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Anwaltshure 3

Anwaltshure 3

Titel: Anwaltshure 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Carter
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seine Haut kratzen. Ich wollte mich auf ihn werfen, ihm das Telefon entreißen und in das Becken werfen.
    Er musste mich ja gar nicht lieben. Nicht mal mögen musste er mich, er sollte nur Rücksicht auf mich nehmen, es mir wenigstens nicht ins Gesicht schlagen, dass es einen Platz in seinem Herzen gab, und dass diesen Platz eine andere einnahm.
    Dass ich auch noch zusah, das konnte niemand von mir verlangen. So wandte ich mich ab und versuchte mit halbwegs festen Schritten, mein elendes bisschen Würde bewahrend, davonzugehen.
    »Ja ... Ich dich auch!«, hauchte es hinter mir, und gegen meinen Willen glitt eine Träne über meinen unteren Wimpernrand. Ich spürte sie feucht auf der dünnen Haut unter den Augen liegen. In einem ersten Affekt, wollte ich sie beiseitewischen, doch ich konnte gerade noch meine Hand stoppen, denn das hätte er gesehen und als das eingestuft, was es war.
    Warum zur Hölle stellte ich mich überhaupt so an?
    Ich konnte mich kaum selbst ertragen. Vor allem, weil ich mich nicht verstand. Derek war, von seinen körperlichen Vorzügen abgesehen, nie mein Fall gewesen. Mit seiner penetranten Art, seiner Überheblichkeit und seiner Sauferei. Seine Haltung: »Was kostet die Welt? – Rechnung an meinen Vater!« Das widerte mich alles an. Hatte er Hobbys, mit denen ich mich hätte anfreunden können? Hatte ich ihn je angerufen? Ihm je eine Mail geschickt, um zu erfahren, was er gerade tat? Hatte ich mich je bei George nach ihm erkundigt?
    Nichts. Nichts. Nichts!
    Und trotzdem glitschte ich unsicheren Fußes mit diesigen Augen an dem Becken entlang. Mit Sicherheit sah ich in seinen Augen wie eine komplette Idiotin aus.
    Deswegen machte ich einen entschlossenen, festen Schritt nach vorn. Leider rutschte aufgrund der einseitigen Belastung mein rechter Fuß zur Seite, ich riss noch beide Arme in die Höhe, um die Balance zu halten und den Sturz zu vermeiden. Doch ich hatte Pech. Ein halber Millimeter zu viel, eine Idee zu weit nach vorn oder nach hinten gebeugt – und – zack! Ich flog ins Wasser. Dies aber auch nicht im letzten Moment in einen eleganten Sprung gewandelt, sondern vielmehr in der peinlichen Haltung eines nassen Lappens, den man in den Putzeimer wirft.
    Hätte Derek sich nun in schnellen Schritten genähert, um mir, seine Hand entgegen streckend, aus dem Wasser zu helfen, vielleicht wäre dann alles anders gekommen.
    Doch, ganz seiner Art entsprechend, blieb er am Rand stehen, das iPhone in den Händen und beobachtete mich mit ausdrucksloser Miene. Ein großer Bruder, der die tollpatschigen ersten Schwimmversuche seiner kleinen Schwester eher gelangweilt mit ansieht.
    So blieb mir nichts anderes übrig, als mit schweren Klamotten zu den sich sanft aus dem Wasser erhebenden Stufen zu schwimmen und dann hinauszusteigen. Und in diesem Moment, da ich in sein kaltes, ausdrucksloses Gesicht blickte, fasste ich einen Entschluss. Einen Entschluss, der weitreichende Konsequenzen haben würde. »Hast du einen Bademantel?«
    Dank des Wassers war meine Bluse mittlerweile durchsichtig und ließ keine Fragen mehr zu meiner Wäsche offen: Weißer Spitzen-BH mit Nippeln, die sich zu kleinen, harten Rosen zusammenzogen, jetzt, da sie aus dem Wasser in die wesentlich kühlere Luft kamen.
    Wie angenehm, dass Derek seine gelangweilten Blicke jetzt wenigstens offen auf meine Titten lenkte.
    »Du kannst gern hinfassen, wenn du Lust hast!«, knurrte ich.
    Er aber riss sich von meinem Anblick los und suchte einen Blumentopf, in den er seinen Filter versenken konnte.
    »Du bist wegen irgendwas hergekommen ...«, versuchte er geschäftsmäßig.
    »Ja«, sagte ich lässig, als habe ich mich gerade wieder an irgendeine Läpperei erinnert. »Natürlich. Es geht um unseren gemeinsamen Freund.«
    »Dass er dein Freund ist, wissen wir ja mittlerweile.«
    Woher nahm er das Recht, mich derart anzugiften? Was dachte er, wer er war? Lässig hielt er mir einen silbergrauen Herren-Bademantel hin, den ich ergriff. Ohne ihm die Chance eines Widerspruchs zu geben, begann ich mich auszuziehen.
    Jaaa , dachte ich, glotz mich ruhig an, Derek McLeod. Wenn du das siehst – an was denkst du dann? An deine Verlobte, die zukünftige Mrs Derek McLeod?
    Ich gab mir keinerlei Mühe, irgendeines meiner Körperteile vor ihm zu verbergen, nicht meine Brüste, nicht meine Schenkel, nicht mal meine Spalte. Als ich meinen Slip auszog, achtete ich sogar besonders darauf, dass ich mich weit genug zurücklehnte. Dann stand ich auf und zog

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