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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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gewinnen. Zwei Tage vor der Wahl schrieb der Scotsman, es stehe 39:38 für Boyle, wies aber darauf hin, daß der Labour-Partei am Wahltag ein besser funktionierender Apparat zur Verfügung stehe.
Am Vorabend der Wahl sandte Frank Boyle an jeden Haushalt ein Flugblatt mit einem Bild von Andrew, der Clarissa auf dem Arm hielt, und der Überschrift: »Sagt dir dein Abgeordneter die volle Wahrheit?« Weder Louise noch Clarissa wurden erwähnt, aber die Anspielung war völlig klar. Andrew sah das Flugblatt erst am Morgen des Wahltages; da war es zu spät, etwas gegen die Verleumdung zu unternehmen. Eine Klage einzureichen, die erst nach Wochen behandelt werden würde, war sinnlos. Entweder er gewann, oder er verlor.
Louise und er arbeiteten vom frühen Morgen bis zehn Uhr abends. Aus den sonderbarsten Richtungen kamen Helfer herbei, als wollten sie den Scotsman und seine Behauptung, Labour habe einen besseren Parteiapparat, zu widerlegen. Am späten Nachmittag kam sogar Sir Duncan zu Hilfe und fuhr die Wähler mit seinem Rolls Royce in die Wahllokale.
»Wir wissen, daß unser Kandidat verloren hat, also helfen wir dir«, sagte er trocken.
Als die Rathausuhr zehn schlug, kauerte sich Andrew auf die Stufen vor dem letzten geöffneten Wahllokal; es blieb nichts mehr zu tun. Er hatte getan, was in seinen Kräften stand, und nur die Mitglieder des House of Lords und die Geistesgestörten nicht aufgesucht – beide Gruppen waren nicht wahlberechtigt.
Eine alte Dame trat lächelnd aus dem Wahllokal.
»Guten Tag, Mrs. Bloxham«, sagte Andrew, »wie geht es Ihnen?«
»Mir geht es gut, Andrew.« Sie lachte. »Fast hätte ich vergessen zu wählen, und das wäre unverzeihlich.«
Er hob müde den Kopf.
»Machen Sie sich keine Sorgen, mein Junge«, fuhr sie fort. »Seit zweiundfünfzig Jahren habe ich immer den Sieger gewählt, und so lange sind Sie noch gar nicht auf der Welt.« Sie schmunzelte.
Mühsam stand Andrew auf und ging durch die dunklen Gassen zur Parteizentrale. Alle klatschten Beifall, als er eintrat, und der Vorsitzende bot ihm einen kleinen Schluck Whisky an.
»Keinen kleinen Schluck«, sagte Andrew, »lieber ein großes Glas.«
Er bedankte sich bei seinen Mitarbeitern, bevor ihn Hamish Ramsey abholte, um mit ihm ins Rathaus zu fahren. Ein paar seiner Leute begleiteten ihn. Der erste, den er sah, als er den Saal betrat, war Frank Boyle, der über das ganze Gesicht grinste. Andrew ließ sich nicht entmutigen; Boyle mußte erst lernen, daß die ersten Stimmen, die ausgezählt wurden, aus jenen Bezirken kamen, in denen die meisten Labour-Wähler wohnten.
Während die zwei Männer um die Tische gingen, fing man mit der Zählung an – zuerst zehn, dann hundert Zettel, schließlich Stöße von tausend Stück. Sie wurden dem Sheriff, dem höchsten Verwaltungsbeamten, übergeben. Im Lauf des Abends wich Boyles Grinsen einem besorgten Ausdruck – die Höhe der Stapel wurde immer ähnlicher.
Drei Stunden lang wurden die Stimmzettel geprüft. Um ein Uhr zwanzig nachts addierte der Sheriff die vorliegenden Zahlen und bat die drei Kandidaten, ihm zu folgen.
Als das Resultat verlautbart wurde, lächelte Boyle. Andrew forderte mit ausdruckslosem Gesicht eine nochmalige Zählung. Eine Stunde lang lief er nervös auf und ab, während die Prüfer jeden Stapel kontrollierten: ein Irrtum da, eine Veränderung dort, eine verlorene Stimme entdeckt, und einmal war der Name auf einem Stoß von hundert Stimmen nicht identisch mit den neunundneunzig darunterliegenden. Endlich gaben die Prüfer ihre Zahlen ab. Wieder addierte der Sheriff die Kolonnen und forderte die Kandidaten auf, ihm zu folgen.
Diesmal lächelte Andrew, während Boyle erstaunt war und eine nochmalige Zählung forderte. Der Sheriff willigte ein, aber zum letztenmal, wie er sagte. Beide Kandidaten erklärten sich einverstanden, der dritte schlief bereits fest in eine Ecke, wissend, daß sein Resultat sich nicht ändern würde, auch wenn man noch so oft zählte.
Wieder wurde geprüft und kontrolliert; fünf Irrtümer wurden entdeckt. Um 3 Uhr 20 fielen den Zählern und Prüfern die Augen zu, und wieder forderte der Sheriff die Kandidaten auf, ihm zu folgen. Als sie das Resultat erfuhren, waren beide sprachlos. Der Sheriff teilte ihnen mit, daß am Morgen, sobald seine Helfer ein bißchen ausgeruht waren, eine nochmalige Zählung stattfinden werde.
Alle Stimmzettel wurden sorgsam wieder in die schwarzen Urnen zurückgelegt und von der Polizei aufbewahrt.
Andrew schlief wenig in

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