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Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Titel: Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Nevill
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er bei seinem Einstellungsgespräch davon ausgegangen, dass er nicht mehr tun sollte, als präsent zu sein. Aber in diesem Fall hatte er das Gefühl, der Sache auf den Grund gehen zu müssen.
    Im Augenblick jedoch war das Pochen in seinen Ohren lauter als das fragliche Geräusch. Seth beugte sich nach vorn, legte ein Ohr an die Tür, nur wenige Zentimeter neben der Wohnungsnummer, und horchte. Stille.
    Seine Hände näherten sich dem Briefschlitz. Er könnte sich hinknien, die Messingklappe nach innen drücken, und dann würde vielleicht genügend Licht ins Innere fallen, um etwas erkennen zu können.
    Aber was, wenn ihm jemand von der anderen Seite entgegenstarrte?
    Seine Hände hielten inne und schreckten zurück.
    Niemandem war es erlaubt, die Nummer sechzehn zu betreten. Das war eine Vorschrift, die ihm der Chefportier an seinem ersten Abend vor sechs Monaten, erklärt hatte. Solche strikten Anweisungen waren in den Apartmenthäusern in Knightsbridge keine Seltenheit. Sogar nach einem ansehnlichen Lottogewinn musste sich ein normaler Mensch gewaltig anstrengen, wenn er sich eine Wohnung im Barrington House leisten wollte. Die Vier-Zimmer-Apartments wurden niemals für weniger als eine Million Pfund veräußert, hinzu kamen die Kosten für den Service, die sich pro Jahr auf elftausend Pfund summierten. Viele Bewohner stellten ihre Wohnungen mit antikem Mobiliar voll, andere achteten auf ihre Privatsphäre wie Kriegsverbrecher und schredderten ihr Altpapier, bevor sie es in Mülltüten packten und vom Hausmeister abholen ließen. Das Betretungsverbot galt auch für weitere fünf leer stehende Apartments in diesem Gebäude. Aber in denen hatte Seth während seiner Kontrollgänge noch nie irgendwelche Geräusche gehört.
    Vielleicht war jemandem erlaubt worden, in die Wohnung einzuziehen, und der Tagportier hatte vergessen einen entsprechenden Hinweis ins Merkbuch einzutragen. Aber das war unwahrscheinlich, da die beiden Tagportiers Piotr und Jorge ihn nur ungläubig angeschaut hatten, als er beim morgendlichen Schichtwechsel die Geräusche erwähnt hatte. Also blieb nur eine einzige plausible Erklärung übrig, warum es dort zu dieser Stunde laut wurde: Jemand hatte sich unrechtmäßig Zugang verschafft.
    Aber ein Eindringling hätte mit einer Leiter über die Fassade einsteigen müssen. Seth war vor zehn Minuten die Vorderseite des Hauses abgegangen und hatte dort keine Leiter bemerkt. Nun könnte er immer noch losgehen und Stephen, den Chefportier, wecken und ihn bitten, die Tür zu öffnen. Aber schon allein der Gedanke, ihn um diese Zeit zu stören, war ihm unangenehm. Stephens Frau war behindert und beanspruchte ihn fast die ganze Zeit, wenn er nicht arbeitete, was ihm ganz schön zu schaffen machte.
    Seth kniete sich hin und schob den Briefschlitz einen Spalt auf, um hineinzuspähen. Ein eiskalter Lufthauch schlug ihm entgegen und mit ihm drang ein vertrauter Geruch heraus: Er erinnerte ihn an den Duft von Kampferholz, der von den zahlreichen, übereinanderliegenden Kleidern im Schrank seiner Großmutter ausgegangen war, in dem er sich als Kind gern versteckt hatte. Es war ein Geruch, den er auch aus den Lesesälen in Unibibliotheken oder aus im viktorianischen Zeitalter erbauten Museen kannte. Ein leichter Hauch, der an die früheren Bewohner erinnerte und eher darauf hindeutete, dass hier im Augenblick wirklich niemand wohnte.
    Der vage Lichtschimmer, der jetzt über seinen Kopf und seine Schultern in das Apartment fiel, erleuchtete nur einen kleinen Bereich des Flurs. Er konnte die unklaren Umrisse eines Telefontischchens erkennen, das an einer Wand stand, die Andeutung einer Tür auf der rechten Seite und ein paar Quadratmeter Fußboden, der mit schwarzen und weißen Marmorplatten belegt war. Der Rest lag im Schatten oder in völliger Dunkelheit.
    Trotz des unangenehmen Luftzugs, der über sein Gesicht strich, versuchte er, die Augen offen zu halten und mehr zu erkennen. Es war nicht möglich. Aber die Geräusche ließen ihm die Haare zu Berge stehen.
    Er blinzelte ins Zwielicht und meinte zu hören, wie etwas Schweres am anderen Ende des Flurs herumgezerrt wurde. Als würde ein ziemlich gewichtiger Gegenstand, der in Tücher eingehüllt war oder auf einem großen Teppich stand, in kurzen Rucken aus dem schmalen Lichtstreifen gezogen, der durch den Briefschlitz in die Wohnung fiel. Als die Geräusche sich weiter nach hinten in den nicht einsehbaren Bereich bewegten, wurden sie leiser und hörten

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