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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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Charles anrufen und ihm meinen Entschluß erklären.«
Die Uhr zeigte halb vier.
Als Simon zurückkehrte, ballten einige Admiräle die Fäuste, andere trommelten auf die Tischplatte oder gingen hin und her; Simon konnte nachvollziehen, wie den Israeli zumute gewesen sein mußte, als sie auf Nachricht aus Entebbe warteten.
Wieder klingelte das Telefon. Er wußte, diesmal konnte es nicht die Premierministerin sein, da sie die einzige Frau in England war, die nie ihre Meinung änderte. Es war Charles Seymour.
»Ich möchte festhalten, Simon, daß ich dir die Nachricht von Gaddafis Verhandlungsbereitschaft um drei Uhr zwanzig übermittelt habe. Es wird daher morgen nur einen Minister geben, der seinen Rücktritt bekanntgibt.«
»Ich weiß genau, wo du stehst, Charles, und ich bin überzeugt, daß du, was immer auch geschieht, nach Rosen duftend aus deinem Dreckhaufen hervorkommen wirst.« Er legte auf, als die Uhr punkt vier zeigte. Aus keinem ersichtlichen Grund standen alle Anwesenden auf, doch als die Minuten verstrichen, setzte sich dieser und jener wieder.
Sieben Minuten nach vier wurde die Funkstille durch fünf Worte unterbrochen: »Ladendieb festgenommen, wiederhole Ladendieb festgenommen.«
Simon sah die Stabschefs jubeln wie Schulkinder nach einem Tor bei einem Fußballmatch. Broadsword war auf hoher See in neutralen Gewässern. Simon setzte sich an den Schreibtisch und verlangte nach dem Telefon. Die Premierministerin meldete sich.
»Der Ladendieb wurde festgenommen«, sagte er.
»Meinen Glückwunsch. Fahren Sie fort wie vereinbart«, war alles, was sie sagte.
Als nächstes mußten alle libyschen Gefangenen an Bord der Broadsword in Malta ausgeschifft und unversehrt nach Hause geschickt werden. Simon wartete ungeduldig, daß die Funkstille, wie vereinbart, um fünf Uhr wieder unterbrochen wurde.
Als Big Ben fünf Uhr schlug, meldete sich Kapitän Lawrence Packard. Er gab Simon einen genauen Bericht über die Operation: ein libyscher Guerilla getötet, elf verletzt. Es hat keine, wiederhole, keine britischen Verluste gegeben und nur unbedeutende Verletzungen. Die siebenunddreißig Mann des Special Boat Service wieder an Bord der U-Boote Conqueror
    und Courageous. Bei der Broadsword zwei Maschinen ausgefallen. Im Augenblick gleiche sie einem arabischen Bazar, aber sie befände sich schon auf dem Weg nach Hause. Gott schütze die Königin.
    »Meinen Glückwunsch, Captain«, sagte Simon. Rasch ging er nach Downing Street, diesmal nicht durch den Tunnel. Als er die Straße entlanghumpelte, versammelten sich schon die ersten Journalisten vor No. 10, nicht ahnend, welche Nachricht sehr bald verkündet werden würde. Er beantwortete keine der ihm zugerufenen Fragen. Als er in das Sitzungszimmer geführt wurde, fand er schon die Premierministerin und Charles vor. Er teilte beiden die letzten Nachrichten mit.
    »Gut gemacht, Simon«, sagte Mrs. Thatcher.
Charles äußerte sich nicht.
    Man kam überein, daß die Premierministerin um halb vier Uhr nachmittag vor dem Unterhaus eine Erklärung abgeben werde.
    »Ich muß zugeben, daß meine Meinung über Charles Seymour sich verbessert hat«, sagte Elizabeth im Auto auf dem Weg zu Peters Hockey-Match.
    »Was willst du damit sagen?«
»Er wurde soeben im Fernsehen interviewt, und meinte, er habe dich die ganze Zeit unterstützt, habe jedoch so tun müssen, als strebe er sinnlose Verhandlungen an. Er formulierte das
    ausgezeichnet, indem er sagte, es sei das erstemal im Leben, daß Lügen für ihn eine Ehrensache war.«
    »Nach Rosen duftend«, sagte Simon eisig. Elizabeth wußte nicht, was er damit meinte.
Simon erzählte seiner Frau genau, was in den letzten Stunden zwischen ihm und Charles vorgefallen war.
»Warum hast du nichts gesagt?«
»Wie konnte ich zugeben, daß der Außenminister und ich während der ganzen Operation gestritten haben? Das würde nur ein schlechtes Licht auf die Regierung werfen und der Opposition Munition liefern.«
»Politik werde ich nie begreifen«, sagte Elizabeth resigniert.
Im Regen an der Seitenlinie des Spielfeldes stehend, sah Simon amüsiert zu, wie sein Sohn im Schlamm dahingemetzelt wurde. Noch vor ein paar Stunden hatte er gefürchtet, Gaddafi könnte ihm Ähnliches antun. »Das war ein leichter Sieg für die Gegner«, sagte er zum Spielleiter, als Peters College in der Halbzeit mit vier Toren im Nachteil lag.
»Vielleicht ist Ihr Sohn wie Sie und überrascht uns alle in der zweiten Halbzeit«, erwiderte dieser.
    Am Samstagmorgen saß

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