Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
Vom Netzwerk:
und acht verschwinden. Die Steine vier und sieben hol hervor«, zitierte Dilara. Tyler verstand sofort, worauf sie anspielte.
    »Bitte, könnten Sie uns die Höhlenzelle des heiligen Gregor zeigen?«, bat er den Priester.
     
    Auf der Hügelkuppe, von der aus man in den Innenhof des Klosters sehen konnte, richtete Sebastian Ulric seinen Feldstecher auf seine Gegner. Er lag neben Svetlana und seinem Sicherheitschef, der ein russisches Scharfschützengewehr hielt, das sie zusammen mit anderen Waffen in Armenien gekauft hatten.
    »Soll ich sie wegpusten?«
    Ulric war schon im Araratgebirge gewesen, und wenn er sich Zugang zur Arche hätte verschaffen können, wäre er schon längst mit dem zweiten Amulett über alle Berge verschwunden. Doch als er am Berg ankam, hatte sich herausgestellt, dass Hasad Arvadi ihn ausgetrickst hatte.
    Nun hatte er vor, jeden Zentimeter der Karte im Kloster zu fotografieren, um sie einem Übersetzer zu geben, der ihm sagen konnte, was wirklich darauf stand. Das würde allerdings
Zeit kosten. Damit in der Zwischenzeit niemand sonst die Informationen über die Arche fand, hatte er vor, die Karte zu vernichten. Wie vor drei Jahren warteten sie hier im Hinterhalt darauf, dass sie unbemerkt ins Kloster eindringen konnten. Ulric hatte nicht damit gerechnet, dass Tyler und seine Freunde so schnell auftauchen würden. Zuerst hatte ihm ihre Ankunft einen Schreck versetzt. Dann hatte er die Situation noch einmal überdacht und war zu dem Ergebnis gekommen, dass er vielleicht sogar einen Vorteil aus der neuen Entwicklung schlagen konnte. Deshalb sagte er jetzt: »Halte dich zurück, Cutter. Vielleicht können wir Tyler für uns arbeiten lassen.«
    Wenn Dilara Kenner auf dem Gebiet der Archäologie auch nur halb so begabt wie ihr Vater war, würde sie den Text der Karte entziffern und entdecken, was Arvadi ihm nicht verraten hatte. Ob sie Erfolg hatten, würde er wissen, sobald die anderen aus der Höhlenzelle auftauchten. Und dann brauchte er ihnen nur zu folgen und sie alle töten, nachdem sie ihm den Weg in die Arche gewiesen hatten.

60. KAPITEL
    Der Priester führte sie über den Kirchhof zur St.-Georg-Kapelle. Es war bereits halb sechs. Das Kloster hatte seine Pforten geschlossen. Die Touristen waren gegangen. Tyler, Dilara und Grant hatten die Kapelle für sich allein.
    Der Geistliche ging schnurstracks zur rechten Altarseite, wo eine Öffnung zu sehen war, in der eine steile Aluminiumleiter stand. Er kletterte rückwärts hinunter. Die anderen folgten ihm.
    Die Höhlenzelle war annähernd rund. Ihre Wände bestanden aus grauem Stein. Obwohl sie zu fünft waren, reichte der
vorhandene Platz für alle. Tyler hatte eine kleinere Zelle erwartet, als er hörte, dass sie ein Verlies gewesen war. Andererseits konnte er sich nicht vorstellen, wie es jemand dreizehn Jahre darin aushalten konnte. Es war ein Wunder, dass Gregor nicht verrückt geworden war. Vielleicht war das einer der Gründe, warum man ihn zum Heiligen erklärt hatte.
    Links neben der von Vater Tatilian erwähnten Nische stand ein großer mehrarmiger Leuchter. Die Decke der Nische war gewölbt. Die Vertiefung war nicht ganz zwei Meter hoch, über einen halben Meter breit und einen knappen Meter tief. Sie war mit einer Steinbank ausgestattet, und in etwa einem Meter Höhe gab es einen Vorsprung aus Stein, der wie ein Regalbrett aussah.
    Tyler stand auf der halbkreisförmigen Plattform vor der Nische und begutachtete sie gründlich. Die Steine waren grob gemauert. Nirgendwo fehlte der Mörtel.
    »Wo genau hat man das Mordopfer gefunden?«
    Der Priester deutete auf eine Stelle.
    »Und Sie haben hier unten nichts Ungewöhnliches festgestellt?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Ich könnte aber auch nicht behaupten, besonders darauf geachtet zu haben. Schließlich waren wir in erster Linie damit beschäftigt, die Blutlache aufzuwischen.«
    Tyler fragte gar nicht erst nach Spuren, die die Polizei gesichert haben könnte. Selbst wenn die Mörder so nachlässig gewesen wären und Gewebefasern oder Abdrücke hinterlassen hätten, ging er nicht davon aus, dass der Ortspolizei das nötige Instrumentarium zur Verfügung stand, um Analysen durchzuführen.
    Ihm ging durch den Kopf, dass es einen Grund gegeben haben musste, den Novizen zu erschießen. Und dass der Hinweis
auf die Nische etwas bedeuten musste. Lass der Nische Steine fünf und acht verschwinden. Die Steine vier und sieben hol hervor. Er machte sich ans Zählen. Die Steine der Wand waren

Weitere Kostenlose Bücher