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Aqua

Aqua

Titel: Aqua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martini
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da unten vor der Intensivstation sitzen Eltern, die mir sofort das ganze Boot bezahlen würden, wenn ich sie danach fragen würde.« Er langte mit dem freien Arm zu einem Kabel hinüber und drückte auf den Knopf für das Pflegepersonal.
    »Wo waren Sie in der Nacht von Freitag auf Samstag?«, fragte Gabi.
    Aus dem Lautsprecher über der Tür kam eine Durchsage: IM ZUGE DER EVAKUIERUNG DES UNTEREN PARKDECKS WEGEN DES HOCHWASSERS WERDEN ALLE FAHRZEUGHALTER GEBETEN, IHRE WAGEN VON DORT ZU ENTFERNEN … ICH WIEDERHOLE
    Während Walde und Gabi sich fragend anschauten, antwortete Hansen: »Da habe ich im Feuerwehrhaus die Ausrüstung klar gemacht.«
    »Gibt es dafür Zeugen?
    »Bis Mittemacht waren die Kollegen da.«
    »Und anschließend?«
    »Habe ich noch ein paar Stunden alleine weiter gemacht.«
    »Glaubst du, es reicht für einen Durchsuchungsbeschluss?«, fragte Walde, als sie vor der Fahrstuhltür warteten.
    »Mal sehen, was Roth sagt.«
    »Es ist nicht viel weniger als das, was wir gegen Holtzer hatten, und wenn wir bei ihm zum Zuge kamen, warum dann nicht bei Hansen?«
    »Du meinst, weil er kein Mitglied des Landtags, nicht vermögend ist, kein Netzwerk und auch sonst keinen Einfluss besitzt, keine wichtigen Leute kennt, die ihm einen Gefallen schulden?«
    »Soll ich mir jetzt schäbig vorkommen?«
    Die Tür öffnete sich. Er folgte Gabi in den chromglänzenden Kasten, in dem es nach Essen roch. Gabi drückte auf den Knopf zum Parterre.
    Kaum hatte sich der Fahrstuhl in Bewegung gesetzt, bremste er schon wieder. Eine Etage tiefer stiegen ein Mann mittleren Alters und eine ältere Frau ein, wahrscheinlich Mutter und Sohn. Alle schreckten auf, als die Durchsage aus dem Lautsprecher kam: AN ALLE BESUCHER, BITTE VERLASSEN SIE IN DEN NÄCHSTEN MINUTEN DAS HAUS. BEWAHREN SIE DABEI RUHE. ES BESTEHT KEINE AKUTE GEFAHR.
    Als sich die Fahrstuhltüren im Parterre öffneten, herrschte dort ein heilloses Gewusel. Noch während sie die Kabine verließen, drängten Leute herein, Geräte schiebend. Ein Rechner auf einem Bürostuhl war dabei, auf dem eine Topfpflanze von einer hektisch wirkenden Angestellten am Umstürzen gehindert wurde. Während die einen versuchten, dem Ausgang zuzustreben, kamen ringsum aus den Sprechzimmern und Büros die Angestellten und eilten zu den Fahrstühlen und Treppenhäusern. Dabei führten manche Rollcontainer mit sich oder schoben zu zweit meterlange Hängeregister.
    Gabi und Walde mussten einer Karawane von Gerätschaften schiebenden Krankenhausangestellten den Vortritt lassen.
    Durch das Foyer schallte eine neue Durchsage: DIE BESUCHER WERDEN GEBETEN, DIE TREPPEN ZU BENUTZEN. BITTE DIE FAHRSTÜHLE FÜR PATIENTEN UND PERSONAL FREIHALTEN!
    Aus den Treppenhäusern strömten immer mehr Leute, die sich zum Teil in dem Getümmel erst einmal orientieren mussten, um den Weg zum Ausgang zu finden.
    Die Türen zu einem Bettenaufzug öffneten sich mit einem hellen Klingelton.
    »Besetzt!«, rief eine bassige Stimme.
    Walde drehte sich um. Er hatte richtig vermutet. Der Gerichtsmediziner Dr. Hoffmann stand inmitten einer Ansammlung von Transportbehältern und Gerätschaften, die er zusammen mit seinem Assistenten aus dem Keller in Sicherheit brachte.
    »Was gibt es denn bei Ihnen noch zu retten?«, flachste eine der vor der Tür wartenden Frauen.
    »Was da drin ist, wollen Sie gar nicht wissen«, antwortete Hoffmann, bevor sich die Türen wieder schlossen.
    Endlich konnten Gabi und Walde weiter.
    Der etwa zwanzig Mann starke Trupp in schwarz-orangefarbener Einsatzkleidung, der im Laufschritt zur Pforte hereinstürmte, stiftete noch mehr Verwirrung. Zuerst hielt Walde die Männer für Feuerwehrleute, doch dann erkannte er die Abzeichen des Malteser Hilfsdienstes. Als er im Vorbeigehen in die Pforte schaute, sah er durch die Glasscheibe, wie dort die Telefonanlage und die Rechner abgebaut wurden. Eine weitere Durchsage war bis zum Vorplatz des Krankenhauses zu hören:
    LIEBE PATIENTEN, DIE EVAKUIERUNG IST EINE VORSICHTSMASSNAHME. SIE BETRIFFT NUR RÄUMLICHKEITEN IM ERD- UND KELLERGESCHOSS. DAS HAUS KANN FÜR IHRE SICHERHEIT GARANTIEREN.
    Vor der Tür hatte Gabi es eilig, zum Wagen zu kommen. Dort überließ sie Walde das Steuer. In der Theobaldstraße kam ihnen ein Tross beladener Abschleppwagen entgegen.
    Als sie in die Allee einbogen, bat sie: »Lässt du mich bitte an der Konstantinstraße raus?«
    »Und was ist mit der Staatsanwaltschaft?«
    »Heute nicht mehr, ich muss zum Arzt.«
    »Gleich am ersten

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