Arabellas Geheimnis
ablehnte. Doch er schien ihr aufmerksam zu lauschen. Als er nichts sagte, beugte sie sich vor und probierte aus, wie er reagierte, wenn sie mit den Fingern über seine breite Brust strich.
„Ich hörte einst, wie eine junge Braut aus meinem Dorf meiner Mutter erzählte, dass ihr Bräutigam sie drei Mal in ihrer Hochzeitsnacht geweckt hätte.“ Arabella hatte nie das Erstaunen und das Gekicher vergessen, das diese geflüsterte Unterhaltung begleitete. Obwohl sie zu dieser Zeit die volle Bedeutung noch nicht verstanden hatte.
Tristan lachte leise und ein wenig boshaft. „Vermutlich war die frischgebackene Ehefrau beim Beginn ihrer Hochzeitsnacht schon keine Jungfrau mehr. Trotzdem tut es mir leid, dich enttäuscht zu haben.“
Sie hoffte, dass er ihr erklären würde, wo er letzte Nacht gewesen war. Er wickelte sich aber stattdessen eine ihrer Locken um den Finger und betrachtete Arabella im Schein des Feuers.
„Immer wenn ich denke, du kannst mich nicht mehr überraschen, verblüffst du mich erneut.“ Er schob ihr das Hemd erst über eine, dann über die andere Schulter. Sie stand nackt vor ihm, bereit, sich von ihm erobern zu lassen.
Nie war sie verletzlicher gewesen, und doch spürte sie gleichzeitig auch ein neues Gefühl der Macht. Sie mochte nicht die Frau seiner Wahl sein, aber da war diese Anziehungskraft zwischen ihnen. Er fand sie genauso unwiderstehlich wie sie ihn. Konnte sie es wagen, ihr Herz zu riskieren, indem sie mit der Leidenschaft spielte? Letzte Nacht hatte sie das nicht für klug gehalten und alles getan, um sich gegen ihre Empfindungen zu wehren. Aber vielleicht war die Lust ihre einzige Waffe, mit der sie die kühle Distanz ihres Gatten bekämpfen konnte.
„Du hast mir klar zu verstehen gegeben, dass ich in der Ehe von dir keinerlei unsterbliche Gefühle zu erwarten habe. Aber ist es so falsch, sich wenigstens ein warmes Bett bis zum Anbruch der Dämmerung zu erhoffen?“ Sie wusste nicht, woher sie den Mut nahm, so mit ihm zu reden. Doch das Glitzern in seinen Augen ermutigte sie dazu.
Ohne Vorwarnung beugte er sich vor und küsste sie. Tristan kannte kein Pardon. Während er sie an die mit einem Wandbehang bedeckte Mauer presste, erkundete er mit seiner Zunge stürmisch ihren Mund. Sie spürte, wie sich die Perlen, mit denen der Wandbehang kunstvoll bestickt war, in ihren Rücken drückten.
Arabella so gefangen haltend, nestelte Tristan an seinen Beinlingen. Rasch lösten sich die Bänder unter seinen geschickten Händen. Arabella wollte ihm helfen, doch sie zögerte.
Als sie sich nicht traute, führte er ihre Hände zu seinem Schritt. Ein leises Stöhnen schlüpfte über Arabellas Lippen, als sie sich erinnerte, wie es gewesen war, ihn in sich zu spüren, und sie streichelte seine weiche Haut.
Tristan streifte das letzte Kleidungsstück ab, und sein Kuss wurde noch fordernder. Arabella glaubte, innerlich dahinzuschmelzen. Nichts anderes existierte mehr für sie als dieser Augenblick, dieser Mann. Sein Kuss war wie ein Lebenselixier für sie.
Nur für einen kurzen Moment unterbrach er den Kuss, gerade lange genug, um ihr mit seinem Finger über die Lippen zu streichen und ihn dann kurz in ihren Mund zu schieben. Ihr schwindelte, als er mit demselben Finger zwischen ihre Schenkel glitt. Die warme Nässe vermischte sich mit ihrer eigenen feuchten Hitze zu einem so wunderbaren Gefühl, dass ihr die Knie weich wurden. Sie wäre zu Boden gesunken, hätte er nicht sein Bein zwischen ihre Beine geschoben und sie mit seinem muskulösen Schenkel gespreizt, während er sie mit seinem Streicheln immer mehr erregte.
Am ganzen Körper spürte sie die Kraft, die in ihm steckte. Nur an ihrer geheimsten Stelle berührte er sie so verhalten, dass es sie fast zum Wahnsinn trieb. Das Verlangen stieg wie ein Schrei in ihre Kehle, sie bog den Rücken und hob ihm die Hüfte entgegen.
Dann zog sich etwas in ihr zusammen, einen Anspannung, die ihr den Atem raubte und sie regungslos verharren ließ, während eine Woge der Glücksseligkeit durch ihre Adern floss. Tristan fing mit seinen Lippen ihre Schreie auf, als ihr ganzer Körper vor überwältigender Befriedigung erbebte.
Sie hatte noch nicht einmal begonnen, sich von diesem köstlichen Taumel zu erholen, als Tristan mit einer weichen Bewegung in sie eindrang. Er legte ihre Beine um seine Hüften, trug sie so zu seinem Bett und ließ sie auf das mit Daunen gefüllte Federbett sinken, während er sie, stehend über sie gebeugt, liebte. Ihre
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