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Aqualove

Aqualove

Titel: Aqualove Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nola Nesbit
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erfüllte nicht meine Kriterien für Sicherheit.
    Der Typ, der den Wagen fuhr, griff rechts in den Fußraum des Beifahrersitzes und holte eine Flasche Wasser hervor, die er wortlos und ohne die Straße aus den Augen zu lassen, nach hinten reichte. Bei rasender Geschwindigkeit war ich dankbar dafür, dass seine ungeteilte Aufmerksamkeit dem Fahren galt. Dean oder wie auch immer sein Name sein mochte, schaute mich aufmunternd an. Ich nahm die Flasche und hielt sie einen Moment mit zitternden Händen zwischen meinen Beinen fest. Als hätte Dean meine Gedanken gelesen, warnte er mich: „Kommen Sie auf keine dummen Gedanken. Trinken Sie und geben Sie mir die Flasche zurück. Ihre Tür ist übrigens verriegelt.“
    Prüfend zog ich trotzdem mit meiner linken Hand an der Türverriegelung. Nichts. Ich fing an, ernsthaft an der Sinnhaftigkeit von Kindersicherungen zu zweifeln.
    Dean rollte nur resigniert die Augen nach oben, als wäre ich ein extrem anstrengendes Entführungsopfer. Nach einer halben Ewigkeit nahm er mir die Flasche ab, um sie für mich zu öffnen. Der Deckel war mir immer wieder durch die feuchten, kraftlosen Hände gerutscht. Dankbar trank ich ein paar Schlucke. In der versiegelten Flasche konnte mir wohl niemand K.-o.-Tropfen unterjubeln. Ich versuchte, im Rückspiegel einen Blick auf den zweiten Mann zu werfen. Er war groß, dunkelhaarig und hatte olivfarbene Haut. Als Erstes fielen mir seine buschigen Augenbrauen und seine große Nase auf. Er schien arabischer oder türkischer Herkunft zu sein.
    Während ich meinem Nachbarn die Flasche zurückgab, versuchte ich, meine Situation einzuschätzen. Die Atmosphäre hier war anders als in dem Geländewagen. Weniger feindlich – so viel stand fest. Ich machte mir nichts vor: Ich war schließlich nicht aus freien Stücken hier. Aber die Jungs hier behandelten mich anständiger als Steven und Andrew. Hatten die beiden mich gerettet, oder war ich vom Regen in die Traufe geraten? Und was sollte das heißen: eine längere Reise? Ich wollte nirgendwohin, weder für kurze noch für längere Zeit.
    Es roch nach Schweiß. Ich roch nach Schweiß. Ich wischte mir die Hände an meiner schmutzigen Jeans ab, zog meinen blauen Pulli gerade, der unter den vielen Händen, die heute an ihm gezerrt hatten, gelitten hatte, und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Es war der hilflose Versuch, mich und die mir verbliebenen Sachen etwas zu ordnen. Die Straße lag wie ein endloses Band vor uns. Ich hatte mittlerweile jegliche Orientierung verloren.
    Ich wandte mich zu Dean und berührte ihn leicht mit meiner rechten Hand. „Wo fahren wir hin?“
    Dean starrte auf meine Hand, als ob er ein abgehacktes Organ vor sich sähe. Wurde er nicht gern angefasst, oder starrte er auf den Ring? Ängstlich zog ich meine Hand wieder zurück. Dean wandte langsam den Blick wieder nach vorn. Ich war ihm offensichtlich nicht mal eine Antwort wert. Es war zum Verrücktwerden. Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich wütend werden oder eingeschüchtert sein sollte.
    „Hey, du!“ Ich hatte mit der Hand nach vorn gegriffen und unseren Fahrer an der Schulter gepackt. „Wer seid ihr? Wer schickt euch, und wo bringt ihr mich hin? Ihr glaubt doch nicht, dass ich sang- und klang...“
    Mit einer einzigen kurzen Bewegung hatte Dean meine Hand gepackt. Er sah jetzt nicht mehr gelangweilt aus. Eher wütend. Ich schluckte. Unser Fahrer hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Der Wagen verfolgte ruhig sein Ziel über die schwarz asphaltierten Straßen. In die Spannung hinein, die das Wageninnere wie Elektrizität aufgeladen hatte, ertönte plötzlich eine Melodie. Dean, der immer noch meine Hand in dem eisernen Griff seiner Linken festhielt, legte seinen rechten Zeigefinger auf den Mund. Dann griff er in seine Jackentasche und blickte auf das Display seines Mobs.
    „Ja?“ Er lauschte kurz der Stimme am anderen Ende. Dann drückte er die Lautsprechertaste und drehte das Mob zu mir hin.
    „Hallo, Mrs. Petit. Wir hatten noch nicht das Vergnügen, uns kennenzulernen. Aber glauben Sie mir, ich habe schon viel von Ihnen gehört. Mit Carlos hatten Sie bereits das Vergnügen. Ich hoffe, Sie sind damit einverstanden, dass wir uns mit Vornamen ansprechen. Mein Name ist Levent Udine. Seien Sie versichert, Nia, dass wir uns bald treffen werden. Wenn Sie lieber auf diese Gelegenheit verzichten wollen, werden Carlos und Cem Sie natürlich gern bei nächster Gelegenheit absetzen. Ich möchte dennoch darauf hinweisen,

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