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Aqua

Aqua

Titel: Aqua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martini
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kam.
    Da war es wieder, das Pochen an seinem Arm.
    »Lassen Sie mich in Ruhe, ich bin krank und muss schlafen«, quengelte er, während er in den Raum blinzelte.
    Vor ihm stand der lange Kripomann, der ihn gestern besucht hatte.
    »Verlassen Sie mein Boot … mein Grundstück … mein Zimmer!«
    »Erst einmal werden wir uns hier gründlich umsehen. Hier ist der Durchsuchungsbeschluss.« Walde reichte Hansen die Kopie eines Schreibens. »Übrigens werden zeitgleich Ihr Haus und alle Räume und Fahrzeuge, zu denen Sie Zugang haben, durchsucht.«
    Burkhard Decker kam mit einem Kunststoffkorb aus dem Bad. Er kippte ihn so, dass Hansen den nassen Jogginganzug und die Schuhe sehen konnte. »Wie kommt das in Ihre Dusche?«
    »Das ist mir …«, Hansen musste sich räuspern. »Das ist vorhin unten im Park nass geworden.«
    Hansen nahm die Tablettenbox vom Nachtschrank. Die beiden Schmerztabletten spülte er mit dem Rest Wasser aus dem Glas hinunter. Er durfte jetzt nichts Falsches sagen. »Was ist denn überhaupt passiert?«
    Hansen war noch nicht ganz wach, auch die Schmerzen schienen sich noch ein wenig zurückzuhalten. Von der Tür her beobachteten ihn zwei Polizisten in Uniform.
    »Sie kennen Vera Helmes?«, fragte der untersetzte Kriminalbeamte und schob, während er den Korb auf dem Tisch abstellte, eine Blumenvase bedenklich nahe an den Rand.
    »Vera Helmes?« Hansen wollte Zeit gewinnen. Er schaute den jüngeren Kripomann an, der mit beiden Händen seine Hose zurechtrückte. Am Bund schien sie seltsam verzogen, als ließen sich der oberste Knopf und auch der letzte Teil des Reißverschlusses nicht schließen. Wahrscheinlich wurde sie nur vom Gürtel gehalten. Unten am Saum war sie handbreit umgeschlagen.
    »Die Büroleiterin aus der Kanzlei Bröding«, half der größere Kollege aus.
    Seine Hose war mindestens eine Handbreit zu kurz und verlieh seiner Gestalt etwas Lächerliches.
    »Der Name kommt mir bekannt vor.«
    »Sie sind heute in der Krahnenstraße gesehen worden.«
    »Was sollte ich denn da? Und dann noch in meinem Zustand?«
    Walde wies auf die Zeitung auf dem Nachtschrank. »Der Zeuge hat sich an Sie erinnert, obwohl Sie auf dem Bild in der Zeitung eine Feuerwehruniform tragen. Obendrein hat er eine sehr detaillierte Beschreibung abgegeben von dem, was Sie heute getragen haben.«
    »Was ist denn überhaupt passiert?« Der enge Verband hinderte Hansen nun sehr beim Atmen.
    »Frau Helmes wurde in ihrem Keller eingesperrt, während das Hochwasser eingedrungen ist.«
    »Ist sie verletzt … ich meine, was ist … konnte sie gerettet werden?« Hansen spürte, wie seine Körperwärme vor Schmerz und Aufregung anstieg. Schweißperlen liefen ihm über die Schläfen. Ein Niesreiz stieg ihm in die Nase.
    Bevor er ein Taschentuch fand, trieb ihm ein Nieser vor Schmerzen die Tränen in die Augen. Wenn er sich eine Erkältung mit Husten eingehandelt hatte, konnte er sich auf eine schlimme Zeit gefasst machen.
    »Ich wollte ihr nur einen Schrecken einjagen«, sagte Hansen, als der Polizist nicht antwortete. »War doch klar, dass die Kartons sich auflösen, wenn sie nass werden. Dann hätte sie die Tür aufdrücken können.«
    »Schon möglich, aber das, was sich darin befand, hat nicht nachgegeben.«
    »Das wollte ich nicht, wirklich!« Hansen griff nach dem Glas. Es war leer.
    Walde bückte sich und reichte ihm die Flasche, die neben dem Nachtschrank auf dem Boden stand.
    »Warum wollten Sie Frau Helmes umbringen?«
    »Ich wollte sie nicht umbringen, höchstens einschüchtern.« Hansen schaffte es nicht, den Verschluss der Flasche aufzudrehen. »Sie sollte sich da raushalten.«
    »Aus was sollte sie sich raushalten?« Walde half ihm mit der Flasche.
    »Aus der Sache, die die Seilschaften aus Brödings Dunstkreis angezettelt hatten, um Gegner fertig zu machen.«
    »Welche Seilschaften?«
    »Alle, die sich was von dem Projekt versprechen. Parteifreunde und Konsorten von der Energiemafia. Da sitzen doch seit der Energiewende die Jeansträger neben den Nadelstreifen.«
    »Um was ging es?«
    »Aus Ihrer Sicht wahrscheinlich um nichts Besonderes. Mir kam es fast so vor, als hätten die einen Detektiv auf mich angesetzt.«
    »Wer sind die?«
    »Brödings Seilschaft: Die Kanzlei und die Konsorten von der Energiemafia.«
    »Und womit wurden Sie erpresst?«
    »Es ging um meinen Ruf. Der ist mir, im Gegensatz zu anderen Leuten, noch was wert.«
    »So viel … dass andere dafür sterben mussten.«
    »Was heißt sterben … Was ist

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