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Apple - Die Geburt eines Kults

Apple - Die Geburt eines Kults

Titel: Apple - Die Geburt eines Kults Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moritz
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die entweder von allein auf Apple gekommen waren oder die Betriebskonten bei den Emissionshäusern hatten. Zu den hartnäckigsten Anrufern gehörten professionelle Investoren, die Apple zu der Liste von Coups hinzufügen wollten, an denen sie in den letzten Jahrzehnten beteiligt gewesen waren. Charlie Finley, der umstrittene Besitzer der Baseballmannschaft Oakland Athletics, vereinbarte mit vier Führungskräften einen Verkauf trotz der Einwände von Arthur Rock und verklagte sie später, weil er mit dem Preis nicht zufrieden war. Auch den Ärzten, Zahnärzten und Anwälten einiger Apple-Aktionäre gelang es, ein paar Aktien zu bekommen. Ein Berater aus Beverly Hills, der Aktien gekauft hatte, erklärte dazu, ihm sei Apple daher vertraut, dass er einen Workshop gehalten habe, „in dem das Management des Unternehmens in effektiver Kommunikation geschult wurde“.
    In den Maklerbüros löste die Aussicht auf den Börsengang einen Kaufrausch aus. Ein Kunde einer Firma aus San Jose bot an, im Austausch gegen 3.000 Apple-Aktien ein Konto mit einer Million Dollar zu eröffnen. Im ganzen Land warfen Broker ihre Namen in Hüte, um ein paar Aktien für ihre Lieblingskunden zu bekommen. Ein Analyst von Merrill Lynch sagte dazu: „Sogar mein Bruder, der nur in Aktien investiert, wenn der 29. Februar auf einen Dienstag fällt, rief mich an und fragte mich, was ich über Apple Computer wusste.“ Ein Analyst von Detroit Bank and Trust bemerkte: „Man kann getrost sagen, dass es jeder schafft, etwas Geld zu beschaffen, um Apple-Aktien zu kaufen. “ Ein anderer kommentierte das Tamtam und die Meldung, dass ein Computergeschäft vorhabe, an die Börse zu gehen, mit der trockenen Vorhersage, dass bald ein paar Besitzer von Apple-II-Computern versuchen würden, Aktien auszugeben. Apple-Mitarbeiter stellten fest, dass schon die geflüsterte Erwähnung des Unternehmens knisternde Aufmerksamkeit erregte. Ein junger Mann merkte, dass Börsenmakler an jedem seiner Worte hingen, obwohl er noch nach seinem Ausweis gefragt wurde, wenn er in eine Kneipe ging. Er kam zu dem Schluss, der Besitz von Apple-Aktien sei, „wie wenn man eine American-Express-Karte aus Platin hat“.
    Das Fieber verschärfte aber auch die Abneigungen und Eifersüchteleien, die sich bei Apple aufgebaut hatten. Wozniak dachte sich einen eigenen Plan aus, mit dem er versuchte, die einseitige Aktienverteilung zu korrigieren. Er beschloss, einen Teil seiner eigenen Beteiligungen an Kollegen zu verkaufen, die entweder nicht bekommen hatten, was ihnen zustand, oder die gebrochenen Versprechen zum Opfer gefallen waren. Der „Woz-Plan“, wie er schon bald genannt wurde, löste einen kleinen Tumult aus. Fast drei Dutzend Menschen heimsten fast 80.000 Aktien ein, die Wozniak laut Unterlagen für 7,50 Dollar das Stück abgab. Auf die formellen Fragen des California Commissioner of Corporations erläuterten die Käufer ihre Vermögensumstände und wie sie von der Emission erfahren hatten. William Budge offenbarte zum Beispiel: „Der Betrag der geplanten Investition beträgt mehr als zehn Prozent meines Vermögens und meines Jahreseinkommens.“ Jonathan Eddy enthüllte, dass ihn seine persönliche Anlageberaterin zu dem Kauf gedrängt hatte. „Sie hat selbst welche.“ Ein paar von ihnen, unter anderem Timothy Good, griffen auf den vertrauten Jargon zurück: „Ich habe mich mit mehreren Verantwortlichen auf professioneller Ebene kurzgeschlossen.“ Lewis Infeld sagte, er habe von der Gelegenheit „per Mundpropaganda an meinem Arbeitsplatz“ gehört. Andere, zum Beispiel Wayne Rosing, bekannten unverblümt: „Ich bin alleinstehend, habe keine Schulden, und mein Vermögen und meine Versicherungen reichen bei Weitem für die Befriedigung meiner Bedürfnisse.“ Indes verkaufte Wozniak weitere 25.000 Aktien an Steven Vidovich, den Bauträger des DeAnza Racquet Club, bei dem Apple eine Firmenmitgliedschaft hatte: „Da die Gründer Freunde von mir waren, hatte ich durchblicken lassen, dass ich am Kauf von Aktien interessiert wäre, wenn irgendwann welche verfügbar würden.“ Jobs beobachtete die Fortschritte des Woz-Plans und die Privatverkäufe von Wozniak und kam zu dem Schluss, dass sein Partner „am Ende nur den falschen Leuten Aktien gegeben hat. Woz konnte nicht Nein sagen. Viele Leute haben ihn ausgenutzt.“

    Jobs wurde indes von privaten Sorgen geplagt, ausgelöst davon, dass seine Highschool-Flamme Nancy Rogers eine Tochter zur Welt gebracht hatte. Das Kind

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