritte vom Bibliothekszugang entfernt waren, hörte ich Derek sagen: »Kümmer dich gefälligst nicht um so einen Mist.«
    »Mist nennst du das? Diese Nutte mischt doch alle auf. Wieso hast du sie überhaupt hierher geschleppt?«
    »Ich habe sie nicht hergeschleppt. Die Idee kam von Francis. Wir haben abgestimmt.«
    »Jaaa ... so wie alle deine Abstimmungen verlaufen. Du bist hinter der Schlampe her, das ist es!«
    Jetzt hielt ich den Atem an.
    »Ich? ... Unsinn!«
    »Du hast sie doch gefickt?«
    »Jeder hat sie schon gefickt.«
    Mir wurde schlecht. Warum, wusste ich nicht. Vielleicht hatte ich zu wenig gefrühstückt.
    »Jeder Mann hat mal Druck und kein Ventil. Du weißt genau, dass ich schon immer zu Nutten gegangen bin, wenn ich es gebraucht habe. Ohne Gequatsche von Zweisamkeit und Liebe und so. Aber ich brauche mich vor dir nicht zu rechtfertigen.«
    »Nicht vor mir ... aber vor Laura!«
    Es war mir, als bewegte ich mich durch ein Minenfeld und mit jedem Schritt explodierte so ein Ding unter mir. Die Splitter trafen mich. Mitten ins Herz.
    Wie auch immer er sich in dieser Umgebung, inmitten der »Avengers« geben mochte – für mich blieb Derek ein hirnloser Parasit. Ich wollte weder ihn noch seine Zuneigung. Gar nicht zu reden von so etwas wie Liebe. Und dennoch hätte es jede Frau verletzt, hätte sie anhören müssen, was ich anhören musste.
    An die Wand gepresst stand ich da und hoffte so sehr, ich würde taub. Und nicht nur, dass ich für ihn nichts weiter war, als eine Nutte, bei der man abspritzen konnte, es gab offensichtlich eine Frau in seinem Leben! Eine, von der seine Freunde wussten, und die von solcher Wichtigkeit war, dass sie von Derek Rechenschaft über sein Verhalten verlangen konnte.
    Es tat weh. Ein dumpfer, betäubender Schmerz. Die Stimme des Schmerzes kämpfte in mir der Stimme der Vernunft, die mir sagte, dass zwischen mir und ihm nichts sei. Gar nichts! Und dass er es

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