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Apocalypsis 1 (DEU)

Apocalypsis 1 (DEU)

Titel: Apocalypsis 1 (DEU) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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Exorzisten an. Don Luigi schien das Staunen zu genießen.
    »Sie wird immer noch im Vatikanischen Geheimarchiv aufbewahrt«, verriet er munter. »Nur ganz wenige Personen wissen überhaupt, dass sie existiert. Aber sie existiert und dürfte nun höchst aufschlussreich sein. Wollen Sie sie lesen? Ich besitze eine Kopie.«
    »Waaaas???«, entfuhr es jetzt Maria.
    »Keine Sorge, niemand weiß davon«, beruhigte Don Luigi sie. »Außerdem liegt sie in meinem Safe.«
    Don Luigi verschwand in seinem Wohnzimmer und kehrte kurz darauf mit einer Klarsichthülle zurück, in der ein fotokopiertes Blatt Papier steckte. Er reichte Peter das Dokument.
    »Ich hatte die Ehre, die Prophezeiung studieren zu dürfen.«
    »Und da haben Sie sich mal eben eine Kopie gemacht.«
    »Glauben Sie mir, mein Freund, Papst Johannes Paul II. war ebenfalls ein Mann, der Visionen hatte. Nun lesen Sie!«
    Peter blickte ratlos auf die Fotokopie. Sie zeigte einen handschriftlichen, kaum leserlichen portugiesischen Text, der offenbar von Francisco Marto aufgeschrieben war, einem der drei Kinder von Fátima.
    »Auf der Rückseite steht die Übersetzung.«
    Peter drehte die Klarsichthülle um und las die maschinengeschriebene Übersetzung des kindlich ungelenken portugiesischen Textes ins Italienische.
    Nach dem dritten Teil zeigte uns unsere Liebe Frau das Ende der Welt. Die Jungfrau Maria wies auf die Kirche des Heiligen Petrus, und darüber stand ein Heer von Engeln mit goldenen Harnischen und Schwertern. Die Engel sangen laut, und ihr Gesang war wie das Tosen des Meeres. Wir sahen Tausende von Menschen auf dem Platz vor der Kirche, und sie sangen mit den Engeln. Die Heilige Jungfrau rief den Namen des Lamm Gottes, und aus der Kirche stieg der Heilige Petrus empor, über die Kuppel hinauf in den Himmel. Voller Schmerz und Sorge rief er die Engel auf, den Satan zu bekämpfen. Aber die Engel zögerten. Da wandte sich Petrus ab und sank wieder zur Erde. Er nahm so viele Menschen an der Hand wie er konnte und führt sie fort. Es waren einundzwanzig. Die Engel wollten ihn aufhalten, doch sie waren mit kristallenen Ketten an den Himmel geschmiedet. Da erzitterte die Kirche unter Donnerschlägen, und ein großes Licht verbrannte den Himmel. Feuer ergriff die Kirche, und die Priester und alle anderen Menschen liefen in Panik davon. »Seht, das geschieht denen, die sich abwenden!«, rief unsere allerheiligste Jungfrau. Sie weinte Tränen aus dem Blut der Märtyrer, die zu reißenden Strömen wurden. Sie zeigte zum Himmel. Von dort hoch oben stürzte ein Dämon aus Eisen und Licht herab. Er war furchtbar hässlich. Sein Licht verbrannte alle Menschen, die vor ihm flohen. Er wütete über der Kirche des Petrus und zerstörte sie und alles um sie herum. Mit Feuer und Donner fiel die Kirche in Trümmer. Ihre Trümmer flogen über die Erde. Der Dämon ritt auf dem Feuer, und unter ihm verbrannte alles Land, und die Ozeane verdampften. Wo er hinflog, da wurde das Land zur Wüste, und die Menschen klagten und fluchten gegen die Heilige Jungfrau und ihren eingeborenen Sohn. Da endlich erhoben sich die Engel und fingen ebenfalls an zu klagen. »Wer ist dieser Dämon?«, fragten sie die Heilige Jungfrau. »Wie ist sein Name?« Da sprach unsere Liebe Frau: Sein Name ist der Anfang und das Ende. Er ist der erste Mensch und der letzte Papst. Sein Name ist Petrus und Adam.
    Dies ist, was uns die Mutter Gottes enthüllt hat, und wenn ich mich an etwas nicht mehr erinnern kann, dann war es auch nicht wichtig.
    »Das ist doch ein Witz!«, rief Peter aus und warf die Klarsichthülle auf den Tisch. Maria griff nach der Fotokopie und las sie ebenfalls.
    »Natürlich gibt es Tausende von Menschen mit Ihrem Namen, Peter«, erklärte Don Luigi weiterhin ruhig. »Aber nach dem heutigen Erlebnis glaube ich, dass tatsächlich Sie in der Prophezeiung gemeint sind.«
    »Also hat ein überspannter neapolitanischer Bengel und das kindliche Gestammel eines portugiesischen Bauernjungen Sie überzeugt, dass ich den Vatikan in die Luft jagen werde?«, rief Peter ärgerlich.
    »Nein, Peter. Was ich glaube, ist, dass das Schicksal der Kirche in Ihre Hände gelegt wurde. Vernichter oder Retter – es liegt in Ihrer Hand.«
    Maria hatte den Text zu Ende gelesen und starrte Peter an. Ihr Gesicht war ganz bleich. Peter fragte sich für einen Moment, warum sie überhaupt noch mit am Tisch saß. Wut stieg in ihm auf. Wut auf die Kirche, auf seine dunklen Träume, auf Don Luigi, auf Maria, den Papst

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