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Anwaltshure 3

Anwaltshure 3

Titel: Anwaltshure 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Carter
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über mich im ganzen vereinten Königreich reden ... Es war mir gleichgültig. Meine Füße brannten, als sei ich durch Salzsäure gelaufen. Mein Magen rebellierte und ich war verzweifelt.
    »Hilfeeeee!«, rief ich abermals. Meine Ohren schienen taub geworden zu sein, denn ich hatte keine Schritte sich nähern hören, sah nur die schwarzen Herrenschuhe, die plötzlich vor mir standen.
    »Miss Hunter ...«, sagte er mehr strafend, als mitleidig. Ich schluckte hart und sah zu Bradford auf. Verdammt! Von all den Männern und Frauen in diesem Haus hatte ausgerechnet er meinen Ruf hören müssen.
    Verflixt! Genau so reißt man einen Typen auf: barfüßig und mit verquollenem Gesicht am Boden kauernd. Aber was würde jetzt passieren? Mit einem unüberlegten Schritt hatte ich alles kaputtgemacht.
    Die »Avengers« hatten ihren dicksten Fisch durch meine Schuld verloren. Mein vorrangiger Gedanke war, wie Derek auf meinen Misserfolg reagieren würde. Würde er wütend werden oder enttäuscht sein?
    Um diese Fragen kreisten meine Gedanken, während ich die auf Hochglanz polierten Herrenschuhe anstarrte, ohne auch nur für eine Sekunde meinen Kopf zu heben. »Sagen Sie mir einfach, wie ich in mein Zimmer komme. Ich sehe Sie nicht an, sondern warte, bis Sie wieder weg sind. Dann gehe ich dort hin und da Sie ein Gentleman sind, verlieren Sie kein Wort über diesen Zwischenfall.«
    »Eine peinliche Situation«, ergänzte er unnötigerweise.
    »Sehr fein bemerkt.«
    »Sie müssen den Gang entlanggehen ...« Ich hörte ein Schmunzeln zwischen seinen Worten durch. »... Dann die Treppe hinunter. Sie kommen in einen lila tapezierten Gang. Den gehen Sie bis zum Ende durch. Dann die kleine Treppe drei Stufen hinab und schon sind Sie – erste Türe rechts – vor Ihrem Zimmer.«
    Den Blick gesenkt haltend, wartete ich, bis sein Schatten verschwunden war. Dann drückte ich mich langsam an der Wand empor, hielt meine Schuhe weiterhin in Händen und hoffte, ich würde mich nicht ein weiteres Mal verlaufen, denn die Beschreibung hatte sich denkbar kompliziert angehört.
    Aber – Wunder über Wunder – ich fand den lilafarbenen Gang und ich fand auch die kleine Treppe. Und ... Bradford! Der stand mitten im Flur, nur einen Schritt von meiner Tür entfernt.
    »Was machen Sie hier?«, stieß ich hervor.
    »Nachsehen, dass Sie sich nicht wieder verlaufen und um Hilfe schreien müssen.«
    »Danke«, sagte ich wenig dankbar. Ich trat ein, schloss die Tür hinter mir und schaltete dann erst das Licht ein. Ich wollte so schnell wie möglich etwas zwischen ihn und mich bringen, denn ich wusste, wann sich jemand auf meine Kosten amüsierte!
    Das Zimmer war allerdings umwerfend. Das eigentliche Schlafzimmer wurde durch einen kleinen Vorraum betreten, der mittels einer gläsernen Tür mit Rundbogen die Intimität des Gastes wahrte. Ursprünglich weit gemauerte Rundbögen bargen nun wesentlich kleinere Fenster, die mit Sicherheit bei Tag einen herrlichen Blick auf die umgebende Landschaft gewährten. Dem üppigen Bett gegenüber, lag ein kleinerer Raum, den man zu einer Plauderei nutzen konnte.
    Wohingegen auf der anderen Seite eine hölzerne Tür den Zugang zum Badezimmer darstellte. Wie die anderen Räume, so war auch dieses Badezimmer exquisit. Es hatte eine in einem Alkoven versteckte Badewanne, die groß genug für zwei Leute war und diesen auch noch Platz für ausgefallene Sex-Spiele bot.
    Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass ich noch eine gute Stunde Zeit hatte, um mich auf dem Weg zum Dinner zu verlaufen, und so beschloss ich, diese Stunde zu nutzen, um mich mittels eines angenehmen Vollbades wieder auf Vordermann zu bringen.
    Mein Koffer war bereits ausgeräumt und der Inhalt in diversen Schränken und Kommoden verstaut.
    Ohne ein Dienstmädchen zu rufen, ließ ich selbst Wasser in die Wanne und zog mich aus. Allerdings war mir der bodentiefe Spiegel im Badezimmer gleich unsympathisch, da er mir einen merkwürdig fülligen Po zauberte. Aber vielleicht mochte das nicht nur an dem Spiegel liegen ...
    So beschloss ich schnell, mich von meinem Spiegelbild loszureißen und in die duftende Wanne zu steigen. Ich hatte gerade einen Zeh probeweise ins Wasser gestreckt, als ein vorsichtiges Klopfen zu hören war. Ärger stieg in mir auf. Ich wollte baden und die zurückliegenden unangenehmen Stunden vergessen.
    »Wenn ich ein Dienstmädchen gewollt hätte ...«, zischte ich, während ich die Zimmertür aufzog.
    »... dann hätten Sie eines bestellt.

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