Arche
Dann würden seine Männer auftauchen und alle drei niedermähen.
Sein Plan würde aber vor allem deshalb gelingen, dachte er, weil vier weitere seiner Männer, die durch das westliche Treppenhaus bis zur ersten Ebene gestiegen waren, von oben in das östliche Treppenhaus eindringen und die Angreifer in die Zange nehmen würden. Wenn sie Tyler und Konsorten überraschten, könnten sie sie erschießen, wenn nicht, würden ihre Angreifer in die Falle im Gang tappen.
Seit er Grant Westfield gesehen hatte, hätte er am liebsten persönlich auf ihn Jagd gemacht, aber er konnte seiner Mannschaft am besten helfen, wenn er den Angriff vom Kontrollzentrum aus leitete. Wenigstens würde er Westfields Tod am Bildschirm miterleben.
»Teams melden.«
»Team eins, bereit.« Das war das Team ganz unten.
»Team zwei, bereit.« Das war das Team der ersten Ebene.
»Team drei, bereit.« Das war das Team, das auf der dritten Ebene im Hinterhalt lag.
»Teams zwei und drei, auf mein Signal warten. Team eins, los.«
Team eins brach durch die Tür der siebten Ebene und stürmte die Treppen hinauf. Locke und seine Leute würden
die Schritte hören und auf die Männer schießen. Das würde ihre Aufmerksamkeit von den oberen Ebenen ablenken.
Er hörte, wie Team eins das Feuer eröffnete. Eine Erwiderung hörte er nicht. Locke schien zu überlegen, was er tun sollte. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen.
»Team zwei, los!
Am Monitor konnte Cutter verfolgen, wie der Teamführer im Gang die Tür auftrat.
Da! Eine Detonation!
Die beiden vorderen Männer wurden in Stücke gerissen. Die beiden anderen, die sie gedeckt hatten, gingen zu Boden, die Hände vors Gesicht geschlagen. Dan Cutter knirschte mit den Zähnen. Eine Sprengfalle. Er wollte Team eins warnen. Zu spät. Bevor der Teamführer antworten konnte, vernahm er die Explosion.
»Führer von Team eins tot! Sie werfen Granaten die Treppe hinunter!«
Er verlor seine Männer Schlag auf Schlag. »Team eins, raus! Nehmt die nächste Tür! Team drei, haltet die Stellung und wartet auf meinen Befehl!« Vielleicht würde Locke ja doch noch durch die Tür in Ebene drei kommen. Dann könnte er noch alles retten.
Er wartete. Die Kamera im Flur der dritten Ebene zeigte nichts. Dreißig Sekunden vergingen. Noch immer nichts.
»Umschalten auf die Kamera im Gang von Ebene zwei«, befahl er.
Auf dem Monitor war Dilara Kenner zu sehen. Sie stand hinter Locke und einem Soldaten. Beide hoben Grant Westfield in Kamerahöhe. Sie sahen unverletzt aus. Westfields Gesicht füllte fast den ganzen Bildschirm. Seine Arme schienen die Kamera zu umspannen. Warum zerschlug er sie nicht einfach? Was machte er …
»Verdammt! Stell die Kamera ab!«, schrie er. »Sofort!«
Der Techniker war nicht schnell genug. Ein letztes Aufflackern, das Videosystem war tot.
53. KAPITEL
Als Dan Cutter mit dem Gegenangriff begann, befahl Captain Ramsey seinen Leuten, sich in den Gang der dritten Ebene zurückzuziehen. Tyler wollte gerade die Tür öffnen, aber Grant hielt ihn zurück. Er kannte seinen ehemaligen Vorgesetzten gut genug, um zu wissen, dass er genau das beabsichtigte. Auch vor dem Angriff von oben warnte er Tyler. Der vertraute ihm, und als dann die Mine auf der ersten Ebene explodierte, war auch Captain Ramsey endgültig von ihrer Taktik überzeugt. Sie warfen ein paar Granaten die Treppe hinunter und beschlossen, das zu tun, was ihr Gegner nicht erwartete: Sie gingen nach oben.
Beim Anblick der zerstörten Kamera auf der zweiten Ebene kam Grant die Idee, wie er das Problem der Videoüberwachung ein für alle Mal lösen konnte, denn, wie er sagte, die Kameras wurden lästig. Sie konnten sie zwar einzeln zerschlagen, aber das kostete Zeit, die sie nicht hatten, und außerdem würde ihr Gegenspieler anhand der ausgefallenen Kameras ihren Weg verfolgen können. Daran hatte Tyler nicht gedacht, er war kein Elektroingenieur.
Die Kameras hingen alle am gleichen Stromkreis, und geschützt waren sie auch nicht. Mit einem Kurzschluss würde Grant sie alle lahmlegen können. Die Funken flogen, als er die Drähte verband. Tyler vernahm einen dumpfen Knall von einer etwas weiter den Gang hinunter angebrachten Kamera.
»Jetzt dürften wir freie Bahn haben«, schmunzelte Grant
zufrieden. »Das wird ihnen hoffentlich eine Lehre sein. Wie konnten sie den Vertrag einer Firma geben, die niemanden mit meinen erstaunlichen Fähigkeiten hat.«
Eine Sirene heulte los. Einige Türen öffneten sich. Bunkerbewohner, die von den
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