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Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
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zu Ulric aufnahm und ihn warnte, dass Tyler den Mordanschlag überlebt hatte. Wenn ihm das gelang, würden sie das Gerät nicht aus der Kabine holen können.
    Tyler stellte sich an das Geländer und schaute in beide Richtungen. Keine Spur von Perez. Er musste über die Treppe geflohen sein. Da wankte er aus dem Treppenhaus ins Atrium, um nach seiner Waffe zu suchen. Tyler entdeckte sie fast direkt unter der Stelle, wo er stand. Perez würde sie bald finden.
    Seine Kugeln hatten es zwar nicht geschafft, die Weste des Agenten zu durchschlagen, aber seine Brust musste starke Prellungen erlitten haben, und vielleicht waren sogar ein paar Rippen gebrochen. Wenn es Perez gelänge, seine Pistole zu holen, wäre Tyler nicht länger im Vorteil. Perez würde nie zulassen, dass er lebendig das Schiff verließ. Er musste unbedingt die Waffe in seine Hände bringen.
    Die Treppen kamen nicht in Frage, das würde zu lange dauern. Über einem Pizzarestaurant hatte man eine Markise angebracht, damit sich die Gäste wie im Freien fühlten. Sie hing nur knapp fünf Meter unter der Galerie.

    Er verdrängte, dass er schon bessere Ideen gehabt hatte, steckte seine Pistole ins Holster und sprang über das Geländer. Er war davon ausgegangen, dass die Markise seinen Sturz dämpfen würde, hatte aber übersehen, dass sie nur wie Stoff aussah, in Wirklichkeit aber aus Metall war. Der Aufprall nahm ihm die Luft, er purzelte seitlich herunter.
    Japsend kroch er zu der Pistole, schnappte sie Perez vor der Nase weg und richtete sie auf ihn. Perez rannte an ihm vorbei, zum anderen Ende des Innenhofs.
    Tyler kniete sich hin. Perez rannte im Zickzackkurs den Innenhof hinunter. Nach der Gala waren noch Leute unterwegs, und Perez benützte sie als Deckung.
    »Stehenbleiben!«, brüllte Tyler und zielte auf Perez. Er hoffte, der Agent würde gehorchen, aber der setzte seinen Weg fort, und natürlich schoss Tyler nicht, dazu war der Innenhof viel zu belebt.
    Er würde ihn verfolgen müssen. Schwer atmend stand er auf, um hinter Perez herzusprinten.
    Perez drehte sich mehrmals nach seinem Verfolger um und sah, wie rasch dieser aufschloss. Offenbar wusste er, dass er ihm nicht entkommen würde, denn er bog zu dem Podest ab, auf dem die Lotterie-Preise aufgebaut waren, sprang hinauf und versetzte der Vitrine einen Tritt. Glasscherben spritzten in alle Richtungen. Perez nahm den Schlüssel mit dem schwarzen Anhänger, steckte ihn in das schwarze Motorrad und schwang sich auf den Sitz. Die Suzuki sprang an, der Klang ihrer hochtourigen Vierzylindermaschine erfüllte das Atrium. Aufheulend fuhr er von dem Podest herunter und schlug die Richtung zur spiralförmigen Rampe ein, die sich wie ein Band um die gläsernen Aufzüge wand.
    Tyler sprang ebenfalls auf das Podest und schnappte sich den anderen Schlüssel. Besatzungsmitglieder, die herbeigeeilt waren, sahen seine Waffe und blieben in respektvoller Entfernung
stehen. Er klemmte die Pistole in den Hosenbund und kickstartete die Suzuki. Ein wenig anders als meine Ducati, dachte er, aber fast genauso temperamentvoll.
    Perez war auf dem Weg nach oben. Tyler lenkte sein Motorrad auf die Rampe. Aus den Fahrstühlen blickten alarmierte Gesichter, als der Mann im Smoking auf sie zuhielt. Er fuhr die Rampe hinauf, ohne den Agenten aus den Augen zu verlieren. Er wollte nicht verpassen, wenn dieser die Rampe verließ. Sie wanden sich mit dreißig Stundenkilometern nach oben. Perez schoss die Backbordgalerie hinunter. Die Passagiere, die am Geländer lehnend die Jagd verfolgt hatten, schrien auf und flüchteten in ihre Kabinen, als Perez auf sie zugerast kam. Sein Verfolger war nur sechs Meter hinter ihm.
    Am Ende der Galerie fuhr Perez durch die geschlossene Tür nach draußen. Er suchte offenbar nach einem Weg vom Schiff. Tyler erinnerte sich an einen hinteren Landungssteg.
    Das Motorrad des Agenten schwankte nach der Fahrt durch die Tür. Er musste langsamer werden. Tyler holte ihn ein.
    Als Perez das Gleichgewicht wiedergewonnen hatte, rasten sie Seite an Seite zum Ende des eintausendzweihundert Meter langen Schiffs. Perez hielt sich links von Tyler und musste Liegestühlen ausweichen. Er versuchte das Motorrad seines Verfolgers mit einem Tritt zu Fall zu bringen, kam aber nicht nah genug heran.
    Tyler wagte nicht, auf den Tacho zu schauen, viel Deck lag nicht mehr vor ihnen. Wenn er es schaffte, dass Perez seine Fahrt verlangsamte, würde er ihn rammen können.
    Sie rasten beide auf gleicher Höhe weiter. Das

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