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Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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anderes ein.
    »Es war nicht gut wegzulaufen.«
    »Jetzt sind wir ja wieder da.«
    Raymond schüttelte den Kopf, wie über eine Entschuldigung, die er nicht gelten lassen konnte. »Es war nicht gut.«
    Auf einmal spürte Peter, dass Nikolas neben ihm stand.
    »Und das bedeutet?«, fragte er.
    »Einer von euch muss sterben. Ihr könnt wählen, wer.«
    Peter konzentrierte sich darauf, gleichmäßig zu atmen. Das Atmen hielt die Angst und die Panik auf Abstand. Zu keiner Bewegung fähig, starrte er Raymond einfach weiter an, und den Tesserakt, der zum Greifen nah war.
    »Vergiss es, Raymond«, presste er schließlich hervor.
    Raymond löste sich jetzt aus dem Nachtschatten der Palme und trat auf sie zu. In diesem Augenblick reagierten Peters Sinne auf eine Bewegung am Rand seines Sichtfeldes. Unwillkürlich wandte er den Kopf nach rechts und sah die Gestalt von Urs Bühler zwischen den Grabsteinen. Das Nächste, was er bemerkte, war Raymonds Irritation. Der blonde Junge hielt in der Bewegung inne und sah zu Bühler hin, wie zu etwas ganz und gar Unerhörtem. Er wirkte fast entrüstet. Dann fielen die Schüsse. Drei Mal feuerte Bühler auf Raymond, mit kurzen, präzisen Zielpausen, drei erstickte Plopps, die aber die römische Nacht in Peters Ohren aufrissen wie Hammerschläge, gegen die Mauern brandeten und dann weiter hinauf zur Kuppel des Petersdoms waberten.
    Raymond wurde von der Wucht der Projektile von den Füßen gerissen. Sein Kopf platzte auf, und Bühler schritt zügig und konzentriert weiter auf ihn zu, die Waffe immer noch auf den regungslosen Körper gerichtet. Erst als der Schweizer schon über dem Jungen stand, löste sich Peters Starre.
    »Vorsicht, Bühler! Halten Sie Abstand! Er kann nicht sterben!«
    Was macht dich da eigentlich so sicher?
    Bühler schien ihn ohnehin nicht zu hören. Als er über dem Jungen stand, schoss er ihm noch einmal in den Kopf. Dann war Ruhe. Und in diese Ruhe hinein sagte Bühler: »Oh mein Gott!«
    Peter und Nikolas stürmten zu ihm hin, stiegen durch die Gräber bis zur Palme und sahen, was den Schweizer so erschütterte. Mit Raymond ging eine Verwandlung vor sich. Trotz der Dunkelheit konnte Peter zusehen, wie sein kleiner Körper unter der blutgetränkten Kleidung alterte, eintrocknete und zusammenschrumpfte und sich zu etwas ganz und gar Groteskem verwandelte, das nichts Menschliches mehr an sich hatte. Als der Prozess endete, sah Peter auf die kaum einen halben Meter messende mumifizierte Leiche eines abstoßenden Wesens mit einem Echsenkopf. Etwas Grauenhafteres hatte er noch nie gesehen. Nikolas und Bühler offenbar auch nicht. Sie starrten ebenso schockiert auf die Mumie.
    Bühler fasste sich als Erster. »Was ist das?«, fragte er heiser.
    »Keine Ahnung«, sagte Peter.
    Bühler atmete durch und steckte die Waffe wieder ein.
    »Wie auch immer«, sagte er, wie jemand, der wusste, dass für ihn alles erledigt war, was er sich je vorgenommen hatte, und nun begriff, dass er einer großen Leere entgegensah.
    »Ich glaube immer noch nicht, dass er wirklich tot ist«, sagte Nikolas.
    »Glauben Sie’s ruhig.«
    Peter sagte nichts, starrte nur auf die abstoßende Echsengestalt. Bis Nikolas ihn anstieß und auf den Tesserakt zeigte.
    »Du musst ihn jetzt verschließen.«
    Peter nickte. Er trat auf den Tesserakt zu, der klein, wuchtig und irgendwie unpassend zwischen den historischen Grabsteinen wirkte. Er hatte keinen Schimmer, wie er den Tesserakt verschließen sollte.
    Was geöffnet wurde, kann wieder verschlossen werden.
    Kann. Konnte. Musste. Irgendwie.
    Also bückte sich Peter, nahm den Tesserakt in beide Hände und hob ihn hoch. Er betastete das klobige Kreuz mit den vier Querbalken von allen Seiten, drehte es hin und her, hielt es von sich weg. Die drastische Veränderung von Raymonds Leiche stimmte Peter immer noch zuversichtlich, dass sich auch der Tesserakt wieder in seine ursprüngliche Form zurückverwandeln würde.
    Tat er aber nicht.
    Peter legte den geöffneten Hyperwürfel wieder ab und begann, hektischer daran herumzutasten und schließlich mit den Fäusten auf ihn einzuschlagen.
    »Geh zu, du Scheißding!«
    »Was ist?«, fragte Nikolas, der ihn mit wachsender Nervosität beobachtete.
    Schwitzend ließ Peter von dem Tesserakt ab. »Klemmt. Versuch du es.«
    Nikolas schüttelte den Kopf. »Nur du konntest ihn öffnen, nur du kannst ihn wieder verschließen.«
    »Wie du siehst, kann ich einen Scheiß. Versuch du es!«
    Nikolas wiederholte alles, was auch

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