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Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
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eine Theorie. Ich kann sie Ihnen am Computer zeigen.«
    Perez hob abwehrend die Arme. »Das kann warten. Sie müssen mit mir kommen. Deshalb bin ich hier. Ich habe Ihren Namen auf der Gästeliste gesehen, habe Sie aber vorsichtshalber
während der Gala nicht angesprochen, sondern gewartet, bis Sie wieder in Ihrer Kabine waren.«
    »Wohin gehen wir?«
    »Das FBI hat unten eine Kabine, in der wir reden können.«
    »Worum geht es?«
    »Tut mir leid, das kann ich hier nicht sagen.«
    »Okay. Komm mit, Dilara.«
    Perez schüttelte den Kopf. »Leider hat sie nicht die nötige Unbedenklichkeitsstufe. Sie muss hierbleiben.«
    »Sie kommt mit«, weigerte sich Tyler standhaft.
    »Nein. Nur Sie allein.« Als Tyler zögerte, fügte er hinzu: »Es ist wichtig.«
    Tyler fand die Geheimniskrämerei zwar unverständlich, nickte nach einem kurzen Zögern jedoch widerwillig.
    »Ich nehme einen Schlüssel mit«, sagte er zu Dilara. »Lass niemanden in die Kabine, wenn es klopft. Ruf mich an, ich bin in dreißig Sekunden hier.«
    »Du denkst wirklich an alles«, sagte sie lächelnd. »Aber ich kann auf mich aufpassen. Es wird schon alles gutgehen.«
    Ihre Tatkraft gefiel Tyler. Darin glich sie Karen. Dennoch, bei aller Ähnlichkeit in mancher Hinsicht war sie ganz und gar sie selbst, und deshalb waren seine Gefühle für sie andere.
    Er lächelte sie ebenfalls an und nickte.
    Dann folgte er Perez.
     
    Als sich die Tür schloss, fragte sich Dilara, was soeben geschehen war. Der Kuss war mit Sicherheit nicht aus heiterem Himmel gekommen. Sie fühlte sich bereits seit einigen Tagen zu Tyler hingezogen, hatte ihr Gefühl allerdings als eine durch die ungewöhnlichen Umstände ausgelöste Verliebtheit abgetan. Jetzt wusste sie nicht so recht, was sie davon halten sollte.
    Sie würde auf jeden Fall dabei sein, wenn sie nachsahen, was
Ulric in seiner Kabine versteckt hatte. Das bedeutete, sie musste ihr enges Kleid ausziehen und etwas Vernünftiges anziehen. Zuerst würde sie aber im Badezimmer ihr Make-up entfernen müssen.
    Sie wollte gerade den Hahn aufdrehen, als sie das elektronische Schloss surren hörte. Die Männer waren noch keine Minute weg. Tyler musste zurückgekommen sein, um seinen Computer zu holen, schoss es ihr durch den Sinn.
    »Was vergessen?«, schrie sie.
    Keine Antwort.
    »Du kannst reinkommen. Ich bin im Bad.«
    Noch immer keine Antwort.
    Sonderbar. Noch vor einer Minute hatte er sich Gedanken darüber gemacht, dass sie einem Fremden öffnen könnte. Und nun kroch er im Zimmer umher? Dilara kannte Tyler noch nicht lange, aber sie wusste, dass ihm das nicht ähnlich sah. Er hätte ihr geantwortet. Etwas war faul. Jemand war in der Kabine!
    Die Badezimmertür war nur angelehnt. Sie wollte aber nicht riskieren, dass der Eindringling merkte, wie sie ihn beobachtete. Sie musste ihn in falscher Sicherheit wiegen. Unbewaffnet wie sie war, blieb ihr nur der Überraschungseffekt.
    »Ich ziehe mich gerade um«, fuhr sie, wie sie hoffte, im gleichen Ton fort. »Ich bin in einer Minute fertig.« Sie zog ihre Stöckelschuhe aus.
    Mit dem Spiegel ihrer Puderdose stellte sie sich hinter die offene Tür, damit sie nicht im Badezimmerspiegel zu sehen war. Sie hielt die Puderdose so, dass sie darin den Spiegel sehen konnte. Wenn sie den richtigen Zeitpunkt erwischte, würde sie ihren Vorteil voll nutzen können.
    Als Erstes sah sie einen ausgestreckten Arm mit einer Pistole, dann das Gesicht der Frau, die Sam Watson getötet hatte.
    Sie ließ ihren Puderspiegel sinken und wartete, bis die Hand
mit der Pistole im Badezimmer war, dann knallte sie mit aller Gewalt die Tür zu.
    Die Hand wurde eingequetscht, und die Frau schrie vor Schmerzen auf. Ihre Waffe fiel scheppernd zu Boden. Dilara wollte sie rasch aufheben, aber ihre Angreiferin war zäher, als sie erwartet hatte.
    Sie stieß die Tür nach innen, so dass Dilara in die Duschkabine stürzte. Sie prallte aber an der gefliesten Wand ab und konnte den Schwung nutzen, um sich auf ihre Angreiferin zu werfen, noch bevor diese ihre Waffe aufheben konnte.
    Die krümmte sich und schnappte nach Luft. Dilara packte die Waffe. Svetlana Petrova sah ihr mit einem eigenartigen Lächeln zu.
    »Nennen Sie mir einen Grund, warum ich Sie nicht erschießen sollte«, sagte Dilara.
    »Weil ich dagegen bin«, ertönte eine Stimme zu ihrer Linken. Sebastian Ulric hielt eine Pistole auf sie gerichtet. Auch sie war mit einem Schalldämpfer ausgestattet.
    »Werfen Sie Ihre Waffe weg, oder ich jage ihr eine

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