Arche
Ebene wiederholten sie die Vorsichtsmaßnahmen der ersten. Sie zerstörten die Kamera, und Tyler legte eine Claymore hinter die Tür.
Grant war gerade im Begriff, die dritte Kamera funktionsunfähig zu machen. Tyler kniete bei der Tür. Mit der Mine war er bereits fertig und wollte eben den Stolperdraht legen, als er leise Schritte im Gang hörte. Jemand näherte sich.
Rasch schob er Mine und Draht zur Seite und ging rückwärts zum Treppenabsatz, das Gewehr auf die Tür gerichtet. Ramsey und Grant standen ein paar Stufen tiefer, auch sie hielten ihre Gewehre im Anschlag. Die Tür öffnete sich. Als Tyler sah, wer vorsichtig nachschaute, ob die Luft rein war, ließ er den Abzug los.
»Nicht schießen!«, schrie er.
Vor ihm stand, bis zu den Zähnen bewaffnet, Dilara.
»Tyler! Du lebst!« Sie warf sich ihm in die Arme, und er hielt sie fest. Ein paar Sekunden später ließ er sie los und lächelte Captain Ramsey betreten an. Der war perplex.
»Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Tyler.
»Ulric hat mir irgendetwas gespritzt, aber es geht schon wieder.« Ihre Stimme klang, als hätte sie den Mund voll Erdnussbutter.
Tyler wies auf ihre MP-5. »Bist du sicher, dass du damit klarkommst?«
»Ich hätte dich beinahe erschossen.«
»Das heißt also, ja.«
»Man hat mir gesagt, du wärst tot!«
»Gut. Es war Teil des Plans, dass sie mich für tot halten.«
»Tyler, wir müssen sie aufhalten. Sie planen, eine Biowaffe in New York, L.A. und London einzusetzen. Noch heute Abend soll das Zeug abtransportiert werden.«
»Deshalb sind wir hier. Und haben etwa zwanzig Minuten, es zu finden.«
»Warum zwanzig Minuten?«
Er erzählte ihr von dem Bomber, der über ihnen kreiste.
»Seid ihr nur zu dritt?«
Er nickte. »Der Rest ist draußen. Wir haben keinen Funkkontakt.«
»Was tun wir jetzt?«
»Wenn wir die Prionen gesichert haben, müssen wir einen Weg finden, wie wir in den Kontrollraum kommen.«
»Vielleicht könnte uns das ein Wachmann verraten«, sagte Dilara.
»Erstens müssten wir einen finden, und zweitens sind diese Typen ausgesprochen mundfaul. Es würde zu lange dauern, bis wir aus denen etwas herauskitzeln.«
»Ich kenne einen, der ein loses Mundwerk haben könnte.«
»Und wie das?«
»Ich habe ihn vor zwei Minuten bis zum Hals mit Wahrheitsserum abgefüllt.«
52. KAPITEL
Sebastian Ulric beobachtete seine Wissenschaftler dabei, wie sie den letzten Rest Arkon-C in die Verteilerapparaturen füllten. In wenigen Minuten wären sie einsatzbereit. Der Überfall war zwar sehr lästig, aber auch nicht mehr als das, wenn es ihm nur
endlich gelingen würde, diese Wissenschaftler dazu zu bringen, fertig zu werden.
»Etwas mehr Tempo!«, trieb er sie durchs Mikrofon an. »Sie brauchen zu viel Zeit!«
Im Observationsraum hielten sich außer ihm und Svetlana Petrova nur noch der Laborant und die drei Kuriere auf, die die Geräte zu den Flughäfen bringen sollten. Er fragte sich, wo Dilara Kenner blieb.
Er nahm sein Sprechfunkgerät.
»Cutter, wo bleibt Dr. Kenner? Ich kann nicht jemanden als Druckmittel einsetzen, den ich nicht hier habe. Locke wird ihre Stimme hören wollen!«
»Sie hat sich befreit, Sir.«
Beinahe hätte er sein Sprechfunkgerät in der Hand zerdrückt.
»Was hat sie? Wie konnte das passieren?«
»Ich weiß es nicht. Wir haben gerade gesehen, wie sie auf der Höhe der dritten Ebene ins Treppenhaus lief. Genau an der Stelle, wo sich meinen Berechnungen nach Tyler Locke aufhält.«
»Dann haben sie sich getroffen?«
»Ich weiß es nicht. Auf dieser Ebene ist die Kamera ausgefallen.«
»Gibt es irgendetwas, das du weißt?«
»Keine von den Kameras in den Gängen hat sie erfasst. Das kann nur bedeuten, dass sie alle im Treppenhaus stecken. Wir greifen jetzt an.«
»Gut. Und da ich Dr. Kenner ja nun offensichtlich nicht mehr benötige: Tötet sie alle!«
Dan Cutter behielt die Kamera der vierten Ebene im Auge. Sie war noch intakt, zeigte aber keinerlei Bewegung. Tyler Locke und die anderen mussten also noch auf dem Treppenabsatz der dritten Ebene sein.
Perfekt.
Er würde dreigleisig vorgehen. Vier seiner Männer würden sich im östlichen Treppenhaus von unten nähern. Sie dienten als Köder. Weitere vier Männer würde er auf halbem Weg im dritten Gang stationieren. Sie sollten Tyler hinterrücks überfallen, wenn er durch die Tür kam. Sie würden sich versteckt halten, bis er ihnen meldete, dass Tyler und seine Begleiter im Blickfeld der Kameras der dritten Ebene waren.
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