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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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doch sicher gelingen, Charles?«
    Charles lachte. »Scheint mir nicht unmöglich.«
    Wann immer das Telefon klingelte, erwartete Raymond den Anruf eines Reporters und die Frage, ob er jemanden namens Mandy kenne. Journalisten riefen oft an, aber sie wollten nur seine Meinung über die letzten Arbeitslosenziffern oder eine Erklärung, wie er zu einer Pfundabwertung stand.
    Mike Molloy, ein Reporter vom Daily Mirror, war der erste, der wissen wollte, was Raymond zu einem Anruf zu sagen habe, den er von einem Mädchen mit karibischem Akzent namens Mandy Page erhalten habe.
    »Zu diesem Thema habe ich nichts zu sagen, bitte sprechen
    Sie mit meinem Anwalt, Mr. Pelham«, war Raymonds knappe Antwort. Kaum hatte er den Hörer aufgelegt, fühlte er sich elend.
    Als das Telefon ein paar Minuten später wieder klingelte, nahm Raymond mit zitternder Hand den Hörer auf. Pelham bestätigte, daß Molly ihn kontaktiert habe.
    »Ich nehme an, Sie haben einen Kommentar abgelehnt.« »Im Gegenteil«, erwiderte Pelham. »Ich habe ihm die
    Wahrheit gesagt.«
» Was? « explodierte Raymond.
    »Seien Sie froh, daß Sie an einen fairen Reporter geraten sind. Ich nehme an, er wird nicht einsteigen. Die Leute von Fleet Street sind nicht immer solche Scheißkerle, wie man annimmt«, sagte Pelham erstaunlicherweise und fügte hinzu: »Auch sie können zwei Dinge nicht leiden: korrupte Polizisten und Erpresser. Ich glaube nicht, daß Sie Ihren Namen morgen in der Presse finden werden.«
    Roger Pelham irrte sich.
Am nächsten Morgen verlangte Raymond zur Überraschung seines Zeitungshändlers den Daily Mirror. Auf Seite 5 prangte
    Raymond Goulds Stellungnahme zu einer Abwertung: »Solange die Arbeitslosenziffern so hoch sind, kann ich eine Abwertung nicht unterstützen.« Die Fotografie neben dem Artikel war ungewöhnlich schmeichelhaft.
    In der Times las Simon Kerslake eine ausführliche Stellungnahme des Ministers zu einer möglichen Abwertung und faßte einen Plan. Wenn er Gould dazubringen konnte, sich vor dem versammelten Unterhaus in bezug auf eine Abwertung festzulegen, dann würde ihm, wenn das Unvermeidliche geschah, nichts anderes übrig bleiben, als zu demissionieren. Simon notierte eine Frage, bevor er die übrigen politischen Kommentare durchsah.
Die Abwertungsgerüchte hatten den Konservativen bei einer
    Meinungsumfrage einen Vorsprung von acht Prozent gebracht, und trotz einer Mehrheit von fünfundneunzig Sitzen hatte die Regierung am Tag vorher im Unterhaus eine Abstimmung verloren. Dessen ungeachtet konnte sich Simon in den kommenden zwei Jahren keine Neuwahlen vorstellen.
    Simon hatte Ronnie Nethercote geraten, die Gesellschaftsanteile erst an die Börse zu bringen, wenn die Konservativen wieder an der Macht waren. »Das Klima«, so versicherte er Ronnie, »wird dann wesentlich günstiger sein.«
    Nach einem halben Jahr Führerscheinentzug war Charles Seymour froh, wieder am Lenkrad sitzen zu können, und er lächelte, als Fiona ihn auf ein Foto der glücklichen Mrs. Blenkinshop aufmerksam machte, die einem Reporter der Sussex Gazette vor dem Buckingham Palace ihren Orden zeigte.
    Sechs Monate nach seinem ersten Besuch bei Roger Pelham erhielt Raymond Gould von seinem Anwalt eine Honorarnote über fünfhundert Pfund für geleistete Dienste.

8
    Die Kollegen hatten Andrew gewarnt, er würde seine erste Fragestunde kaum je vergessen. An das Schottische Büro gerichtete Anfragen werden einmal in vier oder fünf Wochen gestellt, und jeder Minister beantwortet sie für sein Ressort zwischen zwei Uhr fünfunddreißig und drei Uhr fünfzehn. Vierzig Minuten oder eine Stunde lang haben sie etwa fünfundzwanzig Anfragen zu beantworten. Diese sind jedoch nicht das eigentliche Problem; es sind die Zusatzfragen.
    Jeder Abgeordnete kann jedem Minister eine Frage stellen und sie scheinbar harmlos formulieren. »Wann beabsichtigt der Minister wieder Aberdeen zu besuchen?« Darauf antwortet der betreffende Minister vielleicht »nächste Woche« oder »Im Augenblick ist kein Besuch vorgesehen.« Wenn aber der Abgeordnete, der die Frage stellt, aufsteht, um eine Zusatzfrage zu stellen, kann er ein ganz anderes Thema anschneiden. »Weiß der Minister, daß Aberdeen die höchste Arbeitslosenrate des Vereinigten Königreiches hat, und wie beabsichtigt Ihr Ministerium dieses Problem zu lösen?« Der unglückliche Minister muß darauf sofort eine überzeugende Antwort finden.
    Um den Minister gründlich vorzubereiten, prüfen seine Mitarbeiter am

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