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Apocalypsis 1 (DEU)

Apocalypsis 1 (DEU)

Titel: Apocalypsis 1 (DEU) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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Flunki.«
    Entschlossen legte er den Hasen auf den Tisch, nahm ein Taschenmesser und schlitzte den alten Stoff auf der Rückseite auf. Seine Mutter schrie entsetzt auf.
    »Was machst du denn da, Peter?«
    Aber Peter ließ sich beirren. Vorsichtig wie ein Chirurg tastete er im Innern der Füllung herum.
    Bis er es fand. Ein kleines, verschlossenes Plastikröhrchen, kaum größer als der Finger eines vierjährigen Jungen. In dem Röhrchen steckte etwas. Peter öffnete den Verschluss und zog ein sehr dünnes, gefaltetes und gerolltes Stück Papier heraus, kaum größer als ein Taschentuch. Die ganze Fläche war dicht bedeckt von einer winzigen, akkuraten Handschrift. Ein Brief, über dreißig Jahre alt. Ein Brief von seiner Mutter.
    Lieber Peter,
    wenn du diesen Brief findest, werde ich schon lange tot sein. Ich bete dafür, dass du vergessen konntest; dass du eine schöne Kindheit hattest und ein Mann geworden bist, einen Beruf hast, der dich ausfüllt, eine Frau, vielleicht Kinder. Ich bete dafür, dass du glücklich bist. Dass du diesen Brief niemals findest. Denn wenn du ihn findest, bedeutet das, dass du in größter Gefahr bist.
    Mir bleibt nicht mehr viel Zeit. Dein Vater und ich müssen fliehen, aber ich fürchte, es ist bereits zu spät. Deswegen kann ich dir nicht alles erklären. Ich kann dir nur diese eine Warnung durch die Jahrzehnte hindurch schicken.
    Flieh, Peter! Sofort! Rette dein Leben, lösche alle Spuren aus, rette dich und die Deinen! Hüte dich vor einem Mann, der sich Seth oder Crowley nennt. Er will dich töten. Hüte dich vor Zimmer 306. Hüte dich vor dem Temple of Equinox. Hüte dich vor dem Symbol des Lichts, du weißt schon, welches. Hüte dich vor Edward Kelly. Vor allem aber hüte dich vor deinem Bruder Nikolas. Ja, du hast einen Bruder, Peter, deinen Zwilling. Aber er steht längst unter Seths Einfluss. Seth braucht einen von euch, wofür genau, wissen wir nicht. Wir hoffen nur, dass wir wenigstens dich noch retten können.
    Sie nennen sich die Träger des Lichts. Dein Vater und ich haben auch zu ihnen gehört. Seth will die Prophezeiung des Malachias erfüllen und das Vermächtnis von Madame Blavatsky antreten. Dein Vater und ich konnten verhindern, dass er eine furchtbare alchemistische Formel in die Hände bekommt. Aber wir wissen nicht, wie lange ihn das noch aufhält. Solange die Siegel sicher sind, ist Hoffnung. Rette dein Leben, Peter, traue niemandem, denn die Träger des Lichts sind überall. Wenn du Hilfe brauchst, dann wende dich an Franz Laurenz, er ist Pfarrer in Duisburg, er weiß Bescheid.
    In Liebe,
    Deine Mutter
    Als er den Brief gelesen hatte, sah er seine Eltern an, die beklommen das Schlimmste erwarteten, und reichte ihnen den Brief. Zeit für Erklärungen.
    Elke und Lutz Adam hörten ihrem Sohn schweigend zu, unterbrachen ihn, entgegen ihrer Gewohnheit, kein einziges Mal, während Peter berichtete, was er in den letzten Wochen erlebt und gesehen hatte. Nur an dem Schmerz in ihren Gesichtern erkannte Peter, was er ihnen gerade antat. Es dämmerte bereits, als Peter seinen Bericht beendete.
    »Was willst du jetzt tun?«, fragte sein Vater leise.
    »Ich weiß es nicht. Habe ich denn noch eine Wahl?«
    Lutz Adam wechselte einen Blick mit seiner Frau.
    »Wir lieben dich, Peter. Wir würden es nicht aushalten, wenn dir etwas zustößt. Aber darüber hast du dich schon immer hinweg gesetzt, schon als kleiner Junge. Du hast dich immer in Gefahr gebracht, und du hast es immer irgendwie überstanden. So, wie es aussieht, bist du so etwas wie …«
    Er zögerte.
    »Auserwählt«, fügte Peters Mutter leise hinzu.
    Ihr Mann nickte. »Und das bedeutet, dass du vermutlich wirklich keine Wahl hast. Du bist intelligent, du hast eine militärische Ausbildung und du hast noch eine Rechnung mit diesen Trägern des Lichts offen. Wer auch immer dieser Seth ist, tritt ihm in den Arsch. Bring diese Sache zu Ende, mach Schluss, räum auf.«
    Peter sah seinen Vater an. Er hatte ihn noch nie so reden gehört. Sein Vater, der Friedensaktivist. Sein Vater, der ewige Nörgler, den er so oft für schwach gehalten hatte in seinem weinroten Pullover, mit seinen Flugblättern und Unterschriftensammlungen.
    »Das ist aber noch nicht alles«, sagte Peter bedrückt. »Ihr seid hier nicht mehr sicher. Wenn die Träger des Lichts mich nicht finden, werden sie sich an euch halten. Ihr müsst weg von hier. So schnell wie möglich.«
    Es dauerte einen Moment, bis sein Vater begriff. »Wie stellst du dir das

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