Apple - Die Geburt eines Kults
wurde im Mai 1978 auf Robert Friedlands Farm geboren und Rogers war überzeugt, dass Jobs der Vater war. Jobs kam ein paar Tage nach der Geburt auf die Farm und half Rogers, einen Namen für das Töchterchen auszusuchen. Sie nannten sie Lisa. Nach der Geburt gingen Jobs und Rogers getrennte Wege, und Letztere unterhielt sich und das Kind mit dem Verdienst aus diversen Kellner- und Putzjobs. Schließlich bat sie Jobs um eine Ausgleichszahlung von 20.000 Dollar. Markkula, der fand, dass das zu wenig war, schlug vor, Jobs sollte 80.000 Dollar bezahlen. Jobs erhob Einspruch und bestand darauf, er sei nicht Lisas Vater. Jobs war absolut überzeugt, nichts mit dem Kind zu tun zu haben, und stellte die freiwilligen Unterhaltszahlungen dreimal ein. „Immer, wenn wir einen Anwalt ins Spiel brachten“, so Rogers’ Vater, „fing er wieder an zu bezahlen.“
Im Mai 1979 stimmte Jobs zur Verblüffung der Familie Rogers einem Bluttest zur Feststellung der Vaterschaft zu. Die Analyse, die von der chirurgischen Abteilung der University of California in Los Angeles durchgeführt wurde, ergab: „Die Wahrscheinlichkeit der Vaterschaft von Jobs, Steve […] beträgt 94,41 Prozent.“ Jobs ließ sich von dem Beweismaterial nicht beeindrucken und behauptete, aufgrund von Launen der Statistik könnten „28 Prozent der männlichen Bevölkerung der Vereinigten Staaten der Vater sein“. Schließlich stellte er sich dieser für ihn enorm schmerzlichen Angelegenheit und stimmte einem gerichtlich verordneten Arrangement zu: „Ich habe das beigelegt, weil wir an die Börse gingen und weil das tonnenweise emotionale Energie verzehrte. Ich musste das lösen. Ich wollte nicht auf zehn Millionen Dollar verklagt werden.“ Einen Monat vor dem Börsengang von Apple stimmte Jobs zu, ab sofort 385 Dollar Kindesunterhalt an Rogers zu bezahlen, die Kosten für die Kranken- und Zahnversicherung des Kindes zu tragen und außerdem dem County San Mateo die 5.856 Dollar zu erstatten, die es an Beihilfe für das Baby bezahlt hatte.
Während Jobs mit seinen persönlichen Problemen kämpfte, nahm das Interesse der Außenwelt an Apple weiter zu. Alle standen unter Dampf, was den Aktienkurs immer weiter in die Höhe trieb. Bei Apple wurde der endgültige Preis zum Anlass heimlicher Wetten und heißer Spekulationen. Der Preis kletterte so steil, dass der Wirtschaftsminister von Massachusetts den Bürgern seines Staates eine Zeit lang den Kauf der Aktie verbot, weil Apple gegen staatliche Regulierungen verstieß, die verlangten, dass der Buchwert eines Unternehmens mindestens 20 Prozent seines Marktwerts betrug. In der ersten Augustwoche 1980 kaufte Hambrecht & Quist (der Apple-Direktor und Investor Arthur Rock war stiller Teilhaber des Unternehmens) 40.000 Aktien für 5,44 Dollar pro Stück. Als am 6. November der erste Aktienprospekt von Apple veröffentlicht wurde, wurde erwartet, dass der Preis der Aktie zwischen 14 und 17 Dollar liegen würde. Sogar noch am Morgen des 12. Dezember 1980, also des Tages, an dem Apple schließlich an die Börse ging und als die Aktie mit 22 Dollar bewertet wurde, gab es Anzeichen dafür, dass der Preis zu niedrig war, denn am ersten Handelstag schloss die Aktie auf 29 Dollar.
Bei Apple wurde der Tag des Börsengangs zum inoffiziellen Feiertag. Von den 237 Unternehmen, die 1980 an die Börse gingen, war Apple nämlich mit Abstand das größte. Es wurde der größte Börsengang seit der Erstemission der Ford Motor Company im Jahr 1956. Die Telefonistinnen von Apple mussten feststellen, dass sich einige Anrufer beschwerten, weil ihnen der konkrete Tag des Börsengangs nicht mitgeteilt worden war.
Im ganzen Unternehmen waren Computer an den Dow-Jones-Ticker angeschlossen und so programmiert, dass sie alle paar Minuten den Aktienkurs ausgaben. Es wurde schon vorzeitig gefeiert, als ein paar Geräte begannen, die Kurse eines Unternehmens mit der Abkürzung APPL auszuspucken, das Symbol für Apple ist allerdings AAPL. Ein paar Leute wollten mitten auf der Straße zwischen den Hauptgebäuden von Apple eine Thermometer-Attrappe aufstellen. Sie erwarteten einen Preisanstieg und wollten Kerben in den Stamm schlagen. Die kühleren Köpfe behielten allerdings die Oberhand.
Michael Scott war per Telefonlautsprecher mit dem New Yorker Büro von Morgan Stanley verbunden, und am Ende des Handelstages schaffte er mehrere Kisten Champagner herbei, um die 82,8 Millionen Dollar zu feiern, um die sich der Kassenstand von Apple erhöht
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