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Apokalypse auf Cythera

Apokalypse auf Cythera

Titel: Apokalypse auf Cythera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Verzweifelten durch einen schräg verlaufenden Kamin, den keiner der beiden Gleiterpiloten einsehen konnte. Fünf Meter ... er keuchte und riß sich die Finger auf ... zehn Meter ... krachend sprangen Felsplatten ab, lösten sich, fielen polternd nach unten und sprangen im Zickzack von Wand zu Wand ... zwanzig Meter ... er machte einen Klimmzug und schob den Kopf über die Spalte hinaus. Er befand sich jetzt auf einem abgerundeten Felsen, der ein Stück einer schräg nach hinten abfallenden Platte bildete. Sie war mit ausgetrocknetem Tang bedeckt, den der letzte Sturm mit der Brandung hier heraufgewirbelt hatte.
    »Wie haben sie ausgerechnet das Versteck gefunden?« fragte er sich verzweifelt und warf einen Blick über die Schulter. Die Gleiter waren noch außerhalb seines Gesichtsfelds. Er wurde von den Männern in diesen Maschinen nicht gesehen. Er rollte sich über die Felsplatte und fiel an deren Ende drei Meter tief. Er landete auf der dicken Schicht stinkenden Tangs, sprang auf die Füße und taumelte, immer wieder in dem weichen und haarigen Untergrund versinkend, geradeaus weiter bis zu einem Dreieck aus Krüppelpflanzen.
    Er griff nach Zweigen und Ranken und schob sich zwischen den Pflanzen nach oben. Schließlich verharrte er etwa dreißig Meter oberhalb der Stelle, an der die beiden Gleiter zusammengetroffen waren. Drei Männer sprangen heraus und gingen nebeneinander auf die Höhle zu.
    Wäre ich eingeschlafen. Dann würden sie mich jetzt gestellt haben.
    Stapen machte sich keine Illusionen. Der Inhalt seiner Tasche war in zweierlei Hinsicht verräterisch eindeutig. Erstens befanden sich Dinge darin, die darauf hinwiesen, daß ein Fremder sie gekauft haben mußte, um überleben zu können. Und zweitens konnte man dadurch, daß man feststellte, wo sie eingekauft worden waren, direkt auf seine Spur schließen. Stapen sah von der Ferne zu, wie beide Männer, die in die Höhle eingedrungen waren, wieder hervorgestürzt kamen und wild gestikulierend auf die anderen Polizisten einredeten. Dann wandte sich Stapen ab und ging weiter. Er befand sich jetzt auf einem mäßig bewachsenen, neu kultivierten Hang. Rasenflächen, Bäume und Büsche verteilten sich um die glasierten Felstrümmer.
    Unterhalb der Bäume ging Stapen auf ein einzelnes Gebäude zu, das wie eine Kanzel zwischen den Felsenklippen hing.
    Seine einzige Tarnungsmöglichkeit, nämlich das Versteck in der Menschenmenge, war ihm genommen worden.
    In einem abgelegenen Versteck, wie jene leere Höhle dort, konnte er hier in dieser Gegend, auch nicht mehr bleiben. Er würde zwar nicht gerade verhungern, aber derart geschwächt den Rückzug antreten müssen, daß er dabei vermutlich versagte.
    »Und was bleibt mir?« murmelte er unschlüssig.
    Die Antwort lag in seinen Gedanken bereits parat. Er sank auf die niedrigste Stufe ab. Er würde sich die verbleibenden Tage von Diebstahl und Einbruch ernähren müssen.
    Er erreichte das Haus und sah, daß es eine Art Ferienhaus war. Unschlüssig überlegte er, ob er es riskieren konnte. Dann legte er sich für den Fall, daß er eine Alarmvorrichtung auslöste, eine Rückzugsmöglichkeit zurecht und näherte sich der zweiten Tür, die in einen verwilderten Garten hinausführte.
    Mit einem Stein schlug er die Scheibe ein.
    Dann erreichte er mit Hilfe eines gekrümmten Astes den Schalter, der von innen den Öffnungsmechanismus in Gang setzte. Stapen betrat ein leeres Haus. Nach zehn Schritten sah er, daß dies hier eine Art von Kontrollstation war. Wofür allerdings, das mußte er noch herausfinden. Neben dem großen Raum mit unzähligen Uhren und Schaltern befand sich ein kleines, etwa siebzig Quadratmeter großes Apartment, das dem Aufenthalt des Kontrolleurs dienen sollte.
    Es war voll eingerichtet.
    Sogar der Kühlschrank war ausgestattet, allerdings mit Lebensmitteln, die eine sehr lange Lagerung vertrugen. Mißtrauisch und vorsichtig, von seinem Glück ganz und gar nicht überzeugt, wanderte Stapen umher und versuchte, den verborgenen Teufelsfuß dieses Hauses ausfindig zu machen.
    »Das ist unglaublich!« sagte er sich, aber dann siegten Hunger und das Bedürfnis, sich und die Kleidung zu säubern und zu schlafen.
    Er versorgte sich, dann setzte er sich im dunklen Wohnraum in den weißen Schalensessel vor die Glasplatte, die als Arbeitstisch diente. Vor ihm spannte sich eine acht Quadratmeter große Panoramascheibe, durch die er eine hervorragende Aussicht auf die Klippen, den leeren, aber offensichtlich

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