Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16
langer Zeit einmal wieder einer Meinung zu sein.
Mr. Shafer stand auf und drückte Seth ein Geldstück in die Hand. »Hier. Das hilft vielleicht.« Seth machte die Hand auf und sah, dass es ein Zehn-Pence-Stück war.
»Da sehen Sie, worauf es ankommt«, sagte Mrs. Shafer. »Wie ich das meine? Wir haben doch schon dafür bezahlt. Sie können nicht auch noch ein Trinkgeld erwarten.«
Seth versuchte, sich von Mr. Shafer zu lösen. »Was machen Sie denn da?« Der Alte nestelte an seiner Gürtelschnalle herum.
»Bitte. Nein. Ich möchte das nicht.«
»Das ist ja wohl nicht zu viel verlangt. Glauben Sie denn, Stephen wäre erfreut, wenn er davon hören würde?«, sagte Mrs. Shafer.
Seth schob Mr. Shafers zudringliche Hände aus seinem Schoß. Seine Aufmerksamkeit wurde von Mrs. Shafer eingenommen. Er trat einen Schritt zur Seite. »O Gott, nicht.« Sie hockte in der Ecke und hob ihren Unterleib ein Stückchen höher. Dann schob sie ihren Kimono in die Höhe, entblößte den Hintern und tat verführerisch. Einen Moment lang hatte Seth den feuchten Schlitz mit den grauen Schamlippen und dem rosa Fleisch vor Augen, der sich inmitten ihres behaarten Hinterteils öffnete.
»Na?«, kreischte sie ihn an.
»Pass auf, Seth«, rief eine Stimme hinter ihm.
Der Junge mit der Kapuze stand in der Wohnzimmertür.
»Wer ist das?«, schrie Mrs. Shafer, zog ihren weiten Kittel herunter und bedeckte ihre obszöne Blöße.
»Was bedeutet das?«, fragte Mr. Shafer Seth. Er kniff die Augen zusammen und verzog den Mund so, dass er wie eine klaffende Wunde aussah.
»Was soll ich denn machen?«, fragte Seth den Jungen mit der Kapuze. Die Worte kamen undeutlich aus seinem Mund, seine Kiefer zitterten.
»Du musst sie fertig mach’n. Sie hams nich’ anders verdient.«
»Ruf Stephen!«, schrie Mrs. Shafer ihren Mann an.
»Das werde ich tun«, antwortete er und taumelte auf das Telefon zu, das auf einem Stapel medizinischer Prospekte stand.
»Wie denn?«, fragte Seth den Jungen. Er hatte sich noch nie so schwach und hilflos gefühlt. »Ich kann das nicht.«
»Du musst aber. Die sin’ schon längst fällig. Sie wissen’s auch.«
Seth biss die Zähne zusammen und spürte, wie der aufbrandende Zorn seine Panik und das quälende Angstgefühl vertrieb. Gleich darauf schoss ein Energiestrom durch seine Muskeln. Mrs. Shafer schien das zu spüren. »Mach schnell, Liebling«, sagte sie zu ihrem Mann. »Ich glaube, er ist instabil.«
Der alte Mann stöhnte unter dem Gewicht des Telefons. Er kniff die Augen zusammen und ließ einen Finger über die Tasten gleiten. Seth ging zu ihm und wollte ihm das Gerät abnehmen. Der alte Mann hielt es fest. »Wie können Sie es wagen?«, fragte er und fügte hinzu: »Lassen Sie das los, oder es wird Ihnen leidtun.« Seth stieß ihn beiseite.
Der alte Mann brach sofort zusammen, stürzte auf den dreckigen Teppich und begann zu stöhnen. Das Telefon fiel ebenfalls herunter, direkt auf seinen deformierten, wie versteinert aussehenden Körper, und rutschte über die trockene pergamentartige Haut seines Schädels.
»Sie haben es getan!«, rief Mrs. Shafer und fing an zu kreischen. Es war ein grausiges, ohrenbetäubendes Geräusch.
Seth sah den Jungen mit der Kapuze an. Der nickte.
Seth griff nach einer Lampe, die hinter einigen herumstehenden kaputten Kartons stand, und hob sie mit einem Ruck hoch. Das Kabel riss ab, der Stecker blieb in der Dose hängen. Er lief hinüber in die andere Ecke des Wohnzimmers, wo der massige Körper von Mrs. Shafer vor sich hin zitterte. Sie hörte auf zu kreischen und fragte: »Haben Sie den Verstand verloren?«
»Das will ich doch hoffen.« Damit rammte er den Fuß der Stehlampe gegen ihr nach oben gerichtetes Gesicht.
»Oh«, sagte sie, nachdem das schwere Teil aus antikem Nussbaum gegen ihr winziges Gesicht geknallt war. Dann setzte sie sich auf und versuchte, ihre Haltung wieder zu finden. Sie wischte sich eine blutige Haarsträhne aus der Stirn und schürzte die Lippen, als wollte sie Lippenstift auftragen.
Seth schlug noch einmal mit der Lampe zu. Dieses Mal legte er seine ganze Körperkraft in den Schlag, spannte alle Muskeln in seinem Rücken und seinen Armen an, als würde er mit einer Axt zuschlagen.
»Das war’s dann«, sagte der Junge mit der Kapuze. Seine Worte übertönten das Geräusch des zersplitternden Schädels.
Seth lachte auf, um zu verhindern, dass er in die Knie ging und zu weinen anfing. Mrs. Shafer hörte auf zu reden, aber ihre Lippen
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