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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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berichtete, sagte Fiona zu ihrem Mann: »Ich hätte nie gedacht, daß ich Charles eines Tages bedauern werde.«
    An einem Donnerstag im April 1982 griff Argentinien zwei kleine Inseln an und besetzte sie. Die eintausendachthundert britischen Einwohner wurden zum erstenmal seit mehr als hundert Jahren gezwungen, den Union Jack einzuholen. An diesem Freitag fuhr kaum ein Abgeordneter in seinen Wahlkreis zurück. Ganz gegen die üblichen Gepflogenheiten trat das Unterhaus am Samstag morgens zu einer Sondersitzung zusammen, während die Nation jedes Wort am Radio verfolgte.
    Am selben Tag schickte Mrs. Thatcher einen Kampfverband um den halben Erdball, um die Inseln zurückzuerobern. Ihre Landsleute verfolgten alle Nachrichten mit einer solchen Intensität, daß die Theater von London leer waren, am Höhepunkt der Saison.
    Simon war froh, in diesem historischen Moment im Verteidigungsministerium zu arbeiten, und Elizabeth zeigte Verständnis, daß er das Haus verließ, bevor sie erwachte, und heimkam, als sie schon schlief.
    Nicht im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, aber ebenfalls unter Druck kämpfte Charles in seinem Ministerium mit den finanziellen Problemen. Er verbrachte Tag für Tag im Parlament. Wie Simon war auch er nur selten zu Hause, aber anders als Elizabeth blieb seine Frau bis Mittag im Bett. Wenn Charles ein bißchen freie Zeit hatte, so verbrachte er sie mit Harry, dessen Fortschritte er erfreut und genau beobachtete.
    Als auf den Falkland-Inseln wieder die britische Flagge gehißt wurde, war auch das Budget angenommen worden.

28
    »Geht die Premierministerin im November?« und »Wird Maggie bis Juni warten?« waren zwei Überschriften, die Andrew am ersten Tag der neuen Parlamentsperiode las.
    Jeder, der einen gefährdeten Sitz verteidigt, ist, wenn die vorgeschriebenen fünf Jahre zu Ende gehen, nervös, und alle neuen SDP-Abgeordneten betrachteten ihre Sitze als gefährdet. Andrew bildete keine Ausnahme.
    Der Führer der Sozialdemokraten hatte begonnen, im Unterhaus eine Gruppe um sich zu scharen, und Andrew arbeitete hart, um sich seines Platzes würdig zu erweisen. Als Roy Jenkins sein Schattenteam bekanntgab, wurde Andrew Sprecher für Verteidigungsfragen und genoß die Herausforderung, sich vor der Wahl mit den zwei Groß-Parteien zu messen. Doch als die Falkland-Krise vorbei war, wußte er, wo sein wirkliches Problem lag: Nicht in Westminster, sondern in Edinburgh, wo er jetzt immer mehr Zeit verbrachte. Hamish Ramsey rief ihn an, ob er irgendwie helfen könne.
    »Sei beim Wahlkampf mein Vorsitzender«, antwortete Andrew lakonisch.
Ramsey sagte sofort zu, und nach zwei Wochen hatten sich vier Mitglieder von Andrews ehemaligem Labour-ParteiKomitee der SDP angeschlossen. Die Unterstützung für Andrew kam aus den erstaunlichsten Richtungen, so zum Beispiel von Jock McPherson, der erklärte, die Schottischen Nationalisten würden sich nicht um den Sitz für Edinburgh Carlton bewerben, weil sie Frank Boyle nicht im Parlament haben wollten. Sir Duncan Fraser schwieg lange über die Pläne der Konservativen, bis er Jamie Lomax als Kandidaten vorstellte.
»Lomax, Lomax«, wiederholte Andrew. »Wir waren zusammen in der Schule«, sagte er seinem Vater. »Man nannte ihn den lahmen Lomax; du hast den größten Idioten unserer Generation ausgesucht.«
»Das ist eine häßliche Verleumdung eines anständigen Mannes«, sagte Sir Duncan und versuchte, ernst zu bleiben. »Ich kann dir versichern, es war gar nicht leicht, das Komitee von seiner Eignung zu überzeugen.«
»Wie ist es dir gelungen?«
»Es war wirklich nicht einfach. Wir hatten einige gute Kandidaten, aber es gelang mir, sie alle zu eliminieren und darauf hinzuweisen, wie untadelig Lomax’ Vergangenheit ist.«
»Nicht vorhandene Karrieren sind die beste Garantie für eine untadelige Vergangenheit«. Andrew lachte.
»Ja, ein oder zwei Komiteemitglieder meinten das auch. Aber du mußt zugeben, daß Lomax sehr gut aussieht«, fügte sein Vater hinzu.
»Was hat das damit zu tun? Du hast doch nicht nach einem Dressman als Kandidaten Ausschau gehalten!«
»Nein, aber es hat geholfen, die Damen des Frauenberatungskomitees auf meine Seite zu bringen.«
»Vater, du bist ein Gauner.«
»Keineswegs. Es gibt in ganz Schottland keinen Konservativen, der lieber Frank Boyle im Parlament sehen möchte als dich. Und da wir keine Chance haben, den Sitz zu gewinnen, warum soll er ihn bekommen?«
Louise und Clarissa verbrachten die Weihnachtsferien in

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