Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)
eintreffen.
NAKASHIMA: Gut. Ich nehme an, dass Sie auf das Überleben Ihrer Frau ebenfalls keinen Wert mehr legen?
LAURENZ: Das überlasse ich Ihnen. Wichtig sind Peter Adam und Maria.
NAKASHIMA: Ich pflege meinen Teil von Vereinbarungen immer zu halten. Sobald Präsident Flamel das Buch Dzyan in Händen hält, werden Peter Adam und Ihre Tochter sterben.
XLIX
28. August 2013, Rom, Italien
D er Wagen hielt auf der Rückseite des Palazzo Farnese in der Via Giulia, nicht weit von dem Haus, in dem Nikolas seine Wohnung hatte. Jetzt, kurz nach Mitternacht, war immer noch Leben in der historischen Straße, in der schon Raffael gewohnt hatte. Kleine Grüppchen angetrunkener amerikanischer Jugendlicher zogen lärmend in Richtung Tiber, schenkten Bühlers Wagen aber keinerlei Beachtung. Dennoch fühlte Peter sich unbehaglich, nackt in einem fremden Wagen in der Nähe einer Wohnung zu sein, die vermutlich von den ›Trägern des Lichts‹ überwacht wurde. Er drehte sich zu seinem Bruder auf dem Rücksitz um.
»Etwas riskant, findest du nicht?«
»Was meinen Sie ?«, wandte Nikolas sich an Urs Bühler.
Der Schweizer hatte die ganze Fahrt über kein Wort gesagt, sich nur schweigend angehört, was Peter und Nikolas ihm in aller Kürze über ihre letzten Tage berichtet hatten. Er zuckte mit den massigen Schultern.
»Wird man sehen.«
»Ich meine, ob Sie uns glauben. Werden Sie uns helfen?«
Bühler zögerte mit der Antwort. »Schissdräck«, fluchte er schließlich auf Schweizerdeutsch und renkte sich den Nacken ein. »Ja, verdammt, ich glaube Ihnen. Ich wünschte, ich würde es nicht tun. Ihre Geschichte ist völlig gaga, zum Kotzen absurd, aber nur ein Wahnsinniger könnte sich so was ausdenken. Und außerdem …«
»Was außerdem?«, hakte Peter nach.
»Vergessen Sie’s. Im Augenblick glaube ich Ihnen, das muss reichen.«
»Ich denke nicht, dass die Wohnung überwacht wird«, sagte Nikolas. »Seth weiß nicht, wohin wir verschwunden sind. Wir könnten überall sein.«
»Sei doch nicht so naiv!«
Bühler griff an Peter vorbei ins Handschuhfach und zog seine Waffe heraus. »Geben Sie mir den Türcode.«
»Das ist keine gute Idee«, sagte Peter. »Wir sollten uns was anderes suchen.«
Bühler wandte sich zu Nikolas um.
»1-6-0-0«, sagte Nikolas. »Das Jahr, in dem Giordano Bruno von der Inquisition hingerichtet wurde.«
»Sehr originell«, murmelte Peter.
»Die Wohnung im zweiten Stock«, erklärte Nikolas. »Unter dem Blumentopf auf dem Treppenabsatz liegt ein Zweitschlüssel.«
Peter stöhnte. »Gar keine gute Idee!«
Bühler schien es nicht zu interessieren. »Im Kofferraum liegt eine Reisetasche. Bringen Sie die mit hoch, wenn ich Ihnen ein Zeichen gebe. Und schließen Sie den Wagen ab, ich will diese Spaghettifresser nicht auf dumme Gedanken bringen.« Er stieg aus, die Hand mit der Waffe in der Jackentasche. Peter sah, wie er die Hausnummer suchte, den Türcode eingab und dann im Haus verschwand.
»Was hältst du von ihm?«, fragte Nikolas.
»Komischer Typ.«
»Geht’s auch konkreter? Du hast schließlich neben ihm gesessen.«
Peter atmete durch und starrte auf das Haus, das dunkel und verlassen in Sichtweite lag.
»Ich glaube, unser Bericht hat ihn ziemlich getroffen. Ein paar Dinge schienen ihm sogar bekannt vorzukommen.«
»War auch mein Eindruck. Er weiß noch was.«
Sie schwiegen wieder. Nach einer Weile sah Peter, dass im zweiten Stock das Licht anging. Ein Fenster wurde geöffnet und Bühler winkte in ihre Richtung. Sie warteten noch einen Augenblick bis die Straße leer war, dann schnappten sie sich Bühlers Reisetasche, schlossen den Wagen ab und eilten ins Haus.
Als sie in die Wohnung kamen, hatte Bühler bereits sein Jackett ausgezogen und überprüfte das Telefon auf Wanzen.
»Wie es aussieht, ist die Wohnung sauber, aber lange werden Sie hier tatsächlich nicht bleiben können.« Er kontrollierte noch die Lampen und einen Feuermelder an der Decke, während Peter und Nikolas sich rasch etwas anzogen. Als sie zurückkamen, hatte Bühler eine Flasche Weißwein aus Nikolas’ Kühlschrank geöffnet und sich bereits ein Glas eingeschenkt.
»Bedienen Sie sich.«
Peter verkniff sich diesmal die Frage, ob das wirklich eine gute Idee sei. Der Schweizer schien zu wissen, was er tat.
»Was machen Sie beruflich, Bühler?«
»Besser, wenn Sie es nicht wissen.«
»Und das ist jetzt schon mehr als ich wissen möchte.«
Trotz der Anspannung spürte Peter nun, wie die Erschöpfung
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