Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ARALORN - Der Verrat (German Edition)

ARALORN - Der Verrat (German Edition)

Titel: ARALORN - Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
Vom Netzwerk:
»Die Schutzzauber waren das Werk von Cain – ich kenne sie gut. Und von einem Amulett der Versiegelung hab ich auch noch nie gehört.«
    So leicht brachte er ihr Kartenhaus nicht zum Einsturz. Sie hob eine Augenbraue und schaute ihn kaltschnäuzig an. »Und ich hatte bis heute noch nie was von Verderbnisschatten gehört. Ist das nicht toll, dass man sein ganzes Leben immer noch dazulernt? Ich versichere Euch, dass die Einzigen, die sich hier aufgehalten haben, als die Schutzzauber errichtet wurden, ich und mein Wolf waren. Sucht Euch also einen Magier aus.« Sie wies auf Wolf, der daraufhin winselte und leicht mit dem Schwanz wedelte. Kein Menschenmagier schaffte es, so lange in einer Tiergestalt zu bleiben, wie Wolf es heute Abend getan hatte. Dass Cain ae’Magison kein Vollblutmensch war, hatte sein Vater niemandem erzählt.
    Kisrah bedachte sie mit einem wütenden Blick und ging tiefer in die Kammer hinein. Als sie ihm folgte, entzündete sie ein Magierlicht, doch er wirkte zusätzlich ein eigenes. Offensichtlich, dachte sie amüsiert, traute er ihr nicht. Kluger Mann.
    Sie zog den Vorhang hinter sich zu und blieb im vorderen Bereich des Alkoven stehen, von wo aus sie dem Zauberer, ohne ihn bei der Ausübung seiner Magie zu stören, gut zusehen konnte.
    Wie Wolf legte er ihrem Vater eine Hand auf die Stirn und vollführte mit der anderen eine Geste, die in etwa mit der, die Wolf gemacht hatte, übereinstimmte. Während sie ihn aufmerksam beobachtete, sah Aralorn, wie die vollen Lippen des Erzmagiers schmaler wurden, sei es aufgrund einer Gefühlsregung oder einfach nur wegen der Anstrengung, die er in den Zauber hineinsteckte. Als er fertig war, trat er für einen Moment zurück und begann einen anderen Zauber.
    Wolf an Aralorns Seite versteifte sich, machte dann einen plötzlichen Schritt nach vorn und nahm eine leicht geduckte Haltung ein. Plötzlich kamen Aralorn ernsthafte Bedenken; hatte sie zu sehr darauf vertraut, diesen Mann zu kennen?
    Doch trotz ihres Argwohns glaubte sie nicht wirklich, dass er ihrem Vater etwas antun würde. Seinen guten Ruf einmal ganz außer Acht gelassen, kannte sie mehr Gerüchte, als eine Katze Junge hatte, und sie hatte noch niemals auch nur ein Wort vernommen, das darauf hätte schließen lassen, dass Kisrah unehrenhaft war; und irgendjemand hatte sich große Mühe gegeben, Schaden von ihrem Vater abzuhalten. Sie wusste zu viel über Magie, um den Fehler zu machen, Kisrah zu unterbrechen, aber sie beobachtete ihn genau und verließ sich darauf, dass Wolf, falls nötig, eingreifen würde.
    Was für einen Zauber der Erzmagier auch immer wirkte, der Kraft der Magie, die er bei seiner Berührung sammelte, und den Schweißperlen auf seiner Stirn nach zu schließen, musste es ein äußerst mächtiger sein. Als er ihn beendet hatte, lehnte sich Kisrah, um sich zu stützen, gegen die Bahre.
    »Verflixt und zugenäht«, fluchte er leise und wischte sich angespannt über das Gesicht. Er drehte sich zu Aralorn um. »Rasch, sagt mir die Namen aller Magieanwender, die hier im Umkreis von einem Tagesritt leben.«
    »Menschenmagier?«
    »Ja.«
    Aralorn schürzte die Lippen, sah jedoch keinen Grund, warum sie ihn anlügen sollte. »Na ja, Nevyn zum Beispiel. Ich glaube, Falharts Frau Jenna könnte eine Kräuterhexe sein – jemand hat mal so was in der Art erwähnt –, aber wenn Ihr sicher sein wollt, müsstet Ihr vielleicht selbst mit ihr reden. Sicher weiß ich nur, dass sie die örtliche Hebamme ist. Der alte Anasel hat sich in eine Hütte auf dem großen Hof bei den Steilklippen zurückgezogen, etwa eine Wegstunde von hier entfernt. Ich glaube, er ist mittlerweile etwas senil. Das wären, soweit ich weiß, alle – obwohl es da vermutlich noch ein halbes Dutzend Kräuterhexen gibt.«
    Kisrah schüttelte den Kopf. »Eine Kräuterhexe war das nie und nimmer. Anasel … Anasel wäre vielleicht dazu in der Lage. Ich werde mit Lady Irrenna über ihn sprechen. Nevyn scheidet auf jeden Fall aus. Ich kenne seine Handschrift.«
    Nachdenklich trommelte Aralorn mit den Fingern auf ihrem Schenkel. Die Kräuterhexen mal außen vor gelassen, sollte sich Kisrah seine Frage nach den Magiern selbst beantworten können. Schließlich war er der ae’Magi. Alle ausgebildeten Menschenmagier, mit Ausnahme von Wolf, waren an ihn gebunden.
    »Fragt Irrenna auch wegen der anderen Magier – sie kann Euch da möglicherweise mehr weiterhelfen als ich. Aber anschließend solltet Ihr vielleicht Verbindung mit einem

Weitere Kostenlose Bücher