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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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sagte Simons Sieg voraus. Dieser aber blieb skeptisch: Aus bitterer Erfahrung wußte er, daß man den Right Honourable Abgeordneten von Sussex Downs nicht unterschätzen durfte. Elizabeth gab ihm recht und wies auf eine kleine Zeitungsnotiz, die Simon übersehen hatte: Ronnies neue Gesellschaft ging an die Börse, und die Aktien schienen schon überzeichnet.
    »Das ist eine der Prophezeiungen, die sich bewahrheitet haben«, sagte Simon lächelnd.
Zwölf Stunden vor Nominierungsschluß tauchte ein neuer Kandidat auf – ein Schock für alle, denn bis zu diesem Moment hatte die Öffentlichkeit nicht einmal von Alec Pimkins Existenz gewußt. Einige seiner Kollegen waren sogar überrascht, daß er jemanden gefunden hatte, der ihn vorschlug und noch jemand zweiten, der ihn unterstützte. Da man mit Recht annahm, daß Pimkins Anhänger Leute waren, die sonst Charles gewählt hätten, schien es ein Schlag für Seymour zu sein. Politische Experten bezweifelten allerdings, daß Pimkin mehr als sieben oder acht der 289 Stimmen bekommen könnte.
    Charles flehte Pimkin an, seine Kandidatur zurückzuziehen, Pimkin aber weigerte sich hartnäckig und sagte zu Fiona, daß er diesen kurzen Augenblick des Ruhmes unendlich genieße. Er hielt im Unterhaus eine Pressekonferenz ab, gab in Rundfunk und Fernsehen endlose Interviews und stellte erfreut fest, daß er zum erstenmal im Leben seit der Debatte über Englands EWGBeitritt beachtliche Aufmerksamkeit erregte. Aber Alexander Dalglish konnte sich immer noch nicht zusammenreimen, warum Pimkin sich überhaupt hatte aufstellen lassen.
    »Meine Mehrheit in Littlehampton ist seit meiner ersten Nominierung von 12.000 auf 3.200 gefallen, und die Sozialdemokraten setzen mir ziemlich zu. Dieser langweilige Andrew Fraser kommt jeden Monat einmal nach Sussex, um für seinen Kandidaten zu werben, und bis zur nächsten Wahl sind es noch mehr als vier Jahre.«
    »Aber auf wie viele Stimmen kannst du hoffen?« fragte Fiona. »Auf wesentlich mehr, als diese Zeitungsschmierer glauben.
    Neun Stimmen sind mir schon sicher, meine nicht eingeschlossen, und vielleicht komme ich auf fünfzehn.«
    »Wieso so viele?« fragte Fiona und merkte sofort, wie taktlos ihre Frage geklungen haben mußte.
»Meine liebe einfältige Freundin«, erwiderte Pimkin, »es gibt ein paar Leute in unserer Partei, die weder von einem Emporkömmling aus der Mittelklasse noch von einem aristokratischen Snob geführt werden wollen. Wenn sie für mich stimmen, so legen sie damit Protest ein.«
»Ist das nicht etwas verantwortungslos von dir?«
»Verantwortungslos mag es vielleicht sein, aber du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Einladungen ich in den letzten Tagen erhalten habe. Und so wird es mindestens noch ein Jahr lang weitergehen.«
    Spektakuläre Ereignisse sind im Unterhaus selten, weil dabei sowohl Pech wie auch der Faktor Zeit eine Rolle spielen; etwas, was in einer Woche Schlagzeilen macht, ist in der folgenden Woche vielleicht nicht mehr der Erwähnung wert. Am Donnerstag vor der Wahl des konservativen Parteiführers war das Unterhaus während der Fragestunde an den Finanzminister überfüllt. Raymond und Charles fochten ihre üblichen Wortduelle aus, und Charles erwies sich als etwas besser. Da die Finanzen nicht sein Ressort waren, konnte Simon nur dasitzen und zuhören, wie sein Rivale Punkte sammelte.
    Tom Carson schien besonders erpicht darauf, zu jeder Frage eine Zusatzfrage zu stellen. Zwischen halb drei und fünf nach drei war er nicht weniger als zwölfmal aufgesprungen. Die Uhr zeigte drei Uhr zwölf, als ihn der Speaker verzweifelt zu einer scheinbar harmlosen Anfrage über unvorhergesehene Gewinne aufrief.
    Da die Anfragen an den Premier bevorstanden, sprach Carson vor einem vollen Saal und einer vollen Pressegalerie. Er wartete einen Moment, bevor er seine Anfrage vorbrachte.
    »Was ist die Einstellung meines Right Honourable Freundes einem Mann gegenüber, der ein Pfund in eine Gesellschaft investiert hat und fünf Jahre später, obwohl er weder im Aufsichtsrat saß noch sich um die Gesellschaft kümmerte, einen Scheck über dreihunderttausend Pfund erhält?«
    Raymond war verwirrt, weil er keine Ahnung hatte, wovon Carson sprach. Daß Simon Kerslake weiß wie eine Wand wurde, bemerkte er nicht.
    Raymond erhob sich. »Darf ich meinen verehrten Freund erinnern, daß ich die Vermögensertragsteuer auf fünfzig Prozent erhöht habe, was seine Begeisterung etwas dämpfen wird«, sagte er. Es war Raymonds

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