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Aqua

Aqua

Titel: Aqua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martini
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Büro sein.« Jakob Bröding hatte den Helm abgenommen und saß mit Schwung vom Pferd ab. »Es ist gleich neben dem Reiterstübchen.«
    »Und du bist am Trainieren?«, fragte Burkhard, obwohl es offensichtlicher kaum sein konnte.
    »Ein bisschen Dressur und ein paar Rhythmusübungen, mehr nicht.« Der junge Mann nahm etwas, das Burkhard nicht erkennen konnte, aus der Jackentasche und ließ das Pferd aus seiner Hand fressen.
    »Wie lange bist du schon hier?«
    »Seit neun, die Schule hat ja geschlossen.«
    »Und deine Mutter?«
    »Die ist zur Arbeit.«
    »Trotz …«, rutschte es Burkhard heraus. »Unter diesen Umständen?«
    »Ihre Schüler denken und fühlen nicht so … wie wir es tun.«
    Er fuhr dem Pferd über den nassen Hals und wischte sich anschließend die Hand an seiner Reithose trocken. »Entschuldigung, Gordon muss abgerieben werden.«
    Walde schaute Jakob Bröding nach, wie er das Pferd aus der Halle führte.
    »Wundert es dich auch, wie unbekümmert er mit unserem Besuch hier auf dem Reiterhof umgeht? Er müsste sich doch fragen, warum wir hier sind?«, sagte Burkhard, als der junge Mann außer Hörweite war.
    »Das tut er wahrscheinlich auch, zeigt es Ihnen aber nicht.« Sebastian Engels trat von der anderen Seite der Tribüne auf sie zu.
    »Dann können wir ohne Umschweife zum Thema kommen.« Burkhard fragte sich nicht, wie lange Engels womöglich schon gelauscht hatte, senkte aber seine Stimme. »Sagen Sie ans, wo Sie heute am späten Vormittag waren?«
    »Hier auf dem Hof. Das können Sergej und Jakob bestätigen und die Leute, mit denen ich vom Festnetz aus telefoniert habe.« Engels scharrte mit den Stiefeln ein Gemisch aus Hackschnitzeln, Sägespänen und Sand vom Holzboden. »Ist schon wieder was passiert?«
    »Sind Sie bei der Suche nach dem Bolzenschussgerät weiter gekommen?« Walde beobachtete, wie Engels beim Scharren inne hielt. »Sobald das Wasser der Mosel fällt, werden unsere Taucher von der Römerbrücke flussabwärts danach suchen«, fuhr Walde fort. »Bitte zeigen Sie uns schon mal die Munition oder ist die auch verschwunden?«
    Sein Mobiltelefon klingelte.
    »Wo seid ihr?« Grabbes Stimme klang sehr ungeduldig. »Ich versuche schon die ganze Zeit, euch zu erreichen.«
    »In Idesheim.« Walde ging mit dem Telefon etwas abseits und war überrascht, als er ein Mädchen entdeckte, das geduckt auf der Treppe in der Mitte der Tribüne saß. Ihre langen dunklen Locken verhüllten ihre Schultern wie ein Kapuzenschal.
    »Was ist bei Holtzer herausgekommen?«, fragte Grabbe.
    »Er hat ein Alibi.«
    »Was sagst du?«, fragte Grabbe.
    Walde sprach etwas lauter und drehte sich dabei um. Das Mädchen war verschwunden.
    »Kannst du mal bei unserem Zeugen im Rollstuhl, dem Herrn …«
    »Reuther«, half Grabbe aus.
    »Bitte frage bei ihm nach, wen genau er mit seiner Beschreibung gemeint hat. Jedenfalls war es nicht Klaus Holtzer.«
    »Aber ich dachte …«
    »Das haben wir wohl alle gedacht, aber Holtzer hat heute Vormittag definitiv nicht den Hof verlassen.«
    »Vielleicht hat er einen Bruder, womöglich einen Zwilling?«
    »Nein, aber ich erinnere mich, dass Herr Reuther sinngemäß sagte, es käme nur der Kräftige beziehungsweise der Bullige infrage.«
    »Was soviel bedeutet, dass er noch jemanden gesehen hat«, verstand Grabbe sofort. »Bin schon unterwegs.«
    »Wer war das Mädchen?«, fragte Walde den Reiterhofbesitzer, als er mit der Munitionsschachtel zurückkam.
    »Die?« Engels deutete mit beiden Händen links und rechts vom Kopf die Haarfülle an und sagte, als Walde nickte. »Das war Lis, Jakobs Freundin.«
    »Reitet … hat sie auch ein Pferd hier?«
    »Nein, früher mal.«
    Als Walde den Stall betrat, kam ihm das Mädchen mit schnellen Schritten entgegen.
    »Entschuldige, hast du mal eine Sekunde Zeit?«, sprach er sie an.
    Für einen Moment glaubte er, sie würde nicht reagieren. Sie ging an ihm vorbei, ohne ihn anzusehen. Walde unterdrückte den Impuls, sie am Arm zu fassen. Doch dann blieb sie, schon einige Meter von ihm entfernt, stehen.
    »Was ist los?«, rief er.
    »Nichts, was sollte sein?« Sie schaute ihn nicht an.
    »Du scheinst mir aus dem Weg zu gehen.«
    »Ich wusste nicht, dass Sie mich sprechen wollten.« Eine Sekunde blickte sie auf und wich zur Seite, als Sergej eine weitere Schubkarre mit Mist aus dem Stall schob.
    Walde wäre um ein Haar in einen Haufen Pferdeäpfel getreten, die entweder von der Karre gefallen waren oder von Jakobs Pferd stammten.
    »Ich muss

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