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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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Charles und Fiona sehr früh nach Ascot. Wegen seiner Größe und seiner Haltung war Charles wie geboren für Frack und Zylinder, und Fiona trug einen Hut, mit dem jede weniger selbstsichere Frau lächerlich ausgesehen hätte. Die MacAlpines hatten sie für den Nachmittag eingeladen, und als sie ankamen, wurden sie schon von Sir Robert in seiner Privatloge erwartet.
    »Sie müssen früh weggefahren sein«, sagte Charles.
     
    »Etwa vor dreißig Minuten«, sagte Sir Robert lachend. Fionas
    Blick drückte höfliche Ungläubigkeit aus.
»Ich nehme immer den Hubschrauber hierher«, erklärte er. Zum Lunch speiste man Hummer und Erdbeeren und trank
    dazu einen erstklassigen Champagner, den der Kellner immer wieder nachschenkte. Charles hätte vielleicht weniger getrunken, hätte er nicht bei den ersten drei Rennen auf den Sieger gesetzt. Das fünfte Rennen verbrachte er zusammengesunken in einem Stuhl in der Ecke der Loge, und nur der Lärm hinderte ihn am Einschlafen. Hätte er nach dem letzen Rennen nicht noch einen Abschiedsdrink genommen, wäre es ihm vielleicht besser ergangen. Er hatte vergessen, daß sein Gastgeber mit dem Helikopter zurückkehrte.
    Die lange Autoschlange vom Windsor Great Park bis zur Autobahn machte Charles ärgerlich, und als er endlich die M 4 erreichte, legte er den vierten Gang ein. Die Polizeistreife bemerkte er erst, als eine Sirene heulte und man ihm winkte, anzuhalten.
    »Sei vernünftig, Charles«, flüsterte Fiona.
»Keine Sorge, meine Liebe, ich weiß genau, wie man mit den Hütern des Gesetzes umgeht«, erwiderte er und öffnete das Fenster, um mit dem Polizisten zu sprechen.
    »Wissen Sie, mit wem Sie es zu tun haben?«
»Nein, Sir, aber ich möchte, daß Sie mir folgen -«
»Bestimmt nicht, Officer, ich bin Mitglied des -«
»Sei ruhig«, sagte Fiona, »und mach dich nicht lächerlich.« »… Parlaments und lasse mich nicht behandeln wie …« »Weißt du, wie großspurig du redest, Charles?« »Würden Sie
    so freundlich sein und mich zum Polizeirevier begleiten, Sir?« »Ich will mit meinem Anwalt sprechen.« »Selbstverständlich, Sir. Sobald wir im Revier sind.« Als Charles in der Wachstube ankam, war er unfähig, geradeaus zu gehen und verweigerte eine Blutprobe.
    »Ich bin der konservative Parlamentsabgeordnete für Sussex Downs.«
Das wird dir auch nicht helfen, dachte Fiona, aber Charles war nicht ansprechbar und verlangte nur, sie solle den Anwalt der Familie anrufen.
Ian Kimmins sprach zuerst freundlich und dann energisch mit Charles, worauf dieser schließlich fügsam wurde. Sobald die Angelegenheit schriftlich festgehalten und unterschrieben war, fuhr Fiona ihren Mann nach Hause und betete, die Presse möge von dem Vorfall nichts erfahren.
    Andrew kaufte sogar einen Fußball, versteckte ihn aber vor Louise.
    Im Lauf der Monate nahm seine gertenschlanke Frau einen erschreckenden Umfang an. Andrew legte seinen Kopf an ihren Bauch und lauschte dem Herzschlag. »Er ist ein Fußballer«, erklärte er.
    »Vielleicht ist sie eine Mittelstürmerin und will die weibliche Linie der Familie fortsetzen«, schlug sie vor.
    »Wenn er ein Mittelstürmer sein will, muß er für Irland spielen«, meinte Andrew.
»Du chauvinistisches Macho-Schwein«, rief sie ihm nach, als er an diesem Morgen ins Unterhaus ging. Andrew liebäugelte mit den Namen Andrew, Robert und Hector; bevor er Westminster erreichte, hatte er sich für Robert entschieden. Er grüßte den Polizisten am Tor und war erstaunt, daß dieser sofort auf ihn zustürzte.
Andrew kurbelte das Fenster auf. »Was ist geschehen?«
»Ihre Frau wurde ins St. Mary-Hospital eingeliefert, Sir. Notaufnahme.«
Wäre nicht der Verkehr gewesen, Andrew hätte jede Geschwindigkeitsbegrenzung überschritten. Er betete, daß er rechtzeitig dort sein möge, andererseits wußte er, daß Louise erst im sechsten Monat war. Als er ankam, erlaubte ihm die diensthabende Ärztin nicht, seine Frau zu sehen.
»Wie geht es Louise?« waren seine ersten Worte.
Die junge Ärztin zögerte einen Moment, dann: »Ihrer Frau geht es gut, leider hat sie das Baby verloren.«
Andrew spürte, wie seine Knie weich wurden. »Gott sei Dank, daß es ihr gutgeht«, sagte er.
»Sie können Ihre Frau erst besuchen, wenn die Wirkung des Beruhigungmittels nachgelassen hat.«
»Natürlich, Frau Doktor.« Er warf einen Blick auf das Namensschild an ihrem Mantel.
»Aber es besteht kein Grund zu der Annahme, daß Sie nicht noch viele Kinder bekommen«, fügte sie freundlich

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