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Apfeldiebe

Titel: Apfeldiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Tietz
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Flasche keine Spur.
    » Ist sie vielleicht in den Brunnen gefallen?«, fragte Kasi und formulierte damit die einzige ihm vorstellbare Möglichkeit, wie seine Flasche hatte verschwinden können. Alex schüttelte den Kopf.
    » Nee, bestimmt nicht. Die Lampe lag bis eben auch noch hier und zwar genau so, wie du sie hingelegt hattest. Warum sollte die also liegen bleiben und die Flasche nicht? Außerdem hätte sie dazu von hier«, Alex stand am Tisch und ging zwei große Schritte bis zum Brunnenrand, »bis hier rollen müssen.« Das leuchtete Kasi ein. Aber wo war sie dann? »Hast du sie vielleicht woanders hingestellt?« Hatte Kasi nicht, ganz bestimmt sogar, trotzdem leuchtete Alex noch einmal sämtliche Ecken ab, diesmal sah er sogar in jeder einzelnen der vielen Nischen nach. »He, schau mal, was ich gefunden habe!« Alex’ Hand hielt plötzlich Kasimirs verloren geglaubte Kurbellampe. Max hatte diese in eine der Nischen geworfen und vergessen und Kasi und Alex waren davon ausgegangen, dass die Lampe zusammen mit Kasis Brille irgendwo unter dem Schutthaufen liegen musste. »Na, wenigstens müssen wir dann nicht im Dunkeln weitermachen.« Alex probierte die Lampe aus – sie funktionierte einwandfrei, trotzdem wollte sich eine Freude über den Fund nicht so recht einstellen. Sie hatten Durst und eine Trinkflasche verschwindet nicht einfach so mal eben!
    » Vorhin, als wir, als wir gebetet haben, da stand sie noch dort.« Dies konnte Kasimir mit Gewissheit sagen, denn während er versucht hatte, nicht zu Max zu schauen, hatte er sich die verschwommene Silhouette der Trinkflasche als Fixpunkt gewählt. Ohne Brille hätte er aus dieser Entfernung zwar niemals sagen können, ob sich noch Flüssigkeit in der Flasche befand oder welche Farbe ihr Verschluss hatte, aber ein ihm bekanntes Objekt zu identifizieren, das ging.
    » Und danach hast du sie nicht mehr gesehen?«
    Kasi überlegte und zuckte mit den Schultern. »Nein, nicht dass ich mich erinnern könnte.«
    Plötzlich erhellte sich Alex’ Miene. Er zählte eins (Max und Timi) und eins (das Verschwinden der Flasche) zusammen und kam zu einem Ergebnis, allerdings einem Ergebnis, welches das Lächeln über des Rätsels Lösung sofort in zusammengezogene Augenbrauen verwandelte.
    » Was ist?«
    » Max.«
    » Wo?!« Kasi sprang zurück.
    » Nein, nicht hier. Ich meine, Max muss die Flasche mitgenommen haben.« Alex flüsterte und leuchtete zum Ausgang, dahin, wo vor wenigen Augenblicken noch eben dieser Max gestanden und sie belauscht hatte. »Als wir alle vorhin für Rufus gebetet haben, stand die Flasche noch an ihrem Platz. Jetzt sind Timi und Max weg und deine Flasche ebenfalls und damit das letzte Wasser, das wir noch hatten!«

    » Jetzt gibt’s Ärger!« Max stolperte herein, Timi konnte gerade so noch ausweichen und einen Zusammenprall mit seinem Bruder verhindern. Der große Bruder flüsterte, leuchtete jede Ecke des Raumes ab. »Mist, wir sind gefangen wie eine Maus in der Falle.« Timi verstand gar nichts.
    » Wieso gibt es Ärger? Und was ist da vorn passiert? Max? Jetzt erzähl doch endlich! Geht’s Alex und Kasi gut?«
    » Ja. Leider.«
    Timi hätte an die Decke springen können, zuvor fiel ihm aber wieder das mit dem Ärger ein und er blieb am Boden. »Und wieso sollte es dann Ärger geben?«
    » Du mit deinen blöden Fragen immer!« Max stieß Timi auf dessen Lager – Dreck mit einem Rucksack als Kopfkissen – und legte sich selbst daneben. »Tu so als ob du schläfst, verstanden?«
    » Warum?«
    » Die haben gemerkt, dass die Flasche weg ist.«
    Timi stützte sich auf den Ellenbogen. »Ich hab doch gesagt, dass das nicht recht ist«, flüsterte er, Max aber beachtete den Kleinen nicht länger. Ohne Timi zu fragen, ob der eventuell auch noch etwas abhaben wolle (Ich doch nicht! Hab vorhin erst einen ganzen Kasten Cola getrunken.), leerte er die Flasche. Und wohin jetzt damit? Wohin?! Nirgends ein anständiges Versteck! Max sah kurz auf den Rucksack seines Bruders, überlegte es sich in letzter Sekunde aber doch anders, rannte nach nebenan und Timi wusste ganz genau, was er mit Kasis Flasche tat. Es polterte ganz leicht, als Max diese in das Toilettenfass fallen ließ. Unmittelbar darauf kam er zurück, zischte »Schlaf jetzt!« und warf sich auf seinen Platz. Er drehte das Gesicht zur Wand, gerade noch rechtzeitig, denn plötzlich wurde es hell und dieser Helligkeit folgten Kasi und Alex.
    Die Enttäuschung über seinen Freund wog so schwer, dass Alex

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