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Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
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in Yale studiert zu haben. Die beiden sind etwa im gleichen Alter. Sie müssen Studienfreunde sein. Hören Sie: Es sind nur noch wenige Stunden bis zum Auslaufen der Genesis Dawn. Das Gerät in der Kabine könnte an eine Zeituhr angeschlossen sein. Wir müssen es abstellen, koste es, was es wolle.«
    »Auf dem Schiff sind zehn FBI-Agenten aus Miami im Einsatz.«
    »Es gibt da noch ein anderes Problem«, fuhr Tyler Locke fort. »Sie haben Karen mitgenommen.«
    Die Agentin sah ihn fragend an. »Karen? Wer ist Karen?«

    Tyler wurde rot. »Ich meine Dilara«, verbesserte er sich rasch. »Dilara Kenner. Ulric hat sie vermutlich gekidnappt. Wir müssen sie suchen.« Bei dem Gedanken, dass Dilara in Ulrics Händen war, wurde ihm übel.
    »Dann müssen wir so schnell wie möglich in seine Kabine.«
    »Ohne Durchsuchungsbefehl?«
    »In dieser Lage brauchen wir keinen.«
    Dreißig Minuten später öffnete ein als Steward verkleideter Agent Ulrichs Kabine mit einem Generalschlüssel. Er stieß auf zwei Männer, die ihn zur Rede stellen wollten, jedoch von seinen Kollegen, die das Zimmer stürmten, überrumpelt wurden, bevor es zu einem Schusswechsel kam. Besorgt sah Tyler, dass weder Ulric noch Dilara in der zweihundertdreißig Quadratmeter großen Suite waren. Er fand jedoch einen Metallbehälter von der Größe eines großen Handkoffers genau an der Stelle, wo er es erwartet hatte. Ein Schlauch verband den Behälter mit der Wand. Tyler öffnete eine Tastatur und sah, dass der Countdown lief. In zehn Stunden würde er Null erreichen, drei Stunden nachdem die Genesis Dawn fahrplanmäßig ausgelaufen wäre. Der Metallkasten selbst war mit einem Zahlenschloss gesichert.
    Tyler forderte einen der beiden Wachmänner auf, den Kasten zu öffnen. Der erwiderte, man habe ihm eine Menge Geld gezahlt, damit niemand das Zimmer betrete und sich erst recht niemand an dem Kasten vergreife. Er habe keine Ahnung, was darin sei und wie man ihn öffne.
    Tyler fürchtete, dass der Behälter in die Luft flog, wenn er ihn gewaltsam zu öffnen versuchte. Es war auch möglich, dass sich das Gerät sofort anstellte und alle Anwesenden infiziert wurden. Er forderte Experten für die Entfernung von Gefahrenstoffen an.
    Die steckten den Koffer samt Schlauch in einen luftdichten
Plastikbehälter. Selbst wenn sich das Gerät anstellte, wäre die biologische Waffe unter Kontrolle.
    »Das hier muss sofort analysiert werden«, sagte Tyler zu Trina Harris. »Wir müssen wissen, womit wir es zu tun haben. Nur wenige Labore im Land dürfen allerdings mit biologischem Risikomaterial der Stufe vier arbeiten.«
    »Ich weiß, dass unser Labor in Miami dafür nicht zugelassen ist.«
    »Am nächsten ist die Seuchenschutzbehörde in Atlanta«, sagte Tyler. »Ich habe einen Jet am Miami Airport stehen. Zwei Stunden, und das Zeug ist in Atlanta.«
    Die Agentin erklärte sich unter der Bedingung einverstanden, dass sie und jemand vom Katastrophenschutzteam ihn begleiten durften. Dagegen hatte Tyler nichts einzuwenden. Unterwegs würde sie das FBI davon überzeugen, dass es an der Zeit war, die Jagd auf Ulric zu eröffnen.

39. KAPITEL
    Dilara sah aus dem Fenster. Sie hätte zu gern gewusst, wohin der Flug ging, aber Wolken und Dunkelheit machten es unmöglich, sich zu orientieren. Seit dem Abflug waren etwa vier Stunden vergangen. Sie wusste nur, dass sie nach Westen flogen. Sie rieb sich das Handgelenk, mit dem sie an die Armlehne gefesselt war.
    Es hatte ihr einen Schlag versetzt, als Ulrics Gehilfin behauptete, Tyler sei so gut wie tot. Wenn das zutraf, würde sie ganz allein einen Ausweg aus diesem Schlamassel finden müssen.
    Ulric kam in tadelloser Hose und gebügeltem Hemd aus der vorderen Kabine. Lächelnd setzte er sich ihr gegenüber und
musterte sie ungezwungen von oben bis unten. Man hatte ihr nicht gestattet, sich umzuziehen, und sein abschätzender Blick erfüllte sie mit Unbehagen. Sie ließ es sich aber nicht anmerken. Sie würde die Gelegenheit nutzen, möglichst viel in Erfahrung zu bringen. Allein ihr Verstand konnte ihr das Leben retten.
    »Wohin bringen Sie mich?« Die Frage war natürlich ungeschickt, dachte sie, aber wenn Ulric sie für dümmer hielt, als sie war, würde er vielleicht seine Zunge weniger hüten.
    »Auf die Insel Orcas«, erwiderte er ohne Zögern. »Sie haben eine sehr schöne Stimme. Sie sehen natürlich auch gut aus.«
    Sein Freimut überraschte sie. Sie wusste nicht, wie sie sein Kompliment einordnen sollte.
    »Warum bringen Sie

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