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Arcanum – Das Geheimnis

Arcanum – Das Geheimnis

Titel: Arcanum – Das Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Geist
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sagte sie, „so wie Du es eben kannst.“
    Sie küsste ihn auf den Mund, drehte sich von ihm weg, schaltete das Licht aus und wenige Minuten später hörte Christopher das für ihren entspannten Schlaf typische, tiefe Atmen.
    Er starrte in die Dunkelheit und lag noch lange wach, ehe auch er in einen ruhigen, traumlosen Schlaf verfiel.

4.
     
    Christopher hatte den Frühstückstisch bereits gedeckt, als Carolin ungeschminkt und in ihrem aufreizenden Nachthemd die Treppe herunter kam. Die Kinder waren bereits in der Schule, Klara im Kindergarten, und Christopher hatte es sich zur angenehmen Gewohnheit gemacht, jeden zweiten Freitag die Praxis zu schließen und in dieser Zeit Verwaltungsarbeiten zu erledigen oder sich seiner Familie und seinen Hobbys zu widmen.
    „Du siehst zum Anbeißen aus“, sagte er mit einem mehrdeutigen Lächeln. „Ich habe so gut geschlafen wie lange nicht mehr, und wenn Du ebenso ausgeruht bist, dann steht einem kleinen sexuellen Abenteuer nichts im Weg, oder?“, fragte er und setzte seinen treuen Dackelblick auf, auf den sie immer hereinfiel. Carolin lächelte zurück.
    „Okay. Aber bitte lass mich erst mal eine Tasse Kaffee trinken, sonst kann es sein, dass ich ohnmächtig werde und mich danach an nichts mehr erinnere.“
    Christopher lachte.
    „Ich leiste Dir Gesellschaft und hol mal die Zeitung rein.“
    Er ging hinaus zum Briefkasten und zog den Schwarzwälder Boten von oben aus dem Schlitz. Er hatte gerade die Haustüre hinter sich geschlossen, als ihm das Innenteil der Zeitung aus der Hand glitt und mit dem Lokalteil nach oben auf dem Boden liegen blieb. Er fühlte sich wie betäubt.
    Bauer und Ehefrau aus Alzenberg verbrannt , stand da ihn übergroßen Lettern. Es bestand kein Zweifel, um wen es sich handelte, da der Name gleich in der nächsten Zeile folgte.
    Scheune auf dem Hof Wallinger bis auf die Grundmauern abgebrannt. Nachdem die Feuerwehr Calw in der Nacht den Brand in einer Scheune in Alzenberg gelöscht hatte, machte sie einen grausigen Fund. Zwei verkohlte Leichen konnten noch am Brandort als der Bauer Martin Wallinger und seine Ehefrau Helene identifiziert werden. Die enorme Hitze des Feuers gibt der Feuerwehr Rätsel auf, da in der Scheune weder Heu noch brennbare Flüssigkeiten gelagert wurden.
    „Hast Du einen Geist gesehen?“, fragte Carolin halb scherzhaft, halb ernst, als sich ihr Mann zu ihr an den Tisch setzte.
    „Die Wallingers sind tot“, sagte er tonlos.
    „Das ist ja furchtbar“, erwiderte sie und nahm ihm die Zeitung aus der Hand. Das Telefon unterbrach ihr Schweigen, und Christopher eilte ins Wohnzimmer, um dem Anrufbeantworter zuvor zu kommen.
    „Herbert hier“, tönte es ungeduldig vom anderen Ende der Leitung.
    „Du wolltest doch um acht Uhr bei mir sein!“, erwiderte er knapp.
    „Ich war schon auf dem Sprung, als Deine Proben im Institut abgegeben wurden. Ich bin selbst los in die Chemie und habe die Ergebnisse der Analysen.
    Halt Dich fest! Der kleine Splitter unter dem Stein lässt sich ziemlich exakt um das Jahr 30 bis 50 datieren.
    Das Holzstückchen aus dem Erdklumpen gehört ins Mittelalter. Grob zwischen 1040 und 1080. Die Metallurgie sagt, dass die Zusammensetzung der Goldlegierung zu einer historischen Miene auf Yucatán passt. Diese goldene Scheibe, woher sie auch immer kam, hat eine Geschichte, der wir auf den Grund gehen müssen. Ich bring alle Unterlagen mit und bin in 45 Minuten bei Dir.“
    Herbert legte auf, ohne eine Antwort abzuwarten.
    Christopher war wie betäubt und in Gedanken versunken, als Carolin nach einer ausgiebigen Dusche zu ihm ins Wohnzimmer kam. Auch ihre gute Laune war wie weggeblasen. Sie küsste ihren Mann flüchtig auf die Stirn, wovon er kaum Notiz nahm, und ließ ihn allein. Er zog sich fertig an, holte das Auto aus der Garage und fuhr in die Praxis. Dort nutzte er die Zeit bis zur Ankunft Herberts, um dem kleinen Talisman aus der Tiefgarage sein Geheimnis zu entlocken. Er legte ihn auf den Arbeitsplatz des Zahntechnikers und schaltete die starke Beleuchtung ein. Mit einem Skalpell fuhr er in den winzigen Spalt des Amuletts. Mit einem leisen Klick öffnete sich der Verschluss und gab den Blick frei auf ein Kruzifix, in dessen vier Feldern vier Rosenblüten abgebildet waren. Das konnte doch kein Zufall sein. Was in drei Teufels Namen hatte die goldene Scheibe aus Mittelamerika, die vielleicht tausend Jahre im Boden bei Hirsau gelegen hatte, mit einem Einbrecher in der Tiefgarage unter seiner Praxis zu

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