Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Titel: Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Nevill
Vom Netzwerk:
herausfinden, wer da um ihn herum sprach und rief und schrie.
    Bleiche Gesichter mit geschlossenen Augen stöhnten vor sich hin. Sie standen auf und verblassten vor den dunklen Wänden.
    Es ist mir hochgekommen. Mein Herz ist mir hochgekommen.
    War das ein Affe? Das Ding da mit den Haaren um den Mund?
    Ich glaub, jetz’ kommt er. Jetz’ kommt er, glaub ich, runter. Jetzt wird’s richtig ernst.
    Kann eine alte Frau denn solche Zähne haben?
    Entschuldigen Sie, bitte. Entschuldigung. Ich glaube, ich bin hingefallen.
    Er sah drei Baby-Dinger mit riesigen Köpfen und Puppenkörpern, die vor einer feuchten Ziegelwand in einem Kanalisationsrohr hingen.
    Schlaft ihr alle? Bitte entschuldigt, aber schlaft ihr alle? Ich brauche einen Arzt. Aber die Tür ist abgeschlossen. Es tut mir sehr leid, dass ich euch wecken muss, aber sie haben das Licht ausgemacht.
    Die Wände waren gemalt. Die Decke war gemalt. Die Farbe war noch nicht trocken. Rötlich, aber sehr dunkel, so wie Blut oder feuchter Rost.
    Er drehte sich um und sah einen schwarzen Schnabel an, der sagte: Blut. Es ist im Blut. Aber dann verschwand er auch schon wieder, und Seth sah nur die Hinterbeine, die eilig im feuchten Schatten verschwanden.
    Oh, mein Gott.
    Dort, wo die Wände aufhörten und die Decke begann, waren keine Ecken. Das, was eben noch ein Zimmer gewesen war, war nun ein weiter Raum.
    Auf der linken Seite, auf Kopfhöhe, waren vier Frauen zu sehen, die auf den Knien hockten und sich umdrehten. Alle ihre Gliedmaßen waren falsch platziert. Zähne und Haare wuchsen klumpig aus dem grauen oder rosigen Fleisch.
    Hallo? Ist da jemand? Wer seid ihr? Bitte helft mir.
    Hintereinanderhockende bläuliche und knochige Dinger schleppten sich in einem Kreis durch die Dunkelheit, am Rand des Zimmers, immer weiter herum. Bis dort hinauf, wo die Decke eigentlich anfangen sollte, folgten sie einander auf gelähmten Gliedmaßen und nutzlosen Hufen, und jenseits der zwitschernden und plappernden Münder mit ihren klackernden Zähnen, die wie Pferdeschnauzen aussahen, befand sich nur intensive Schwärze. Eine Schwärze, die sich bewegte. Vor sich hinbrodelte.
    Seth schrie auf, und eine grauenhaft dünne Gestalt eilte auf allen vieren auf ihn zu. Haarbüschel flatterten wild im eisigen Wind, aber dann sprang sie plötzlich zur Seite oder wurde nach hinten gerissen und etwas anderes in einer Art Sack robbte auf den Ellbogen vorwärts. Die Augen dieses Dings waren zugenäht, und es keuchte, während es verzweifelt versuchte, zu ihm zu gelangen, aber es war blind und wusste überhaupt nicht, wo es war.
    Wache ich oder träume ich? Bitte, kann mir mal jemand sagen, ob ich wach bin?
    Alles hier schwebte in eisigem Äther. Es war wie eine Ewigkeit aus pulsierendem Öl, in dem die Dinge versanken und wieder an die Oberfläche drängten, ehe sie erneut nach unten gezogen wurden. Das Zimmer hatte sich in ein grässliches Gemenge aus Flüssigkeit und Gas verwandelt, und in dieser Masse steckten all die Dinge oder Körper, die offenbar kaum etwas voneinander wussten. Einige krabbelten blind umher und stießen gegeneinander, schrien sich an oder kreischten auf, fast wahnsinnig vor Angst. Andere hingen still irgendwo herum wie an die Dunkelheit genagelt, erschienen und verschwanden wieder im Nichts. Das Brausen des Winds klang wie das Gewirr von Zehntausenden von Stimmen. Seth schwindelte, ihm wurde übel, als ihm klar wurde, dass er nur eine winzige Erscheinung in einem Gewimmel war, das sich in die Unendlichkeit ausdehnte.
    Er schlug die Hände vor die Augen. Stand auf und stolperte umher. Tastete nach der Tür, durch die er gekommen war. Doch da war keine Tür. Er musste zwischen seinen Fingern hindurchspähen, aber er konnte nicht einmal die eigenen Füße erkennen. Die Luft bewegte sich hin und her. Irgendwelche Dinge stießen gegen ihn. Etwas, das wie eine Zunge aussah, lugte durch seine Finger. Ein vertrocknetes, struppiges Gesicht stieß gegen seinen Bauch. Sprach es oder kaute es? Dünne Finger berührten sein Gesicht, drückten dagegen. Die Fingerspitzen waren kalt, schienen aber eifrig darauf bedacht zu untersuchen, was sich so unerwartet in dieser Dunkelheit eingefunden hatte. Eine Hand umfasste seinen Oberschenkel und drückte zu. Eine Frau schrie. Ein verschorftes Fell glitt über seinen Handrücken. Ein grausiges, sexuell anmutendes Schnaufen begann hinter ihm, und er spürte etwas Fiebriges und Feuchtes und Rohes, das aus der Dunkelheit auf ihn zukam.
    Seth stolperte

Weitere Kostenlose Bücher