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Apple - Die Geburt eines Kults

Apple - Die Geburt eines Kults

Titel: Apple - Die Geburt eines Kults Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moritz
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Umschläge Fotos von Häusern, auf denen zum Beispiel stand: „Das ist das Haus, das Apple gebaut hat.“ Außerdem war der Firmenparkplatz inzwischen mit Mercedessen und Porsches übersät.
    Ein paar von den Reicheren tätigten größere Anschaffungen. Alice Robertson kaufte Eigentumswohnungen und einen goldfarbenen Mercedes, den sie mit dem Wunschkennzeichen „24 CARAT“ dekorierte. Rod Holt begann, Regatten zu segeln, bestellte eine Jacht und ließ ein großes Apple-Logo auf eines der Segel nähen. Markkula ging in die Luft, kaufte einen gebrauchten Learjet, ließ ihn umlackieren, mit einer Stereoanlage, einem Videoplayer und einem Apple II ausrüsten, stellte ihn in San Jose unter dem Unternehmensnamen ACM Aviation in einen Hangar, engagierte zwei Piloten und flog damit zu seinem Wochenendhaus am Ufer des Lake Tahoe.
    Jobs hatte zunächst vor, sich den Jet mit Markkula zu teilen, beschloss dann aber, dass das zu protzig wäre, und entschied sich für ein Leben in teurer Sparsamkeit: „Die Dinge, die man sich kaufen kann, gehen einem ziemlich schnell aus.“ Er wusste nicht recht, ob er peinlich berührt oder verschämt stolz darauf sein sollte, dass er und Markkula beim Abendessen eine Flasche Sauterne für 200 Dollar getrunken hatten, oder dass er die nötigen Mittel hatte, sich zu überlegen (auch wenn er es nie tat), eine ganzseitige Anzeige in Le Monde zu schalten, um eine Frau aufzuspüren, die er in Paris flüchtig kennengelernt hatte, die aber zum Rendezvous nicht erschienen war. Er merkte, dass der Reichtum und die Bekanntheit, die er nach sich zog, die Türen zu einer größeren Bühne öffneten. Jetzt gingen Einladungen zu Dinnerpartys ein, Politiker baten um Spenden, wohltätige Organisationen mit unbekannten Namen schickten Spendenbitten, und als er gebeten wurde, Vorträge oder Reden zu halten, wurde Jobs immer geschliffener. Inzwischen führten ihn die Geschäfte in die ganze Welt, und er fand Großstädte wie Paris und New York unterhaltsamer als Cupertino oder Sunnyvale. Auch seine Garderobe wurde weltläufiger. Die Jeans wurde durch elegant geschnittene zweiteilige Anzüge des Herrenausstatters Wilkes Bashford aus San Francisco ersetzt.
    Als der Zeitungskolumnist Herb Caen aus San Francisco in seiner charakteristischen Art einen Nerv traf und Cupertino als Computertino bezeichnete, muss Jobs wohl einer der Gründe dafür gewesen sein. Bevor Apple an die Börse ging, kaufte der junge Herrscher von Computertino ein ruhiges Haus in den Hügeln von Los Gatos, das er etwa drei Jahre lang mit einer Freundin teilte, die früher bei der Agentur Regis McKenna gearbeitet hatte. Dort verlange er von den Baufirmen die gleiche Qualitätsarbeit wie bei Apple. Aber er war zu beschäftigt, um seine gesamte Energie in das Haus zu stecken. Darum blieb es leer an Möbeln und voller Echos.
    Als seine Freundin auszog, wurde es zum Heim einer einsamen Seele. So ziemlich der einzige möblierte Raum war die Küche, die im französischen Landhausstil gehalten war, allerdings mit Messern von Henckels und einer Kaffeemaschine von Braun. Im Schlafzimmer fanden sich ein Apple II, eine Matratze und eine Kommode, auf der eine bunt gemischte Fotosammlung stand: Der Guru Neem Karolie Baba, der ehemalige Gouverneur von Kalifornien Jerry Brown und Albert Einstein. In einem anderen Zimmer stand ein halb gefülltes Anwaltsbücherregal neben Schachteln mit Hemden, die aus der Reinigung zurückgekommen waren. Auf dem Boden eines Zimmers im Erdgeschoss waren Baupläne verstreut. Es gab weder Sessel noch ein Sofa. Draußen in der Einfahrt löste ein Mercedes die vielen verbeulten alten Autos ab, und er fuhr gern mit seinen Händen die glatten, eleganten Linien entlang und versprach den Leuten, dass die Computer von Apple eines Tages genauso elegant aussehen würden. Er kaufte sich eine BMW R-60, mit der er manchmal durch die Hügel fuhr, und ein Gemälde von Maxfield Parrish. Zusammen mit Robert Friedland kaufte Jobs etwas Land im pazifischen Nordwesten und half bei der Finanzierung der SEVA, einer Organisation, die sich dem Kampf gegen die Blindheit in Nepal verschrieben hatte.
    Aber er war viel zu introspektiv, um den Wohlstand genießen zu können. Er machte sich um gewisse Konsequenzen Sorgen, bat seine Eltern, die Apple-Aufkleber an ihren Autos zu entfernen, fragte sich, wie er ihnen Geld geben könnte, ohne ihre Welt auf den Kopf zu stellen, befürchtete, dass ihn Frauen nur wegen seines Reichtums mögen könnten, und er

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