Arche
Stimmen herausgelockt worden waren. Sie mussten sich auf einer Wohnebene aufhalten.
»Alle in den Zimmern bleiben!«, schrie Tyler. Die Türen flogen zu.
Er lief voran zur westlichen Treppe. Captain Ramsey folgte ohne ein Wort. Da Tyler den Grundriss des Gebäudes kannte, überließ er ihm in dieser Phase die Führung.
Sie hatten nur noch fünfzehn Minuten. Eine Sicherheitszone, über die sie so gut wie keine Informationen hatten, einfach auf gut Glück anzugreifen, konnten sie aber trotz des extremen Zeitmangels nicht riskieren. Es würde sich wahrscheinlich auszahlen, sich ein paar Minuten mit dem gedopten Wachmann zu befassen.
Vorsichtig schlichen sie zum Treppenhaus, sahen aber niemanden. Auf halber Strecke nach unten öffnete sich die Tür zu Ebene drei. Der Captain stand genau richtig und schoss. Die Männer konnten nicht mehr reagieren. Sie stürzten zu Boden und blockierten die Tür. Tyler sah, wie die beiden anderen Wachen sich den Gang hinunter zurückzogen. Er schoss auf sie. Wie er es gehofft hatte, versuchten sie, das östliche Treppenhaus zu erreichen.
Er sah noch, wie einer der Männer innehielt, bevor er die Tür öffnete, als würde er lauschen. Der andere rannte an ihm vorbei und warf sich auf die Tür. Der erste versuchte ihn zurückzuhalten, aber die Tür sprang bereits auf und schlug gegen den Stolperdraht.
Die Wucht der Explosion warf sie zu Boden.
»Welcher Raum?«, fragte Tyler.
Dilara führte ihn um die Ecke. Grant gab ihnen Deckung, während Tyler die Tür öffnete. Der Arzt und der gedopte Wächter lagen noch auf dem Boden.
Grant und Captain Ramsey hievten den Mann des Sicherheitsteams auf den Untersuchungsstuhl.
»Wie heißen Sie?«, fragte Tyler bereits, während der Captain den Mann noch an Händen und Füßen fesselte.
Die Pupillen des Mannes waren erweitert, er war nicht in der Lage, sie auf Tyler zu richten.
»Connelly.« Seine Stimme war so schwer, als hätte er einen Zwölferpack Bier auf ex getrunken.
»Wie viele Wachmänner gibt es, Connelly?«
»Wachmänner?«
»Deine Leute. Wie viele seid ihr?«
»Zweiunddreißig Sicherheitskräfte.«
»Sieht so aus, als würde das Zeug wirken«, sagte Grant.
»Wie viele drinnen?«
»Fünfzehn.«
Das beruhigte Tyler. Wenn sie Glück hätten, könnte Cutter nur noch die Hälfte seiner Leute haben. Bei der geringen Zahl wäre es riskant für ihn, noch einen Angriff zu wagen. Er würde wohl seine Männer im Kontrollraum zusammenziehen und dort Widerstand leisten, indem er einen Zermürbungskrieg führte. Das Problem war, dass ihnen die Zeit im Nacken saß. Noch zehn Minuten bis zum geplanten Bombenabwurf.
»Sind die Zivilisten bewaffnet?«
Der Wächter schüttelte langsam den Kopf. »Will der Boss nicht. Nur wir haben Waffen.«
»Wo ist das Sicherheitslabor?«
»Ebene fünf.«
»Wie kommen wir da rein?«
»Lesegerät.«
»Wo liegt der Kontrollraum?«
»Ebene sieben.«
»Lesegerät?«
Wachmann Connelly nickte. »Wenn nicht von innen per Hand abgeschlossen.«
»Was wahrscheinlich der Fall sein wird«, sagte Captain Ramsey.
»Wie würden Sie den Kontrollraum angreifen?«
»Treppenhaus Ost. Panzerfaust. Frontal gegen Tür.«
»Dagegen spricht zweierlei«, wandte Grant ein. »Erstens haben wir keine Panzerfaust, und zweitens könnte dabei der ganze Raum zerstört werden. Es muss aber alles funktionieren, damit wir die Betonwände wieder öffnen können.«
Tyler schüttelte den apathischen Sicherheitsmann. »Wie noch? Wie kommt man rein?«
»Geht nicht. Warten, bis sie rauskommen.«
Sie mussten sie herauslocken! Das war die Lösung. Und wie? Panik!
»Haben Sie Zutritt zum Labor?«
Der Mann nickte.
Tyler wandte sich an Grant. »Hilf mir. Wir nehmen ihn mit.«
Sie waren schon so gut wie im Labor.
54. KAPITEL
Captain Ramsey und Grant gaben ihm Deckung, während Tyler die Handfläche des Wächters auf das Lesegerät der Ebene fünf presste. Auf dem Bildschirm erschien eine Tastatur mit der Aufforderung, den Code einzugeben.
»Wie lautet der Code?«
»78924«, kam die Antwort wie von einem Roboter.
Tyler tippte die Zahl ein. Die Tür summte. Die Verriegelung löste sich. Er schob die Tür auf. Keine Schüsse. Die anderen folgten mit schussbereitem Gewehr.
»Wo stecken sie?«, fragte Tyler, der die Handgelenke des Mannes wieder fesselte, denn er würde ihn nicht mehr brauchen. »Wo hält sich Sebastian Ulric auf?«
»Observationsraum.«
»Wo ist der?«
»Fahrstuhl rechts. Auf halber Strecke.«
»Was macht
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