Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)
Bestand der okkulten Bibliothek des Vatikans, konnte allerdings nie ganz entschlüsselt werden. Offenbar jedoch, und ich weiß nicht, auf welche Weise, ist Franz Laurenz in den Besitz einer Übersetzung gelangt. Wenn Laurenz Wort hält und Sie in alle Vorgänge einweiht, werden Sie auch das Buch Dzyan und seine Übersetzung zu sehen bekommen.«
»Und wenn nicht?«
»Dann forschen Sie eben nach, Prälat. Sie haben nur diese eine Aufgabe: Beschaffen Sie mir dieses Buch!«
XIV
23. August 2013, Palazzo del Sant’Uffizio, Vatikanstadt
P eter schüttelte fassungslos den Kopf. »Das ist doch völliger Quatsch, Niko. Ja, ich weiß, für euch Katholiken ist der Satan real. Eine alberne Vorstellung – aber geschenkt. Aber willst du ernsthaft behaupten, dass du und dein Verein irgendwas gegen das Böse auf der Welt ausrichten könnt? Und willst du allen Ernstes im gleichen Atemzug die Kreuzzüge, die Hexenverbrennungen, die Ausrottung unzähliger Naturvölker, Völkermord, Kriege und all die anderen Gräuel im Namen der Kirche rechtfertigen?«
»Nein, Peter, sicher nicht. Die Kirche hat Blut an den Händen, keine Frage. Aber du würdest dich wundern, wie erfolgreich wir trotz aller Rückschläge und Kollateralschäden doch in den letzten vierhundert Jahren waren.«
»Du spinnst. Hörst du dir eigentlich auch mal selbst zu? Meine Frau und meine Tochter sind gestern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, und du … sitzt hier und erzählst mir was von … Kollateralschäden?« Voller Zorn fegte Peter einen Stapel Unterlagen von Nikolas’ Schreibtisch.
»Beruhig dich, Peter, und hör einfach weiter zu«, sagte Nikolas leise. »Ich bitte dich. Ich weiß, es ist schwer, aber es ist sehr wichtig, dass du mir genau zuhörst.«
Peter richtete sich auf. Die Augen gerötet vor Wut und Tränen, zog er die Nase hoch.
»Mach schnell.« Seine Stimme klang rau. »Und dann suche ich mir ein Hotel.«
Nikolas atmete durch. »Ich führe ein zwar privilegiertes, aber einsames Leben. Selbst mit dir durfte ich all die Jahre nicht darüber sprechen. Zum Beispiel über diese unheimliche Gabe. Du hast sie auch, aber bei dir ist sie erst kürzlich … nun ja, ausgebrochen. Ich sehe Dinge. Das ist nichts wirklich Besonderes, viele Menschen haben so eine Gabe. Mich aber hat sie zum Inquisitor gemacht. Seit Jahren reise ich im Auftrag des Vatikans um die Welt und jage den Satan in seinen unterschiedlichsten Erscheinungsformen.«
»Du meinst, du bist ein Exorzist?«
»Das auch. Aber vor allem trage ich Informationen über das Böse zusammen. Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, dass die Welt kurz vor dem Untergang steht?«
»Sofort.«
Nikolas lächelte jetzt. »Ja, klar. Aber damit meinen wir beide etwas völlig anderes. Ich meine wirklich den Untergang. Die Auslöschung allen Lebens auf Erden. Und mein Job ist es, das zu verhindern.«
»Herzlichen Glückwunsch, klingt nach einem Scheißjob, Niko. Aber vielleicht erklärst du mir endlich, was ich damit zu tun habe?«
Nikolas zögerte, knetete erneut seine Hände.
Hat er früher nicht gemacht.
Der Geruch von Baldrian und Lavendel im Raum wurde plötzlich intensiver, geradezu aufdringlich.
»Es war kein Unfall, Peter.«
Du hast es gewusst. Du hast es doch geträumt. Du hast alles die ganze Zeit gewusst!
Peter kämpfte gegen eine aufsteigende Übelkeit an. »Was sagst du da?«
»Flug UA966 ist gestern um 7.54 Uhr abgestürzt. Aber vierzehn Minuten vorher, um 7.40 Uhr, meldete NORAD, das Nordamerikanische Luft- und Weltraum-Verteidigungskommando, den Abschuss einer Boden-Luft-Rakete vor der französischen Mittelmeerküste. Ich habe den Bericht vorliegen, NORAD hat die Flugbahn der Rakete getrackt. Es gibt keinen Zweifel, UA966 wurde abgeschossen.«
Peter würgte den Schmerz herunter, der ihm die Luft abschnitt, und kämpfte gegen das Zittern an.
»Woher … hast du solche Informationen?«
»Wie gesagt, wir sind gut vernetzt.«
»Also, du gehst von einem terroristischen Anschlag aus. Wer war das Ziel?«
Nikolas’ Gesicht wurde wieder hart.
»Ellen und Maya«, sagte er.
Und wieder wurde Peter von den Bildern aus seinem Traum überrollt. Sie liefen vor ihm ab wie ein furchtbarer, nie enden wollender Film. Das Chaos, die Schreie, die Panik von Ellen und Maya in ihren letzten Sekunden. Wimmernd krümmte sich Peter zusammen.
»Ich hab’s geträumt, Niko!«, presste er weinend hervor. »Ich hab alles gesehen. Ich hab gesehen, wie sie gestorben sind.«
»Ich
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