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Anwaltshure 3

Anwaltshure 3

Titel: Anwaltshure 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Carter
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seinem Schild gegriffen und mir die Schuld gegeben hatte. Weil ein Mann wie er sich wund und verletzlich gezeigt hatte. Schutzlos. Preisgegeben. Und nun sah ich ihn an. Er war voller Würde. Und das berührte mich. Die Art wie er seine Kleidung ordnete, ähnelte der Haltung eines Samurai, der ein Ritual vollzieht. Er entschuldigte sich nicht, rechtfertigte sich nicht und er war noch ebenso anziehend und sexy wie zuvor. In diesem Moment dachte ich, dass ich mir den Mund wund blasen würde, nur um ihn einen Orgasmus haben zu lassen.
    Wir verließen den kleinen Raum.
    »Du denkst über das Modell nach?« Seine Stimme war wieder so professionell wie zuvor.
    »Ja. Aber ich gehe davon aus, dass ich es machen werde.«
    »Es ist wirklich gut.« Tim steckte sich eine Zigarette an und hielt mir dann die Schachtel hin. »Ich habe schon so viel Erfolg damit gehabt.«
    Ja, das glaube ich allerdings , schoss es mir bösartig durch den Kopf. Erst jetzt fiel mir der eigentliche Grund meines Hierseins wieder ein. Ein unglaubliches Hochgefühl durchfuhr mich. All die Bedenken, die ich gehegt hatte, was meine »Mission« anging, waren wie weggeblasen. Mein Plan stand glasklar vor mir und ich hatte keine Sekunde lang auch nur den geringsten Zweifel, dass ich nicht binnen kürzester Zeit in der Lage sein würde, Derek und seinen Leuten die Informationen zu besorgen, die sie brauchten.
    Sobald Tim verschwunden war, machte ich mich auf den Weg, um Derek zu finden.

PoolGespräche
    Was ziemlich schwierig war, denn ich kannte nicht mal sein Zimmer. Also wandte ich mich an einen der Diener, die durch das Schloss wanderten, immer bemüht, die Wünsche der Hausgäste zu erfüllen. Wieso war eigentlich keiner von denen aufgetaucht, als ich mich so scheußlich verlaufen hatte? , fragte ich mich im Stillen.
    »Mr McLeod ist schwimmen, wenn ich richtig informiert bin, Miss Hunter.«
    Da ich das Wagnis einer Suche auf eigene Gefahr nicht mehr eingehen wollte, bat ich den Diener, mich zu begleiten.
    Er führte mich zunächst durch eine Art fensterlosen Tunnel, wobei ich davon ausging, dass wir uns eine Zeitlang unter der Erde bewegten, bis wir an eine schwere stählerne Tür kamen.
    »Bitte sehr!«, sagte der Diener und gab mir den Weg frei.
    Von dem düsteren Tunnel trat ich in einer Art Nah-Tod-Erlebnis in gleißende Helligkeit. So wild ich auch blinzelte, ja sogar versucht war, meine Augen zu reiben, so wenig konnte ich zunächst sehen. Alles, was ich wahrnahm, war das Plätschern von Wasser und tanzende Lichtflecken um mich herum. Erst nach und nach nahm ich wirklich wahr, dass ich mich in einem Schwimmbad befand.
    Es war unglaublich. Das Becken mit seinen olympischen Maßen befand sich scheinbar mitten in der verschneiten, schottischen Landschaft. Durch modernstes Material war es dem Architekten gelungen, die Glaswände und auch die Glasdecke, welche das Bad umgaben, praktisch unsichtbar werden zu lassen. Ganz zu schweigen von den fleißigen Dienstboten, die diese Pracht stets so sauber halten mussten, dass der Effekt gewahrt wurde. Ein Effekt, der auf nichts Geringeres abzielte, als auf die Vorstellung derjenigen, die sich hier drinnen aufhielten, dass sie sich im Freien befanden und dennoch geschützt vor der Witterung waren.
    Noch immer blinzelnd schaute ich mich nach Derek um. Ich hörte und sah ihn gleichzeitig. Zwei dunkle Punkte im Weiß. Sein welliges Haar und seine Badehose. Sein weißer Körper löste sich beinahe in der ihn umgebenden Helligkeit auf. Groß und drahtig stand er am Beckenrand und brüllte wutentbrannt in sein iPhone, als gelte es, die Distanz zu seinem Gesprächspartner mittels Lautstärke zu überbrücken. »Verdammt ... Was ist dein Problem? Was ist dein beschissenes Problem?«, schrie er und machte dabei den Eindruck, als nähme er das Gerät jeden Moment vom Ohr und würde es niedertreten.
    »Meinst du, ich habe mich nicht im Griff?« Plötzlich richtete er sich auf. Seine ganze Haltung änderte sich. Seine Stimme senkte sich und bekam etwas so Bedrohliches, dass ich am liebsten davongelaufen wäre. »Was denkst du, mit wem du zur Hölle redest?«
    Um das zu verstehen, musste ich mich bemühen, so leise sprach Derek. Dann beendete er das Gespräch und schleuderte das teure Gerät zu einem Haufen Kleider, die auf einer Badeliege lagen.
    »Störe ich?«, fragte ich vorsichtig.
    Er schüttelte abrupt den Kopf, und ich begann ihn anzustarren. Sein Körper war schön wie die Sünde. Gertenschlank, dabei trainiert. Er

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