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Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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sagen?«
    Nikolas atmete durch. »Ist dir nicht der Gedanke gekommen, dass es nur Ellen gewesen sein kann?«
    »Nein. Weil das nämlich der größte Scheiß ist, den ich je gehört habe! Was ziehst du hier für eine miese Show ab, du Arschloch?«
    Nikolas blieb ruhig. Er zog ein letztes Dokument aus der Aktenhülle und legte es wortlos auf die Karte. Das Protokoll eines Internetchats, wie Peter sah.
    »Wir konnten vor zwei Tagen diesen verschlüsselten Chat abfangen«, sagte Nikolas.
     
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    dZYAN-agent Chat-Protocol 20082013 21:14:24 – 21:17:43 GMT-06:00
    Proxy-Server: ptp.ordislux213.th.net:89
    Encoding-method: AMETH10.1.01
    21:14:24 Client306
    status?
    21:15:32 Client371
    UA966, 07:45
    21:15:58 Client306
    hat der kontakt stattgefunden?
    21:16:12 Client371
    ja. sie hat das amulett.
    21:16:42 Client306
    status peter adam?
    21:17:06 Client371
    ahnungslos. verwirrt. freut sich auf seinen bruder, will aber morgen noch den blonden jungen finden.
    21:17:27 Client306
    kein problem. der meister erwartet sie in rom.
    21:17:43 Client371
    danke. im lichte mit euch.
    /End of conversation/
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    Fassungslos starrte Peter auf das Protokoll. »Ich verstehe nicht.«
    »Client371 ist Ellen«, erklärte Nikolas. »Es ist die IP-Adresse ihres Computers. Kein Zweifel. Client306 konnten wir nicht lokalisieren. Wir vermuten einen Server in Nepal.«
    »Das ist nicht wahr!«, schrie Peter. »Du lügst.«
    »Warum sollte ich das tun? Ich weiß, es ist furchtbar für dich. Mein Team ist gerade dabei, Ellens Leben zu durchleuchten, damit wir besser verstehen, welche Rolle sie spielte. Aber im Augenblick habe ich vor allem eine Frage: Wo ist dieses Amulett?«

XV
    19. Juli 2011, Siedlung Har Choma, Ost-Jerusalem
    N atürlich wusste Vater Hanson, dass er vom Dämon besessen war, er war schließlich kein Idiot. Er hatte achtzehn Jahre als offiziell vom Vatikan eingesetzter Exorzist in New York gearbeitet und Dinge gesehen, die empfindlichere Gemüter als ihn um den Verstand gebracht hätten. Vater Hanson wusste genau, was passiert war. Was er jetzt war. Der Punkt war: Es gefiel ihm. Es gefiel ihm viel besser, als Priester zu sein, ein lächerlicher, schlecht bezahlter Exorzist in Manhattan, den nicht mal die Huren im Blue Flamingo ernst nahmen. Ihm gefiel auch das Töten. Töten war Licht. Schmerz war Licht. Hass war die Fackel, auf der er das Licht in die Welt trug. Hass waren die Flügel, die ihn trugen. Ein schönes Gefühl, es vervollständigte ihn, setzte ihn aus seinen vielen verlorenen Teilen wieder zusammen. Für einen Moment. Fünf Tage zuvor hatte er die Romafrau getötet und ihr das Amulett abgenommen. Seitdem ging er über Leichen, ruhig und ohne Hast, aber wach und hungrig. Er war nun ein Raubtier des Lichts, und Jerusalem sein Jagdrevier. Besessen zu sein war ein vollkommener Zustand. Wenn er so darüber nachdachte, vermisste er auch die Stimme der Muttergottes nicht, die ihm seit seiner Kindheit rätselhafte Dinge zugeraunt hatte. Fick dich, Maria , dachte Hanson, ich hab nie was von dem Scheiß verstanden. Hättest mich ja beschützen können, wenn ich dir so wichtig gewesen wäre. Hast du aber nicht. Fick dich.
    Leonard ›Lenny‹ Hanson erinnerte sich noch genau an sein Treffen mit Papst Petrus II. vor gerade mal einer Woche im Gärtnerhäuschen in den vatikanischen Gärten. Zuerst hatte der Papst Frank Babcocks Brief mit diesem Hinweis auf Oak Island verbrannt. Danach hatte Edward Kelly ihn in eine Krypta tief unter dem Gärtnerhäuschen geführt und dort getötet. Genau an der Stelle, wo der heilige Petrus II. angeblich die erste heilige Messe gefeiert haben soll, auf einem Opferstein, bedeckt mit Symbolen, Zeichen und geronnenem Blut.
    Dort, so erinnerte er sich, hatte Kelly ihm einen Dolch ins Herz gerammt und ihn gleichzeitig beatmet. Hanson erinnerte sich, wie etwas aus Kellys Mund in den seinen geströmt war, ein Dunst, eine fast flüssige Substanz, die seinen ganzen Körper im Nu ausfüllte. Er erinnerte sich an die Agonie und den Schmerz, den Todeskampf, die panischen Atemzüge, sein Schreien und Röcheln. Das kindische Winseln um Gnade. Den Hilferuf zur Muttergottes. Das letzte Gebet. Er erinnerte sich, wie das Leben seinen Körper verließ wie Öl ein undichtes Gefäß. Und er erinnerte sich noch an den Moment seines Todes. An das Licht, das ihn plötzlich anfüllte und den Schmerz in etwas Köstliches und Reines verwandelte. An den Hass, der ihn durchflutete wie ein Fluss sein lange vertrocknetes

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