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Arabellas Geheimnis

Arabellas Geheimnis

Titel: Arabellas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNE ROCK
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verheirateter Mann von nun an immer diese Sorge ihr gegenüber verspüren? Wie sollte er je wieder in eine Schlacht ziehen und sie zurücklassen, wenn ihn das Bedürfnis plagte, sie zu beschützen?
    Eigentlich hatte er geglaubt, eine Ehe ohne Liebe, aber voller aufregender Nächte wäre unkompliziert. Doch er musste entdecken, dass er sich wohl geirrt hatte.
    „Was mich betrifft, so würde ich heute lieber abreisen, statt zu feiern. Hast du schon Abschied genommen?“ Tristan zog sie über den Burghof, wo sich die meisten Festgäste versammelt hatten. Er wollte nach Ravenmoor. Er wollte wissen, wie es sich anfühlte, ein eigenes Heim zu haben. Nach so vielen Jahren des Kriegführens wollte er sein Leben in Ordnung bringen.
    Das Fest würde mindestens die nächsten drei Tage über fortdauern. Tage, in denen man die Hochzeit mit Singen und Tanzen und Darbietungen würdigte. Nachdem er für das böhmische Gefolge den Höfling gespielt hatte, vermochte Tristan jetzt keine Lust mehr dafür aufzubringen, wegen des Geschehens bei Hofe noch länger in London zu bleiben.
    „Ja. Und ich bin froh, dass die Königin Maria erlaubt, mit uns zu reisen, wobei sie es doch eigentlich nicht leiden kann, sich von ihr zu trennen.“
    „Jetzt, da der König von der möglichen Bedrohung weiß, der die Böhmen an seinem Hof ausgesetzt sind, bleibt ihr keine andere Wahl. Er hofft, dass die Frauen kein so einfaches Ziel bieten, wenn er die Gruppe trennt.“ Tristan erwähnte nicht, dass es die königliche Schatztruhe günstiger kam, wenn man die Edelfrauen entließ, die dem König auf der Tasche lagen. Die Londoner beklagten sich bereits über die Fremden bei Hofe.
    Im Burghof wurden alle nur denkbaren Köstlichkeiten in solchen Mengen gereicht, dass man die Gäste mehrmals damit hätte bewirten können. Der Wein floss reichlich und man schenkte Bier unter den Feiernden aus. Es gab Unmengen von Süßem, einschließlich Kuchen, Puddings, Torten und bunten Süßigkeiten.
    Die schwer bewachten Schautische flossen über von Geschenken. Auf ihnen häuften sich Stapel goldener Teller, Berge von Silbermünzen und Juwelen von ausländischen Königen und Königinnen. Andere Tische bogen sich unter Ballen von Seide und Samt, unter Wandbehängen, Leinen und Lederwaren, gefertigt von Künstlern aus dem ganzen Land und auch von jenseits der Grenzen.
    Doch nichts davon konnte Tristan dazu bewegen, seine Reise nach Norden zu verschieben. Sie würden zwei Wochen brauchen, um Ravenmoor zu erreichen, und er musste die Gegebenheiten vor Ort studieren, bevor die Pflanzsaison begann. Er hatte erfahren, dass der Earl, in dessen Besitz Ravenmoor zuvor gewesen war, auf Befehl des Onkels des Königs, John of Gaunt, als Verräter hingerichtet worden war. Seit fast einem Jahr war das Schloss unbewohnt. Gut möglich, dass die Ländereien von Ravenmoor jetzt öde und verdorrt waren oder dass die Pächter alle fort waren und bei einem anderen Herrn Schutz gesucht hatten. In welchem Zustand Ravenmoor sich auch befinden mochte, Tristan wollte es mit eigenen Augen sehen und mit der Arbeit beginnen, um den Besitz zu einem wohlhabenden und friedlichen Stück Land zu machen.
    Wenigstens Arabella schien seine Eile nachvollziehen zu können und kontrollierte rasch den Inhalt ihrer Truhen, als sie zu ihren Pferden kamen. Weder Arabella noch Tristan nannten viel Besitz ihr Eigen. Die zahlreichen Geschenke, mit denen der König und die neue Königin sie bedacht hatten, machten den größten Teil ihres Gepäcks aus, das sie mit sich führten. Arabella war begeistert von den Truhen voller neuem Leinen, Gegenständen aus Silber und Wandbehängen. Natürlich erhielt Tristan mit der Burg Ravenmoor auch deren gesamtes Inventar. Doch es war gut möglich, dass trotz des kleinen Kontingents königlicher Soldaten, das vor einigen Monden zur Bewachung nach Ravenmoor geschickt worden war, Plünderer bereits alles Wertvolle mitgenommen hatten.
    Ohne dass die Fanfaren erschallten, stieg die Gruppe in den Sattel, da selbst die Stallburschen auf das Glück des königlichen Paares anstießen. Einer von ihnen spielte eine Melodie auf einer Holzflöte, und zwei Mägde der Burg fingen in der Nähe zu tanzen an. Tristan würde die Gruppe anführen und Simon die Nachhut bilden. Maria, zwei Dienerinnen und zehn Geharnischte des Königs ritten zwischen ihnen.
    Doch auch dieser Schutz hielt Tristan nicht davon ab, Arabella an seine Seite zu rufen, kurz nachdem sie das Stadttor passiert hatten.
    „Ich

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