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Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch

Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch

Titel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webnovel
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okkulte Rituale zelebriert werden. Ich habe es gestern mit eigenen Augen gesehen, nachdem ich mit dem Fallschirm gelandet war.«
    Creutzfeldt blickte Peter mitfühlend an. »Ich sage ja, dass wir wieder am Anfang stehen. Weder sind Sie hier mit dem Fallschirm gelandet, noch werden hier irgendwelche Rituale abgehalten. Wahr ist, dass diese Einrichtung auf einer Insel untergebracht ist. Genauer gesagt, die Ile de Cuivre vor der französischen Mittelmeerküste. Aber das muss Sie nicht beunruhigen.«
    »Wo ist Kelly? Ich will mit ihm sprechen.«
    »Das ist keine gute Idee. Mr. Kelly fürchtet sich vor Ihnen, Peter, und das ist auch kein Wunder. Sie haben wiederholt versucht, ihn zu töten.« Creutzfeldt wandte sich endgültig ab. »Ruhen Sie sich aus. Ich werde später noch einmal nach Ihnen sehen.«
    An der Tür hielt der Arzt jedoch noch einmal inne. »Nur aus Interesse, Peter. Was haben Sie in der Papstwohnung gefunden?«
    Peter sah Creutzfeldt an. »Nichts.«
    Creutzfeldt schien die Antwort erwartet zu haben. Er nickte und verließ das Zimmer. Peter hörte, wie die Tür verschlossen wurde. In der gleichen Sekunde sprang er aus dem Bett, trat an das Waschbecken an der Wand und steckte sich einen Finger so weit es ging in den Hals. Unter Krämpfen erbrach er sich und untersuchte sein Erbrochenes, bis er erleichtert die beiden fast noch intakten Tabletten entdeckte. Anschließend trank er das Mineralwasser aus, stellte sich in die Mitte des Raumes und machte ein paar Gymnastikübungen. Nach einigen Minuten war er schweißüberströmt und erschöpft, aber er fühlte sich bedeutend besser. Wacher. Es wurde Zeit, herauszufinden, wo er war. Und warum.
    Maria .
    Er sah ihr Bild vor sich. Maria in ihrer Nonnentracht. Maria in Jeans. Maria, die das Amulett in der Hand hielt, das er Creutzfeldt verschwiegen hatte. Maria und Don Luigi. Maria in der Bibliothek von Montpellier. Der Pan vor der Bibliothek.
    Der verdammte Pan.
    Mit dem Bild von Maria kehrte die Erinnerung an die Wärme ihrer Lippen zurück. Wirklicher und greifbarer als er selbst. Das Gefühl beschlich ihn, nicht viel Zeit zu haben, bis Creutzfeldt zurückkommen und ihn erneut nach dem Amulett fragen würde. Doch gleichzeitig beschlich ihn auch ein Gedanke, der sich hartnäckig festsetzte.
    Was, wenn Creutzfeldt Recht hat? Was, wenn ich wirklich verrückt bin? Bin ich nur ein paranoider Mörder?
    Peter hockte sich verzweifelt aufs Bett und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Nicht leicht. Die Gedanken entglitten ihm, bevor er sie halten und wie kleine Labortiere untersuchen konnte. Also schränkte er seine Untersuchung auf die einfache Frage ein, ob er diesem Creutzfeldt vertraute, den er nie zuvor gesehen hatte.
    Nein .
    Selbst wenn alles, was er für reale Erinnerungen hielt, nur paranoide Bilder waren, müsste darin doch auch ein Arzt namens Creutzfeldt auftauchen. Aber keine einzige Erinnerung, keines der alptraumhaften Bilder, die ihn heimsuchten, trug ein Etikett mit diesem Namen.
    Daraus ergab sich eine Reihe von Schlüssen.
    Erstens: Du bist nicht verrückt.
    Zweitens: All deine Erinnerungen sind wahr und real.
    Drittens: Du bist in Gefahr. Sie halten dich hier gefangen und pumpen dich voll mit Drogen, aus welchem Grund auch immer.
    Viertens: Du musst fliehen. Und zwar so schnell wie möglich.
    Fünftens: Doch zuvor musst du Edward Kelly finden.

LIV
    15. Mai 2011, Poveglia, Lagune von Venedig
    L eonie! Mein Gott, Leonie!«
    Sie schien ihn nicht zu erkennen, starrte ihn nur voller Entsetzen an. Seine kleine Schwester Leonie. Nur wenige Menschen in Bühlers Umgebung wussten überhaupt, dass er eine Schwester hatte, acht Jahre jünger, das Nesthäkchen seiner Eltern. Und klein war sie immer geblieben, fast winzig. Winzig und schutzbedürftig, denn ein kleiner Chromosomenfehler hatte vor vierzig Jahren über das Schicksal ihres Lebens entschieden. Trotz der Trisomie-21 war Leonie jedoch immer ein fröhlicher Mensch geblieben, der in keiner Weise unter seinem Schicksal zu leiden schien. Nach dem Tod ihrer Eltern hatte Bühler sie zu sich nach Rom holen wollen, doch Leonie hatte sich stur geweigert, die Schweiz zu verlassen. Also hatte er sie schweren Herzens in eine Einrichtung für betreutes Wohnen gegeben, die als die Beste in der Gegend galt – auch wenn es ihn fast die Hälfte seines Gehaltes kostete. Für Leonie war ihm nie etwas zu viel gewesen. Jeden Urlaub hatte er in den vergangenen Jahren mit ihr verbracht. Jede Woche telefonierte er ausgiebig mit

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