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Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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Tagen erwischte es weltweit nur einige Zehntausend. Zu wenig, um eine Panik auszulösen. Erst als die Fälle sich plötzlich rapide häuften, als die Krankheit mit voller Wucht ausbrach, als die Krankenhäuser und Leichenhallen sich füllten, als die ersten Patienten aus dem Koma ›erwachten‹ und die Ärzte panisch Alarm schlugen, reagierten die Behörden. Oder auch nicht, je nach Land und politischer Lage. Aus Nordkorea hörte man während des gesamten Verlaufs der Epidemie kein einziges Wort zu der Krankheit. Das Land schloss nach einigen Tagen einfach seine Grenzen, kappte sämtliche Kommunikationswege nach außen, verschwand aus den Augen der Welt und starb schweigend.
    Der Rest der Welt versank im Chaos. Die Regenwälder verfaulten, die großen Savannen verbrannten, die Ernten verdarben, die Ozeane flockten Schleim an der Oberfläche aus. Ganze Tierarten gingen stöhnend oder stumm zugrunde, selbst die Kakerlaken schafften es nicht. Der Mensch rottete den Menschen aus. Das Böse feierte ein Schlachtfest. Nichts, so schien es, konnte den Prozess noch aufhalten.
    Nichts, bis auf einen letzten, höchst riskanten Trick der Mh’u. Denn das Gefäß , in dem sie das Böse verschlossen hatten, ließ sich nur von Menschen mit einem bestimmten Genom öffnen. Die Mh’u hätten ein Gefäß schaffen können, das sich niemals öffnen ließ. Hatten sie aber nicht. Denn der Plan war, das Böse nicht bloß für die nächsten paar Millionen Jahre zu ewigem Schlaf zu verdammen. Das war zu riskant, denn bis in so ferne Zukunft reichte selbst die Weitsicht der Mh’u nicht. Sie wussten nicht, ob sie selbst überhaupt solange existieren würden. Sie wussten nicht, ob das Gefäß überhaupt solange dicht bleiben würde. Sie wussten nicht, ob es mit der Zeit nicht andere Wege finden würde. Sie wussten nicht, ob nicht alles ganz anders als geplant kommen würde. Besser also, man schaffte sich den Feind ein für alle Mal vom Hals. Auch wenn man es dazu kurz wecken musste.
    Es war ein Risiko. Aber unvermeidbar. Das war der Plan. Und wieder einmal hing alles von einem einzigen Faktor ab.«
    Der alte Mann blickte in die Runde.
    »Dem Menschen«, flüsterte der Junge. Der Alte nickte ihm zu.
    » Einem Menschen. Ihr alle kennt seinen Namen.«

XXXIII
    22. Juli 2011, Apostolischer Palast, Vatikanstadt
    F ür einen Moment wusste er nicht, was er als Nächstes tun sollte. Einen Moment und dann noch einen. Einen Atemzug und noch einen. Wie früher, wenn seine Deckung nachlässig gewesen war, wenn er plötzlich einen gut platzierten Treffer einstecken und irgendwie zusehen musste, wieder zu Atem zu kommen und auf den Beinen zu bleiben. Um weiter zu kämpfen. Denn nur darum ging es.
    Franz Laurenz betrachtete seine Hände, ballte sie zu Fäusten und versuchte, sich an die Kämpfe in schweißgetränkten, stickigen Duisburger Boxclubs zu erinnern. Tägliche Sparrings und Training, bis er vor Erschöpfung kotzte. Die miesen, getürkten Aufbaukämpfe gegen Fallobst an den Wochenenden, um den Kampfrekord zu erhöhen. Und dann, irgendwann, die paar richtigen Kämpfe gegen Schläger wie Michalzki oder Circoviç. Natürlich hatte er siegen wollen, aber im Grunde war es immer nur darum gegangen, wie viel er einstecken konnte, ohne umzufallen.
    Also atmen, auf den Beinen bleiben, nicht blöd rumstehen, sich bewegen, Fäuste hoch, raus aus der Distanz, Konzentration, zurückschlagen. Nicht denken.
    Sein Instinkt diktierte ihm die nächsten Schritte. Im Augenblick, und so schmerzhaft es war, konnte er weder Maria noch Sophia helfen. Seine Leute waren unterwegs nach Abu Ghosh, mit Gottes Hilfe würden sie noch rechtzeitig bei Maria sein. So lange musste er sich um das Buch Dzyan kümmern.
    »Decker!«, brüllte er durch die Bibliothek und griff gleichzeitig nach seinem Handy. Als der junge Prälat in die Bibliothek gestürmt kam, hatte er bereits Steiners Nummer gewählt.
    »Heiligkeit, was …?«
    »Wo ist Santillana?«, bellte Laurenz den Prälaten an.
    »Ich habe keine Ahnung, Heiligkeit, ich …«
    »Finden Sie ihn! Er kann nicht weit sein. Finden Sie ihn und schaffen Sie ihn zu mir, sofort!« Fast im gleichen Atemzug sprach er weiter mit Steiner, der gerade den Anruf annahm. »Erkennen Sie meine Stimme? … Gut. Lassen Sie sofort den gesamten Vatikan abriegeln. Niemand darf rein oder raus. Und ich meine wirklich niemand . Ab jetzt! … Es ist etwas aus meinem Safe gestohlen worden, etwas sehr Wichtiges. Der Dieb befindet sich wahrscheinlich noch

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