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Anwaltshure 3

Anwaltshure 3

Titel: Anwaltshure 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Carter
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Stück ...«
    Ich hatte keine Lust, mir eine Schimpftirade anzuhören und so schenkte ich ihr lediglich einen eiskalten Blick und drückte ihren Oberarm zur Seite. Doch sie riss sich los, schüttelte sich wie ein nass gewordener Hund und sah mich kampflustig an. »Du versuchst, ihn rumzukriegen, ja?«
    »Wen?«, versetzte ich unwirsch.
    »Wen wohl? Derek!«
    »Weißt du was, lass mich einfach vorbei, dann geschieht dir auch nichts.«
    Demonstrativ fest setzte sie ihre Füße nochmals auf. »Pass mal gut auf ... wir wissen alle, dass du Georges beschissene Nutte bist. Allerdings fickt der ja alles, was nicht bei drei auf dem Baum sitzt. Aber Derek – mit dem ist es was anderes. Der gehört meiner besten Freundin. Und ich werde nicht zusehen, wie eine beschissene Schlampe wie du ihre Krallen nach ihm ausfährt. Eher breche ich dir dein beschissenes Genick!«
    Das Kampf-Wiesel gehörte zu den wenigen Leuten, die der Kinderstube entwachsen waren, und zu denen ich dennoch hinunterschauen konnte.
    »Das wichtige Wort scheint beschissen zu sein, ja?«, sagte ich vollkommen ruhig und stieß sie mit meiner rechten Seite aus dem Weg.
    Da der Angriff für sie überraschend kam, bot sie mir praktisch keinen Widerstand und musste sich sogar an dem Bogen festhalten. Was die gute Bess allerdings nicht davon abhielt, hinter mir herzurufen: »Wem, denkst du denn, ist es zu verdanken, dass aus dem versoffenen Söhnchen der Kopf der ›Avengers‹ geworden ist? Wer hat ihn denn sensibel gemacht für die Not derer, die von Seinesgleichen beschissen worden sind? Laura!«
    Und wenn ich auch weiterging, so war ich doch sozusagen innerlich stehengeblieben und dachte über ihre Worte nach. Das wäre natürlich eine Erklärung für seinen Wandel. Eine Frau!
    Der Stich, der mich traf, war bemerkenswert. Diese Laura war zu etwas in der Lage, das mir nicht möglich gewesen war. Sie hatte offensichtlich eine Bedeutung für ihn, die ich nie erreicht hatte. Egal, was ich mir auch tief in meinem Innern einbildete ...
    Okay. Gut. Sollte Derek mit seiner Laura glücklich werden und dieses Glück vom Kampf-Wiesel bewachen lassen. Es ging mich sowieso nichts an. Ich vögelte alle Männer, die ich wollte und kümmerte mich sowieso nicht um ihn. Außerdem, wer konnte denn schon sagen, wie lange der wohltuende Einfluss der Dame noch halten würde.
    Mit leicht zitternden Knien durchschritt ich die Eingangstür und blieb abrupt stehen. Ich hatte gemerkt, dass dieses Miststück mir die Freude am Garten besudelt hatte. Plötzlich schwand meine Lust, mit einer Tasse Tee die Ruhe zu genießen. Allein die Vorstellung, dieser Westentaschen-Nemesis wieder zu begegnen erfüllte mich mit Abscheu.
    »Emma?«
    MacNeill, mein stiller Bewunderer, tauchte auf der breiten Freitreppe auf und kam mit zügigen Schritten zu mir herunter. »Alles klar?« Mit besorgtem Blick legte er seine Hände an meine Oberarme.
    »Ja. Alles bestens«, sagte ich mit zugegebenermaßen bemühtem Ausdruck.
    »Du siehst so merkwürdig aus.« Und während eine Hand an meinem Arm blieb, wanderte die andere zu meiner Wange. »Wenn du irgendwas brauchst – ich bin für dich da, okay!«, sagte er eindringlich. »Ich möchte, dass du das weißt.«
    Bei jedem anderen Mann, in jeder anderen Situation hätte ich nach diesen Worten damit gerechnet, dass er den Kopf ein wenig schräg legt und mich dann sachte küsst. Doch dazu kam es nicht.
    Eine Tür flog hinter uns krachend ins Schloss, woraufhin MacNeill wie von der Tarantel gestochen zurückfuhr.
    »Oh, Verzeihung«, bekannte Derek. »Ich wollte nicht stören. Aber ich hatte ja keine Ahnung, dass ihr gerade in ›Medias Res‹ geht ...«
    »Ach, und ich dachte wirklich, deine ganzen Lateinkenntnisse beschränkten sich auf so schöne Begriffe wie Fellatio oder Cunnilingus ... Da sieht man mal, wie man sich irren kann!«, zischte ich.
    Mit seinem raubtierhaften Gang kam er auf uns zu. »Tja, man soll seine Feinde eben nie unterschätzen«, erwiderte Derek und nahm einen langen Zug aus seiner Zigarette.
    Ich fixierte seine Blicke.
    »Bist du mein Feind?«, fragte ich lauernd.
    Aber die einzige Antwort, die ich bekam, war ein breites Grinsen. Da war er wieder, der Derek, den ich viel zu gut kannte. Der Mann, der sich wieder und wieder in Wortgefechte mit mir verstrickte, der das Messer in mich hineintrieb und dann in der Wunde drehte.
    »Eigentlich trifft es sich ganz gut, dass ich dich sehe. Ich wollte mit dir das Wochenende in Suffield besprechen.« Er

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