Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16
wandte seinen Blick ab von den rot schimmernden Farbklecksen über dem Kaminsims. Es sah aus wie das Abbild einer Autopsie. »Wir bringen alles in den Keller. Falls er irgendwann mal zurückkommt und es abholen will.«
Archie nickte und ließ seinen Blick über die Wände streifen. »Der arme Kerl war total durchgeknallt. Ich glaub nicht, dass wir ihn noch mal zu Gesicht bekommen.«
Quin sah Archie von der Seite an, in der Hoffnung, mit ihm einen verständnisvollen Blick austauschen zu können. Aber dann war er sich nicht mehr so sicher, ob er das wirklich wollte. Weil er sich überhaupt nicht sicher war, was er da an den Wänden vor sich hatte. Und was in seinem Kopf passierte, wenn er es anblickte. Die Bilder waren ihm unangenehm. Er fühlte sich unwohl, wenn er hinsah. Als würde er augenblicklich krank werden. Dabei hatte er keine Ahnung, was er da eigentlich vor sich hatte.
Archie schüttelte den Kopf. »Was ist denn das da? Ein Gesicht oder so was? Vielleicht ein Hund. Sieht aus, als hätte es Zähne.«
Er sprach weiter, um den Schock zu mindern, den er bekommen hatte, nachdem er das Licht eingeschaltet und die Vorhänge aufgezogen hatte. Eigentlich sollten sie wütend sein, weil die Wände auf diese Art verunstaltet worden waren. Oder sich über das absurde Geschmier amüsieren. Eventuell hätten sie auch ihre Bewunderung äußern können angesichts dieser Gemälde, die den Betrachter so direkt trafen, dass er kaum hinschauen konnte. Es waren Bilder, die einem den Atem stocken ließen. Aber Quin spürte eigentlich nur ein heftiges Unwohlsein, für das er keine Worte fand. Am liebsten hätte er die Augen zugemacht. Er wollte das alles nicht mehr sehen müssen. »Lass die Laken einfach da, wo sie sind, und übermal das alles noch heute. Du brauchst wahrscheinlich zwei Eimer mit weißer Farbe. Wir haben noch welche übrig, die stehen in der Küche. Pinsel sind auch da.«
»Ich nehm lieber eine Rolle.«
»Ist mir scheißegal, was du nimmst. Mal das einfach über. Ich will das Zimmer bis Freitag fertig haben. Kennys Cousin hat seine Alte verlassen und braucht eine Bleibe. Er kann das Zimmer haben.«
Archie nickte und starrte immer noch die Wände an. Quin ging hinaus.
»Mein Gott«, murmelte Archie vor sich hin und schüttelte noch einmal den Kopf, ehe er die Brille abnahm. Er würde das Zimmer ohne Brille streichen. Dann musste er diese Dinger, die da über die Wände krochen, wenigstens nicht genauer ansehen. Die Frage war nur, ob er sie überhaupt jemals vergessen konnte, auch wenn er sie übermalt hatte.
DANKSAGUNG
Die nachfolgenden Werke haben die Inneneinrichtung in Apartment 16 und das Leben von Felix Hessen entscheidend beeinflusst: Wyndham Lewis von Richard Humphreys; The Bone Beneath the Pulp: Drawings by Wyndham Lewis von Paul Edwards; Francis Bacon and the Loss of Self von Ernst Van Alphen; Francis Bacon: Taking Reality by Surprise von Christophe Domino und Ruth Sharman; Interviews with Francis Bacon von David Sylvester; Grosz von Ivo Kranzfelder; Diana Mosley von Anne de Courcy; The Occult Roots of Nazism: Secret Aryan Cults and their Influence on Nazi-Ideology von Nicholas Goodrick-Clarke.
Besonderer Dank gebührt Julie Crisp für ihre Hingabe, ihr akribisches Lektorat und ihre Anmerkungen und meinem Agenten John Jarrold, der mich auf das nächsthöhere Level katapultiert hat. Ein großes Dankeschön auch an Ramsey Campbell und Peter Crowther bei PS Publishing, die mich als Erste gedruckt haben.
Ich stehe ebenfalls in der Schuld bei Anne Parry, James Marriott und Clive Nevill, deren kostbare Zeit und Fähigkeit zur Kritik ich ausgebeutet habe. Ich danke euch.
Zuletzt gilt mein spezieller Dank den großen alten Apartmenthäusern in Knightsbridge, Mayfair und Marylebone, in denen ich von 2000 bis 2004 meinen Lebensunterhalt verdiente und versuchte, im Stil der »alten Meister« zu schreiben. Damals dachte ich, ich komme da nie mehr raus.
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