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Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
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Mann?«
    »Er verfügt über die Spezialkenntnisse, die ursprünglich Watson einbringen sollte.«
    »Wie weise du bist. Aber das ist nur ein Grund, warum ich dich liebe.«
    Seit Sebastian vor zehn Jahren die Vision gehabt hatte, die Kirche der heiligen Wasser zu gründen, kämmte er die Universitäten nach den besten Wissenschaftlern, Ingenieuren und Denkern durch. Es war mühsam gewesen, hundertfünfzig Männer und die gleiche Zahl Frauen zu finden, die die richtige Mischung aus Intelligenz und Empfänglichkeit für seine Weltanschauung mitbrachten.
    Zu Beginn wussten die Interessenten nicht, dass hinter der Bewegung eine Sekte stand. Sie dachten, es ginge darum, die Verhältnisse der Welt zu verbessern und dafür zu sorgen, dass dem natürlichen Reichtum der Erde mit Achtung begegnet wurde und das Leiden der Menschen aufhörte.
    Irgendwann lud Sebastian Ulric sie dann auf ein Anwesen seiner Kirche in Miami, auf den Bahamas oder in Acapulco ein. Dort erwarteten sie nicht nur ein schöner Urlaub, sondern auch lebhafte Diskussionen darüber, wie man das menschliche Schicksal verbessern könnte. Wenn sich abzeichnete, dass jemand Sebastians Weltanschauung teilte, folgte als Nächstes eine Einladung auf die Insel Orcas.

    Bei der Ankunft mussten die Aufnahmekandidaten eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben. Sie war so abgefasst, dass ihre Verletzung den finanziellen Ruin zur Folge gehabt hätte. Damit sollten Unzufriedene abgehalten werden, die Praktiken der Kirche preiszugeben. Wer die Unterschrift verweigerte, wurde auf der Stelle nach Hause geschickt.
    Auf Orcas begann die eigentliche Indoktrination. Das Verfahren war im Laufe der Jahre verfeinert worden. Die Gläubigen erlangten die verschiedenen Stufen in unterschiedlichem Tempo, doch nur die wirklich Vielversprechenden wurden über die fünfte Stufe hinaus eingeweiht.
    Da David Deal in die höchste Stufe aufgenommen wurde, manipulierte man sein Bewusstsein wie nie zuvor. Er war sich nicht bewusst, dass es kein Geist, sondern ein Hologramm war, das er verzückt anstarrte.
    Die Inszenierung dessen, was er für eine Vision hielt, erfolgte mit modernsten Mitteln, unter anderem mit Projektoren, die an verschiedenen Stellen seines Zimmers installiert waren. Der leichte Dunst um ihn herum wurde erst dann sichtbar, wenn er mit Laserlicht bestrahlt wurde. In das Essen des Kandidaten mischte man in Ulrics Firma entwickelte Drogen. Wenige zweifelten hinterher daran, dass sie wirklich einen Geist gesehen hatten, der sie zu einem besseren Leben führen würde. Wer danach allerdings noch immer Fragen stellte, wurde ausgeschlossen oder getötet.
    Sebastian Ulric trieb diesen Aufwand, um den Diluvianern, wie sich die Mitglieder seiner Kirche nannten, ein einzigartiges spirituelles Erlebnis zu verschaffen. Der damit verbundenen Risiken war er sich bewusst. Rex Haydens Bruder beispielsweise hatte die Indoktrination nicht überlebt. Die Autopsie hatte ergeben, dass er an einem genetischen Herzfehler litt. Sebastian war froh gewesen, dass er nicht überlebt hatte. Für
Menschen mit einem Makel war in seiner neuen Welt kein Platz.
    Seit dem Tod seines Bruders hatte Rex Hayden versucht, die Praktiken der Sekte an den Pranger zu stellen. Es war eine gerechte Strafe gewesen, dachte Sebastian, das Arkon-B in seinem Flugzeug auszuprobieren.
    Es klopfte an die Tür. Er schaltete die Monitore aus.
    »Herein!«
    Der Sicherheitschef betrat das Zimmer. Er blieb stehen. Sorgfältig vermied er es, Svetlana anzusehen, die es sich in einem Sessel neben dem Schreibtisch ihres Geliebten bequem gemacht hatte.
    »Sir. Olsen ist gescheitert.«
    »Was ist geschehen?«, fragte Ulric in neutralem Ton. Für seine Wut wollte er keine Zeugen haben.
    »An der Space Needle kam es zu einem Schusswechsel. Olsen und Cates sind tot. Die Polizei und das FBI ermitteln.«
    Sebastian wollte nicht wissen, ob man seine Leute verhört hatte. Er wusste, dass sie das nicht zulassen würden.
    »Ist Locke tot? Verletzt? Und Dilara Kenner?«
    »Negativ, Sir. Beide leben noch. Soll ich noch ein Team losschicken?«
    Typisch Cutter. Ein Mann der Tat. Aber manchmal war es eben besser, nichts zu tun.
    »Nein. Dafür ist es zu spät. Man wird die beiden unter Polizeischutz gestellt haben. Wir würden nur unnötig auf uns aufmerksam machen. Wir haben ja noch Plan B.«
    Dieser Tyler Locke war listiger, als er gedacht hatte. Nun war er ihm schon ein zweites Mal durch die Lappen gegangen. Aber eigentlich hätte er damit rechnen

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