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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verbrechen lohnt sich
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Boden starrte. Offenbar wollte er seine Frau nicht beeinflussen.
»Wenn es keine weiteren Gebote gibt, werde ich auch dieses Stück zurückziehen und in die öffentliche Versteigerung am Nachmittag geben müssen«, warnte Mr. Botts. Als er den Hammer hob, schoss Elizabeths Katalog plötzlich hoch.
»110.000. Danke, Madam. Gibt es noch weitere Gebote? Dann geht dieses prächtige Stück für 110.000 Pfund an die Dame in der achten Reihe.« Er knallte den Hammer auf den Versteigerungstisch und strahlte Elizabeth an. »Meinen Glückwunsch, Madam, es ist ein wahrhaft prächtiges Exemplar jener so kunstreichen Periode.« Elizabeth lächelte schwach und mit unsicherer Miene zurück.
Cornelius drehte sich um und blinzelte Frank zu, der unbewegt auf seinem Stuhl blieb. Er selbst erhob sich und ging zum Podium, um Mr. Botts für seine gute Arbeit zu danken. Als er sich zum Gehen wandte, lächelte er Margaret und Elizabeth zu, doch keine achtete auf ihn; beide wirkten geistesabwesend. Hugh stützte den Kopf in die Hände und starrte weiterhin zu Boden.
Als Cornelius zur Rückseite der Lagerhalle ging, hielt er vergeblich Ausschau nach Timothy und schloss daraus, dass sein Neffe nach London hatte zurückfahren müssen. Er war ein bisschen enttäuscht, denn er hatte gehofft, Timothy würde ihn zum Lunch in ein Pub begleiten. Nach einem so erfolgreichen Vormittag hatte er es seiner Meinung nach verdient, ein bisschen zu feiern.
Er hatte bereits beschlossen, nicht an der Versteigerung am Nachmittag teilzunehmen, denn er hatte keine Lust, dabei zuzuschauen, wie seine Habe unter den Hammer kam, obwohl er für den größten Teil ohnehin keinen Platz mehr haben würde, sobald er in ein kleineres Haus zog. Mr. Botts hatte ihm versprochen, ihn sofort nach Ende der Versteigerung anzurufen und Bescheid zu geben, wie viel sie eingebracht hatte.
Nach der besten Mahlzeit, die er zu sich genommen hatte, seit Pauline ihn verließ, machte Cornelius sich vom Pub auf den Rückweg zu The Willows. Er schloss die Haustür auf, gerade als die nahe Kirchenuhr dreimal schlug – fünfzehn Uhr. Cornelius freute sich auf den unvermeidlichen Katzenjammer seiner Schwester und seiner Schwägerin, wenn beiden wirklich klar wurde, wie viel sie geboten hatten. Grinsend begab er sich in sein Arbeitszimmer und fragte sich, wann Mr. Botts anrufen würde. Das Telefon läutete, noch ehe er seinen Schreibtisch erreichte. Unwillkürlich kicherte er. Es war zu früh für Mr. Botts: also musste es entweder Elizabeth oder Margaret sein, die ihn dringend sehen wollten. Er griff nach dem Hörer und hörte Franks Stimme am anderen Ende der Leitung.
»Hast du daran gedacht, das Schachspiel von der Nachmittagsversteigerung zurückzuziehen?«, fragte Frank sofort.
»Wovon redest du?«
»Von deinem geliebten Schachspiel. Hast du vergessen, dass es automatisch zur Nachmittagsversteigerung geht, nachdem es am Vormittag niemand haben wollte? Es sei denn, du hast bereits die Anweisung erteilt, es nicht zur Versteigerung zu bringen. Oder du hast Botts seinen wahren Wert genannt.«
»O Gott!«, entfuhr es Cornelius. Er ließ den Hörer fallen und rannte aus der Tür; deshalb hörte er nicht, wie Frank sagte: »Ich bin sicher, es genügt, wenn du Botts’ Assistentin anrufst.«
Cornelius blickte auf die Uhr. Es war 15.10 Uhr; die Auktion würde gerade erst begonnen haben. Während er zur Bushaltestelle eilte, versuchte er sich zu erinnern, welche Nummer das Schachspiel bekommen hatte. Er wusste nur noch, dass hundertdreiundfünfzig Objekte zur Versteigerung standen.
An der Haltestelle trat er ungeduldig von einem Fuß auf den anderen und spähte die Straße entlang, in der Hoffnung, ein vorbeifahrendes Taxi anhalten zu können, als er zu seiner Erleichterung einen Bus kommen sah. Obwohl er den Fahrer mit Blicken hypnotisierte, fuhr er doch nicht schneller.
Als der Bus neben ihm hielt und die Tür sich zischend öffnete, sprang Cornelius ins Innere und nahm auf dem vorderen Sitz Platz. Er wollte den Fahrer bitten, ihn direkt zu Botts und Co. in der High Street zu bringen, egal was es kostete, doch er bezweifelte, dass die anderen Fahrgäste damit einverstanden gewesen wären.
So starrte er auf die Armbanduhr – es war jetzt 15.17 Uhr – und versuchte sich zu erinnern, wie lange Mr. Botts am Vormittag für die Versteigerung eines jeden Stückes gebraucht hatte. Eine bis anderthalb Minuten, erinnerte er sich.
Der Bus stoppte auf seiner kurzen Fahrt in die Stadt diesmal an jeder

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