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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verbrechen lohnt sich
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wirkte noch
verhärmter. »Weißt du, das Ganze geriet außer Kontrolle. Ich
habe weitergesteigert, als ich schon längst hätte aufhören
sollen.« Sie hielt verlegen inne. »Ich war noch nie zuvor auf
einer Auktion. Und als es mit der Standuhr nicht klappte und
ich mit ansehen musste, wie billig Margaret den Turner bekam,
bin ich wohl durchgedreht.«
»Du kannst das Tischchen ja wieder zur Versteigerung
geben«, sagte Cornelius mit vorgetäuschtem Mitleid. »Es ist
ein wirklich prächtiges Stück und wird seinen Wert behalten.« »Wir haben uns schon erkundigt«, gestand Elizabeth. »Aber
Mr. Botts sagt, dass die nächste Auktion in frühestens drei
Monaten stattfindet, und die Ersteigerungsbedingungen hätten
unmissverständlich im Katalog gestanden: Bezahlung
innerhalb von sieben Tagen.«
»Aber ich bin sicher, wenn ihr das Stück bei ihm lasst …« »Ja, das hat er vorgeschlagen«, warf Hugh ein. »Aber wir
wussten nicht, dass bei einer Auktion fünfzehn Prozent auf den
Verkaufspreis aufgeschlagen werden. Dadurch erhöht sich die
Gesamtrechnung auf 126.500 Pfund. Obendrein behalten sie
noch fünfzehn Prozent des gebotenen Preises ein. Das würde
bedeuten, dass wir mehr als 30.000 Pfund einbüßen.« »Ja, auf diese Weise verdienen diese Leute ihr Geld«, sagte
Cornelius mit einem Seufzer.
»Aber wir haben keine 30.000, geschweige denn 126.500!«,
rief Elizabeth verzweifelt.
Cornelius schenkte sich nachdenklich eine weitere Tasse
Tee ein und tat, als überlegte er besorgt. »Hm«, brummte er
schließlich. »Es wundert mich nur, wie ihr auf die Idee kommt,
dass ich euch helfen kann, da ihr doch meine finanzielle Lage
kennt.«
»Wir dachten, weil die Auktion doch fast eine Million Pfund
eingebracht hat …«, begann Elizabeth.
»Viel mehr, als geschätzt wurde«, fiel Hugh ein.
»Wir haben gehofft, du würdest Mr. Botts sagen, dass du
beschlossen hast, das Tischchen doch zu behalten. Natürlich
würden wir erklären, dass wir damit einverstanden sind.« »Da bin ich sicher. Aber das löst das Problem nicht, dass ihr
dem Auktionator 16.500 Pfund schuldet … und wahrscheinlich
noch mehr, wenn in drei Monaten keine 110.000 Pfund dafür
hereinkommen.«
Elizabeth und Hugh schwiegen.
»Habt ihr irgendetwas, das ihr verkaufen könnt, um das
Geld aufzubringen?«, fragte Cornelius schließlich.
»Nur unser Haus, und darauf haben wir bereits eine hohe
Hypothek«, antwortete Elizabeth.
»Aber was ist mit euren Anteilen an der Firma? Wenn ihr
sie verkaufen würdet, bekämt ihr bestimmt mehr, als ihr jetzt
so dringend braucht.«
»Wer würde die Firma schon kaufen wollen?«, fragte Hugh.
»So gut laufen die Geschäfte nun auch wieder nicht.« »Ich«, antwortete Cornelius.
Beide blickten ihn überrascht an.
»Ihr übergebt mir eure Anteile«, fuhr Cornelius fort, »und
ich würde dafür euren Kredit als beglichen betrachten und
diskret für die Summe aufkommen, die ihr Mr. Botts schuldet.« Elizabeth wollte aufbegehren, doch Hugh fragte nur: »Gibt
es eine Alternative?«
»Mir fällt keine ein.«
»Dann glaube ich nicht, dass wir eine Wahl haben«, wandte
Hugh sich an seine Frau.
»Aber was ist mit all den Jahren, die wir der Firma geopfert
haben?«, jammerte Elizabeth.
»Der Laden wirft schon seit einiger Zeit keinen
nennenswerten Gewinn mehr ab, Elizabeth, und das weißt du.
Wenn wir Cornelius’ Angebot nicht annehmen, müssten wir
den Rest unseres Lebens die Schulden abstottern.«
Elizabeth blieb ungewohnt stumm.
»Nun, dann hätten wir das geklärt«, sagte Cornelius. »Wie
wär’s, wenn ihr zu meinem Anwalt geht? Er wird die Sache in
die Hand nehmen.«
»Und wirst du alles mit Mr. Botts klären?«, fragte Elizabeth. »Sobald die Anteile an mich überschrieben sind, nehme ich
mich des Problems mit Mr. Botts an. Ich bin überzeugt, bis
Ende der Woche haben wir alles unter Dach und Fach.« Hugh senkte den Kopf.
»Und ich halte es für das Klügste«, fuhr Cornelius fort, und
beide starrten ihn besorgt an, »dass Hugh weiterhin
Geschäftsführer bleibt, selbstverständlich mit angemessener
Vergütung.«
»Danke!« Hugh schüttelte seinem Bruder die Hand. »Das ist
großzügig – unter diesen Umständen.« Während sie wieder
durch den Korridor gingen, starrte Cornelius erneut auf das
Porträt seines Sohnes.
»Hast du schon eine Unterkunft gefunden?«, erkundigte sich
Elizabeth.
»Das wird kein großes Problem mehr sein, Elizabeth. Ich
bekam ein viel höheres Angebot für The Willows, als ich zu
hoffen gewagt hatte, und

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