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ARALORN - Der Verrat (German Edition)

ARALORN - Der Verrat (German Edition)

Titel: ARALORN - Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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der Magier des Meisterspions in Sianim aufnehmen. Sagt am besten, Ihr würdet für mich fragen, dann sollten sie keine Schwierigkeiten machen. Wenn es hier noch einen anderen Magier gibt, dann wird Ren es wissen.«
    Verblüfft über ihre Hilfsbereitschaft sah Kisrah sie einen Augenblick an. Doch dann nickte er schwach. »Das werde ich machen.«
    Etwas später an diesem Abend lag Aralorn in ihr Bett gekuschelt und sah dabei zu, wie sich Wolf, inzwischen wieder in seiner menschlichen Gestalt, mit einem nassen Lappen das Gesicht abrieb.
    »Wolf, was weißt du über Jauler?«
    Er hielt inne und schüttelte den Kopf. »Weniger als eine Geschichtensammlerin wie du, nehme ich an.«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich hab mich bloß gefragt, wie lange ich diesen Wind wohl höre.«
    »Plagt er dich jetzt gerade?«
    »Nicht, solange ich mich von Fenstern fernhalte.«
    »Warte noch ein paar Tage ab«, sagte er schließlich. »Wenn es dann noch nicht aufgehört hat, sehe ich mal, was ich darüber rausfinden kann.«
    Sie nickte. An die Möglichkeit, dass dieses Geräusch vielleicht niemals mehr abklingen würde, mochte sie nicht einmal denken. Sie wechselte das Thema.
    »Was war das für ein Spruch, den Lord Kisrah als Zweites versucht hat zu wirken?«, fragte sie. »Der, wegen dem du so nervös geworden bist.«
    Wolf streifte das Hemd ab und legte es beiseite, damit er sich gründlicher waschen konnte. »Ich glaube, es war ein Versuch, den Zauber aufzuheben, der deinen Vater gefangen hält.«
    Die Aussicht bewundernd, sagte sie: »Ich dachte, das wäre schon sein erster Zauber gewesen.«
    Wolf schüttelte den Kopf. »Nein, mit dem hat er sich nur vergewissert, dass dein Vater noch lebt.«
    Stirnrunzelnd dachte sie einen Augenblick darüber nach. »Warum hat dich sein zweiter Zauber beunruhigt?«
    Er trocknete sich ab und zog seine weiten Hosen aus. »Weil er sich den Bannzauber nicht genau angesehen hat, bevor er versuchte ihn aufzuheben.«
    »Und das heißt?«
    »Dass er bereits wusste, um was für einen Zauber es sich handelte.«
    Sie schlug die Decke auf Wolfs Bettseite zurück und klopfte einladend auf die Matratze. »Das heißt, dass Kisrah ihn gewirkt hat?«
    Er legte sich neben sie und streckte sich aus. »Ja«, sagte er, »ich denke, genau das heißt es.«
    »Warum konnte er ihn dann nicht entfernen?«, fragte sie, rutschte an ihn heran und bettete ihren Kopf auf seiner Schulter. »Und wieso ist er so überrascht von der Anwesenheit des Verderbnisschattens gewesen?«
    »Ich vermute, dass noch ein zweiter Zauberer seine Hände im Gebräu gehabt hat. Vergiss nicht, Kisrah hat sich nach anderen Magiern in der Gegend erkundigt.«
    Aralorn nickte. »Also kann er den Zauber nicht lösen, bis er den anderen Magier aufgetrieben hat?«
    »Genau.«
    »Wenn er den Zauber mit der Hilfe dieses anderen Magiers gewirkt hat, wieso weiß er dann nicht, wer es ist?«
    »Vielleicht hatte derjenige den Zauber in ein Amulett übertragen«, erwiderte Wolf und grunzte bereits, noch bevor sie ihm einen Knuff in die Rippen versetzte. »Im Ernst, ich hab keine Ahnung.«
    »Nevyn«, sagte sie seufzend. »Es muss Nevyn gewesen sein. Soweit ich gehört hab, ist der arme Anasel kaum noch imstande, ohne fremde Hilfe Nahrung zu sich zu nehmen.«
    Doch Wolf schüttelte den Kopf. »Wenn Nevyn es war, muss man annehmen, dass Kisrah es wüsste. Kisrah hat die Wahrheit gesagt, als er meinte, Nevyn käme nach seinem Dafürhalten auf keinen Fall in Frage – er ist ein lausiger Lügner.«
    Einen Moment lang zwirbelte sie ihren Zeh in die Decken, dann wälzte sie sich herum und stützte ihr Kinn auf Wolfs Brust. »Demnach kam Kisrah also zu dem Schuss, dass du und ich unsere Finger im Spiel hatten beim Tod des ehemaligen ae’Magi. Und in einem Anfall von Rache wendet er auf Vater schwarze Magie an, um mich, und damit dich, hierherzulocken, wo er Vergeltung üben kann. Dann tritt ein anderer Magier auf den Plan und trägt sein Quäntchen bei – tut mir leid, da geh ich nicht mit.«
    »Weil du versuchst, aus ungesponnener Wolle ganze Stofftücher zu machen.«
    Sie grinste in der Dunkelheit. »Du hast zu lange auf Lammfeste herumgelungert. Aber ›belämmerte‹ Kommentare beiseite, wahrscheinlich hast du recht. Oder hast du ’ne bessere Idee?«
    »Ich hab einen Verdacht, aber bis ich nicht ein bisschen mehr Zeit hatte, über ihn nachzudenken, möchte ich ungern die Pferde scheu machen.«
    Sie gähnte und nahm eine etwas bequemere Position ein. »Ich denke, ich

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