Arbeitszeugnisse
erstellt?
Ist das Zeugnis optisch ansprechend gestaltet?
Stimmt der „Ton“? Erweckt das Zeugnis den Eindruck, dass Ihnen Ihr Arbeitgeber wohlgesonnen ist, oder scheint er vielmehr die Zeugnisausstellung als lästige Pflichtübung angesehen zu haben?
Ist Ihr Zeugnis frei von Widersprüchen? Oder enthält
es klärungsbedürftige Punkte, die eine gute Beurteilung fraglich erscheinen lassen?
Ist Ihr Zeugnis überhaupt unterschrieben?
Wie Sie Ihr Zeugnis richtig prüfen
Die Zeugnissprache verfügt über einen ganz eigenen Code. Hier können Sie prüfen, ob in Ihrem Zeugnis auch alles Wichtige steht und welche Noten Sie erhalten haben.
Im folgenden Kapitel erfahren Sie,
wie ein einfaches Arbeitszeugnis aussieht (S. 18),
worauf es beim qualifizierten Zeugnis ankommt (S. 23),
was bei Zeugnissen für Führungskräfte zu beachten ist (S. 65),
was ins Zwischen- und Ausbildungszeugnis gehört (S. 73/75),
was nicht im Zeugnis stehen darf (S. 77) und
wie Sie verschlüsselten Zeugnistext dechiffrieren (S. 79).
Worauf es beim einfachen Arbeitszeugnis ankommt
Das einfache Arbeitszeugnis enthält nur die persönlichen Daten des Arbeitnehmers sowie eine Beschreibung der Art und Dauer seines Beschäftigungsverhältnisses. Es enthält keine Angaben zum Arbeitsverhalten, der Führung und der Arbeitsleistung.
Das einfache Zeugnis soll einen umfassenden Überblick über die vom Arbeitnehmer ausgeübte Tätigkeit geben. Es dient in erster Linie einer lückenlosen Dokumentation des beruflichen Lebenslaufs bzw. Werdegangs eines Arbeitnehmers.
Welche Nachteile hat ein einfaches Arbeitszeugnis?
Da viele Arbeitgeber ihre Entscheidung für oder gegen einen Bewerber auf eine möglichst breite Basis stellen wollen, ziehen sie gerne Arbeitszeugnisse des alten Arbeitgebers heran. Dabei interessiert sie natürlich besonders, wie der bisherige Arbeitgeber das Arbeitsverhalten, die Leistung und Führung des Arbeitnehmers beurteilt hat. Wenn Sie einem potenziellen Arbeitgeber nur ein einfaches Zeugnis vorlegen, wird dies bei Auswahlverfahren normalerweise negativ gedeutet. Die Vorlage eines einfachen Arbeitszeugnisses erweckt den Eindruck, Sie hätten etwas zu verbergen. Es wird angenommen, dass Ihre Leistungen und Ihr Verhalten so schlecht waren, dass Sie diese Beurteilungen in Ihrem Zeugnis nicht erwähnt haben wollten und daher nur ein einfachesZeugnis verlangt haben oder dass Sie ein ausgefertigtes qualifiziertes Zeugnis nicht vorlegen.
Lassen Sie sich ein einfaches Arbeitszeugnis nur dann ausstellen, wenn:
Sie ein länger zurückliegendes Beschäftigungsverhältnis nachweisen und
die Art der Tätigkeit erläutern lassen wollen.
Ansonsten sollten Sie von Ihrem Arbeitgeber ein qualifiziertes Arbeitszeugnis verlangen.
Für den Fall, dass Sie ein einfaches Arbeitszeugnis von Ihrem Arbeitgeber verlangt haben, überprüfen Sie es anhand der nachfolgenden Checkliste.
Checkliste: Einfaches Arbeitszeugnis
Überschrift mit Bezeichnung des Zeugnisses
Name, Vorname
bei verheirateten Frauen zusätzlich der Geburtsname
Geburtsdatum und Geburtsort (umstritten)
Beruf, akademische und öffentlich-rechtliche Titel
Art des Beschäftigungsverhältnisses (präzise Angaben über das Aufgabengebiet)
Dauer des Beschäftigungsverhältnisses (Beginn/Ende; Voll-/Teilzeit)
Ausscheiden
Ort, Datum, Unterschrift
Worauf müssen Sie achten?
Es gibt einige Elemente, die auch in einem einfachen Arbeitszeugnis nicht fehlen dürfen:
die Überschrift,
die Einleitung,
Art und Dauer Ihres Beschäftigungsverhältnisses,
Unterschrift und Datum.
1 Überschrift
Das Zeugnis muss korrekt bezeichnet werden. Je nachdem um welches Zeugnis es sich handelt, ist die entsprechende Überschrift zu wählen. Folgende Bezeichnungen stehen zur Auswahl:
Zeugnis
Endzeugnis
Arbeitszeugnis
Dienstzeugnis
Bei qualifizierten Positionen wird häufig die Bezeichnung „Dienstzeugnis“ verwendet. Die Bezeichnung „Arbeitszeugnis“ wird normalerweise nur bei gewerblichen Arbeitnehmern verwendet. Am besten ist es, wenn Ihr Arbeitgeber die neutrale Bezeichnung „Zeugnis“ gewählt hat.
2 Einleitung
Im Einleitungssatz muss das einfache Zeugnis die Angaben zu Ihrer Person, also Namen und Vornamen, enthalten.
Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, ob gegebenenfalls Ihr Geburtsname und Geburtsort ins Zeugnis aufgenommen werden dürfen. Um Überschneidungen zu vermeiden, verweisen wir hier auf die entsprechenden Ausführungen beim qualifizierten Zeugnis auf Seite 29.
3 Die Art und Dauer Ihres
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