Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch
ihr. Mit seiner kleinen Schwester Leonie, die nun gekrümmt und vor Angst zitternd auf einem blutbefleckten Stein lag.
»Ganz ruhig, Leonie! Schschsch! Ganz ruhig! Ich bin es doch, der Urs! Schschsch!
Ohne noch irgendetwas anderes denken zu können, nahm Bühler seine Schwester in die Arme und versuchte vorsichtig, ihre Fesseln zu lösen. Sie rührte sich immer noch nicht. Bühler strich ihr die blutverklebten Haare aus der Stirn und stöhnte, als er weitere Blutergüsse in ihrem Gesicht erkannte. Vorsichtig hob er sie hoch und trug sie aus dem Keller. Sie war ganz leicht, er konnte sie fast auf einem Arm tragen.
»Halt dich an mir fest, Leonie. Kannst du das? Halt dich fest, ich bring dich nach Hause.«
»Ursli!«, wisperte sie, als er sie hochhob.
»Ja, ich bin’s, der Ursli. Ich bin bei dir, meine Sonne.«
»Ich bin die Sonne!«, weinte sie.
»Ja, du bist die Sonne.«
»Die Männer haben mir wehgetan.«
Bühler kämpfte gegen die Verzweiflung und die Tränen an, als er die zaghafte Stimme seiner misshandelten Schwester hörte. Der Schmerz beim Anblick ihres geschwollenen Gesichts und der Schnittwunden an ihrem Körper ließ ihn aufstöhnen und raubte ihm fast den Atem. Alle Kraft. Aber er wusste, dass er klar denken musste. Was auch immer hier passiert war – es war noch nicht zu Ende. Bühler hielt Leonie im linken Arm. Mit der freien Hand zog er seine Waffe aus dem Holster und entsicherte sie. Denn wer auch immer Leonie das angetan hatte – er würde oben auf sie warten.
Mit Leonie in den Armen verließ er den furchtbaren Opferraum, durchquerte den Keller mit den Regalen und stapfte vorsichtig die Treppe hinauf. Immer noch kein Laut zu hören, nur Leonies leises Wimmern.
»Schschsch, meine Sonne. Ganz ruhig. Du musst jetzt ganz leise sein.«
Er wusste, dass er mit Leonie auf dem Arm nicht beweglich genug war. Falls es hart auf hart kam, würde er sie fallen lassen müssen, um schießen zu können. Entschlossen und die entsicherte Waffe schussbereit trat Bühler aus dem Keller in das Erdgeschoss des Gebäudes.
Niemand zu sehen.
Bühler durchquerte vorsichtig die Küche und erreichte den angrenzenden Salon. Er legte Leonie auf einen Diwan am Fenster und griff nach seinem Mobiltelefon.
»Willkommen im Tempel von Equinox, Herr Bühler.«
Bühler wirbelte herum und erkannte drei Gestalten, die hinter ihm lautlos den Salon betreten hatten. Sie trugen Mönchskutten mit Kapuzen, ihre Gesichter waren nicht zu erkennen. Zwei der Gestalten zielten mit Pistolen auf ihn.
Sofort richtete Bühler seine Waffe auf die drei Männer. Unbändiger Hass durchflutete ihn.
»Denken Sie nicht einmal daran, Herr Bühler«, sagte der unbewaffnete der drei. »Oder Ihre Schwester stirbt gleich hier vor Ihren Augen.«
Einer der Mönche zielte jetzt auf Leonie. Als Leonie die drei Mönche sah, krümmte sie sich wieder zusammen und wimmerte verzweifelt.
»Wer sind Sie?«, keuchte Bühler. »Warum haben Sie meiner Schwester das angetan?«
»Solange Sie sich kooperativ verhalten, wird ihr nichts mehr geschehen. Legen Sie Ihre Waffe weg, dann erkläre ich Ihnen, was wir von Ihnen erwarten.«
»Maul halten!«, brüllte Bühler, ohne die Waffe zu senken und stellte sich schützend vor Leonie. »Keinen Schritt weiter oder ich lege Sie um.«
Der dritte Mönch setzte sich seelenruhig in einen der Sessel, während die beiden anderen auf ein Zeichen von ihm hin ihre Positionen im Raum einnahmen. Bühler versuchte vergeblich, das Gesicht des Mannes zu erkennen, aber er trug eine Art Maske.
»Glauben Sie wirklich, dass Sie eine Chance haben, Oberst Bühler?«, fuhr der Mann im Sessel gelassen fort. »Sie sehen doch, dass wir Sie erwartet haben.«
Zwei weitere bewaffnete Mönche erschienen in der gegenüberliegenden Tür und näherten sich Bühler und seiner Schwester langsam. Es wurde eng.
»Stehen bleiben, sage ich.«
Auf einen Wink des Mannes im Sessel hielten die Mönche inne.
Bühler zielte weiter auf den Mann. »Vielleicht komme ich hier nicht mehr lebend raus. Aber Sie nehme ich noch mit in die Hölle.«
»Bestimmt würden Sie das. Ihr Hass gefällt mir. Wir werden ihn noch brauchen. Aber wer soll Leonie schützen, wenn Sie tot sind?«
Der Mann zeigte keinerlei Furcht.
»Wer, zum Teufel, sind Sie?«
»Nennen Sie mich einfach Seth. Und nun legen Sie die Waffe weg.«
Bühler war Soldat. Er war bereit, sein Leben für den Papst zu geben und er war bereit, sich für Leonie zu opfern. Aber er besaß genug Erfahrung,
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